StromausfallAm Freitag, ganz kurz vor Feierabend. Keine Ahnung, warum, aber plötzlich war bei mir die Energie weg. Das Glas gefühlt nicht nur halbleer, sondern zerbrochen
. Einen nachweisbaren Grund gab es nicht einmal. Das Wochenende vor der Tür, schönes Wetter angesagt. Trotzdem nervte mich plötzlich alles extrem. Und nein, ich bin nicht mehr in der Pubertät
. Meine sonstige Gelassenheit aber weg.
Dummerweise war Herzblatt an diesem Abend auch lange unterwegs.
Am nächsten Morgen, mit viel zu wenig Schlaf, mühsam aufgestanden und aufs Rad.
Laune weiterhin sehr trüb. Besserung nicht in Sicht.
So ganz ganz langsam wirken frische Luft, Bewegung und Natur. Meine Gedanken streifen jetzt sogar mitunter zum Sport ab.
Hamburg? Vor kurzem noch völlig verdrängt und unvorstellbar.
Ich brauche aber unbedingt andere Gedanken, muss mich wieder von der Dunkelheit lösen. Ich verlängere die Tour zweimal, Tempo bescheiden, egal. Besser als Stillstand. Nichts tun ist Rückschritt, ist Resignation, ist Aufgabe.
Dann wird es halt länger dauern. Wende bei 50 km auf meiner Stammstrecke nach Möckmühl. Ich war schon seit über 7 Monaten nicht mehr hier. Zwischendurch neue Brücke, neu ashaltierte Teilstrecken. Es wird wärmer. Auch mir ums Herz.
Hamburg? Hamburg! Ja, ich will.
Überlege erstmals, wie es zumindest organisatorisch klappen könnte. Viel Spielraum haben wir nicht. Anfahrt, Startunterlagen, später Hotel oder?
Nach 100 km und 5.15 Stunden bin ich wieder daheim. Während dies andere als Erholungstour vor der eigentlichen Herausforderung nutzen , bin ich platt, aber auch deutlich gelöster.
Ein Anfang ist gemacht. Unter der Woche zusätzlich noch in Südafrika und dank Rouvy auch auf neuen Wegen im Odenwald unterwegs, war dies die erste einigermassen ernst zu nehmende Triathlontrainingswoche seit Monaten.
Statt immer noch ausgesetztem Laufen war heute zwar noch Wandern mit Herzblatt angesagt, aber wer weiß, für was dies noch gut sein kann
.