Gestern mitttag wurden wir in Paris das erst Mal mit so etwas wie "Corona-Maßnahmen" konfrontiert. In einem Straßencafe unweit vom Place de la Bastille lag auf unserem Tischchen ein kleiner Zettel (zum "Einchecken"). Irgendwann fragte uns der Kellner im Vorbeigehen, ob wir den Corona-Zettel gesehen hätten. Erst dann bemerkte ich eigentlich den Zettel (Ich dachte, das wäre eine Rechnung von einem anderen Gast), und sagte, ja ich hätte ihn gesehen. Dann nahm ihn der Kellner auf und verschwandt. Ob wir "eingecheckt" hatten oder nicht, interessierte ihn gar nicht.
Seit Mittwoch sind die Cafes wieder geöffnet und abends saßen wir dann in einem jüdischen Viertel in einem Straßencafe direkt an einer vielbefahrenen Straßenecke. Wir waren dort für ca. 2h und aßen und tranken. Ich saß quasi halb auf der Straße und wann immer die Ampel auf rot schaltete, blickten die meisten Insassen neugierig und manchmal lachend zu uns herüber. In dem Cafe saßen wohl so an die hundert Personen. Einmal blieb der Kellner spontan an unserem Tisch stehen und sagte, dass er so froh sein, dass wir hier seien und bedankte sich herzlich für unseren Besuch und sagte, er würde sich freuen, wenn wir wiederkommen würden. Er meinte, die vergangenen Monate seien sehr hart gewesen. Das habe ich so noch nie erlebt. Kurz hatte ich bei seiner Herzlichkeit sogar befürchtet, dass er uns küßt (zumindest meine weiblichen Begleiterinnen).
![Smile :)](./images/smilies/smile.gif)
Auch auf der Rückfahrt keinerlei Kontrolle. Am Grenzübergang von Frankreich nach Deutschland war nicht mal ein einsamer Polizist zu sehen.
So gesehen hätten wir uns die 3x90€ für PCR-Test auch komplett sparen können. Das war das Teuerste an dem ganzen Kurzurlaub.