emu5.de

Das ist längst klar: Diverse Teams sind besser - auch im Top Management.

Companies in the top quartile for racial and ethnic diversity are 35 percent more likely to have financial returns above their respective national industry medians.

Companies in the bottom quartile both for gender and for ethnicity and race are statistically less likely to achieve above-average financial returns than the average companies in the data set (that is, bottom-quartile companies are lagging rather than merely not leading).

In the United States, there is a linear relationship between racial and ethnic diversity and better financial performance: for every 10 percent increase in racial and ethnic diversity on the senior-executive team, earnings before interest and taxes (EBIT) rise 0.8 percent.

Racial and ethnic diversity has a stronger impact on financial performance in the United States than gender diversity, perhaps because earlier efforts to increase women’s representation in the top levels of business have already yielded positive results.

In the United Kingdom, greater gender diversity on the senior-executive team corresponded to the highest performance uplift in our data set: for every 10 percent increase in gender diversity, EBIT rose by 3.5 percent.

While certain industries perform better on Sender diversity and other industries on ethnic and racial diversity, no industry or company is in the top quartile on both dimensions.

The unequal performance of companies in the same industry and the same country implies that diversity is a competitive differentiator shifting market share toward more diverse companies.

Companies in the top quartile for gender diversity are 15 percent more likely to have financial returns above their respective national industry medians (exhibit).

Quelle: https://www.mckinsey.com/business-funct ... y-matters#

Merkst Du es selbst, Keko? Warum gibt es denn „typische“, geschlechtsspezifische Berufe?

Weil wir sie mit unserer Sprache erzeugen. Es gibt halt nur „die Kindergärtnerin“ und „den Busfahrer“. Die Sprache manifestiert die Realität und erzeugt tiefgehende Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster in der (früh-)kindlichen Prägung. In den Bilderbüchern werden die Stereotype in Bildern noch tiefer eingebrannt. Sprache und Bilder erzeugen die „inneren Bilder“. Und in der 8. Klasse wundern sich die Schüler*innen dann, dass es auch Erzieher und Busfahrerinnen geben soll. Der anschließende „Confirmation Bias“ sorgt aber nur für kurzfristige Irritation, denn in der Realität lässt sich das eingeschliffenes Weltbild wieder bestätigen.

Meine Tochter möchte Hebamme werden, es gibt Hebammenschulen und jetzt auch entsprechende universitäre Studiengänge. Männliche Geburtshelfer kommen sprachlich und damit in unseren inneren Bildern nicht vor, männliche Bewerber demnach auch nicht.

Sprache erzeugt und verfestigt das.

Das gilt übrigens für viele weiter sinnlose geschlechtsspezifische Muster: „Wickie und die starken Männer“ sowie „ein Indianer weint nicht“ sind die Steilvorlage für „das starke Geschlecht“.

Das trifft zu. Ich gehe davon aus, dass damit „Command & Control“ und / oder „Top Down“ gemeint ist und dazu gibt es eine sehr aussagekräftige Studienlage.

Und ebenso: Für den „Stuhlkreis“ als Metapher für andere als „Command & Control“ und / oder „Top Down“ Führungs-Denk- und Handlungsmuster gibt es das auch und die Studienlage zeigt einen ebensolchen besseren Outcome, wie ich das oben für diverse Teams bereits gezeigt habe.

Im Duden kommt es vor, in der Alltagssprache wurde und wird das aber eben genau nicht maßgeblich verwendet. Insofern besteht der Effekt.

Was ist Deine Herleitung und Begründung, warum es offensichtlich geschlechterspezifische Berufe gibt, obwohl der Duden die jeweils andere Form kennt? Empirisch: Männliche Kita Mitarbeiter 5,8% 2017, Busfahrerinnen bei den SWM 6%.

Vermutlich die Mütter und Väter und die Erzieher*innen, die in ihren Rollenklischees ebenso geprägt sind- wahrscheinlich ohne es bewusst zu tun. Gleichzeitig entsteht ein entsprechendes Angebot erst seit ein paar Jahren.

Interessantes Frauenbild.

Das ist die beobachtbare Wirkung (früh-)kindlicher Prägungen, gesellschaftlich verankerter Rollenklischees, ausgetüfteltem Marketing und sozialpsychologischem Peer Pressure.

1. Na und? Wo ist das Problem?

2. Wieviele Männer WOLLEN denn Kita-Mitarbeiter werden? Wieviele Frauen WOLLEN Busfahrerin werden?

3. Wieviel davon dürfen das nicht, weil sie in Bewerbungsverfahren geschlechtsspezifisch benachteiligt werden?

Es ging um Kekos Punkt der Chancengleichheit bei geschlechtsspezifischen Berufen. Die ist aus den dargelegten Gründen tatsächlich nicht gegeben, weswegen ausbildungswillige Menschen diese gar nicht mehr im Blick haben (Punkt 2). In teuren Recruiting Kampagnen wird dann dafür erst wieder sensibilisiert (siehe auch die Kampagnen zu den MINT Berufen). Das hat volkswirtschaftliche Konsequenzen.

Es wird also dann zum Problem (Punkt 1), wenn wir Arbeitsmarktbedarfe nicht mehr decken können, wie z.B. im Münchener Bussystem (als einer von mehreren Ursachen). De facto könnte das Busnetz in München weiter gefasst und intensiver bedient werden, es gibt aber einfach nicht ausreichend Fahrer*innen, weil wir das prinzipiell verfügbare Potenzial nicht ausschöpfen. Soweit ich weiß, ist das bei den BVG dasselbe, deshalb gibt es hier dieselben Kampagnen.

Dass es zusätzlich hanebüchene, insbesondere geschlechterspezifische Benachteiligungen in Bewerbungsverfahren gibt (ein gut belegter Punkt 3), verschärft das Problem zusätzlich.

Ich habe so eine Antwort erwartet. Und meine Frage Nummer 2 deshalb exakt SO und mit der Großschreibung gestellt.

Den Nachweis, dass man einem kleinen Mädchen nur einen Bus zum spielen geben muss, damit die später Busfahrerin werden will (ich überspitze bewusst) soll doch bitte mal jemand erbringen.

Was ich in den letzten Jahren immer mehr sehe, ist der Wunsch nach Zwangsbeglückung. Kann man mitgehen, muss man aber nicht.

So wie Du es schreibst, bedeutet es, der Markt an Männern ist komplett leergefegt, jetzt müssen die Frauen ran. Und die fehlen dann in den Kitas - denn Männer gibt's dafür ja keine mehr, die fahren ja alle Bus.



Nee, sorry, irgendwas ist an der Argumentation, die Arbeitsplätze sind nicht besetzt, weil zu wenig Frauen in Männerberufe wollen, nicht stimmig.

Wo steht etwas oder schreibt eine*r in dem Zusammenhang etwas von Zwang?

Edit: Weil Du ja in einem anderen Zusammenhang nach Studien gefragt hast: https://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Pub ... per_90.pdf

Ich denke, das HWWI steht nicht im Verdacht ein Feministen-Institut zu sein :-)

Aus dem Fazit:

"Nach dem Schulabschluss sehen sich Jugendliche mit einer Vielzahl von Berufsmöglichkeiten konfrontiert. Dass es sich bei der Berufswahl um eine wegweisende Entscheidung handelt, wird der Mehrzahl der Personen bewusst sein. Im Familien- und Freundeskreis, aber selbstverständlich auch in der Schule wird die Berufsorientierung – zum Teil nur unbewusst – begleitet und geprägt. Die vorliegende Pilotstudie legt einen umfassenden, fächerübergreifenden Literaturüberblick über Einflussfaktoren der Berufsorientierung vor. Ein besonderer Fokus wurde auf die Bedeutung von Berufs- und Geschlechterstereotypen gelegt. Es gilt, dass kein singulärer Faktor, sondern eine individuell variierende Kombination von Einflüssen am Ende zur Berufsentscheidung führt. Stereotype sind dabei das Resultat einer Komplexitätsreduktion, wobei vor dem Hintergrund der vielfältigen Berufsangebote Vereinfachungen naheliegend sind. Problematisch wird es, wenn die Vereinfachungen zu suboptimalen Entscheidungen führen. Hervorzuheben ist dabei die Bedrohung durch Stereotype, bei der durch die Bewusstmachung eigener sozialer Identitäten Personen unbewusst ihr Verhalten zu ihrem eigenen Nachteil verändern. Wir zeigen wissenschaftliche Untersuchungsmöglichkeiten auf, den Einfluss kognitiver Maßnahmen auf Stereotype zu testen und legen den Forschungsbedarf hierzu offen.

Möglicherweise entstehen strukturelle Geschlechterbenachteiligungen schon in der Entstehung von Geschlechterstereotypen, die sicherlich weit in die Kindheit zurückreicht. Manifest werden die Stereotype aber insbesondere in der Phase der Berufsorientierung und Berufswahl – hier sind sie allgegenwärtig. Benachteiligungen der Geschlechter sind überall dort zugegen, wo die Wahlmöglichkeiten aus der breiten Palette der Berufe qua Geschlecht begrenzt werden, unabhängig davon, ob die Barrieren in den Köpfen von Arbeitgebern, Lehrern, Eltern oder den Jugendlichen selbst bestehen.

Es gibt Deiner Ansicht nach keine diesbezüglichen Fehlallokationen am Arbeitsmarkt?

Auch hier gibt Edit einen soziologischen Artikel als Denkanstoß mit:
https://www.uni-siegen.de/phil/sozialwi ... _klein.pdf

"Schwer wiegt darüber hinaus die Verschwendung und Fehlallokation von Kompetenzen, Motivationen und Talenten bei Jungen und Mädchen, die bei der Berufswahl nicht ihren Neigungen und Interessen folgen, sondern durch die Macht der geschlechterkulturellen Verhältnisse in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt werden."

Das war weder meine Aussage, noch meine Argumentation.

Hast Du eine plausible Erklärung für offensichtlich geschlechterspezifische Berufe? Und für das Entstehen von Sterotypen? Den Fakt, warum wir 90% Männerquote in der Führung haben? Dass diverse Teams aber bessere Leistungen zeigen? Dass wir einen Gender Pay Gap von 19% haben?

Gerne inhaltliche Argumente, die ohne einen Verweis auf die sexuelle Neigung von Politikern und der potenziellen Achselbehaarung von Frauen auskommen.

Von der Bezahlung her ist Busfahrer ja eher ein Frauenberuf.