emu5.de

Ich blicke langsam nicht mehr durch.
Nach einem Jahr kommt man auf die Idee, dass man quasi Flughäfen dicht macht oder Reisen beschränkt.

Ich stelle mir vor, wir hätten einen Virus in der Firma. Und nach einem Jahr kommt man auf die Idee, dass man USB-Laufwerke zumacht.

Money makes the world go round !
Und
Zuviele Köche verderben den Brei !
Sonst noch n Kalenderspruch ?
Als im Dezenber das Flugverbot aus SA kam, sind die Leute einfach in Quatar umgestiegen.
Entweder alle oder keiner. Aber das bekommen wir bei den ganzen kleinen Königen (und Königinnen) nicht hin.

Es geht wohl weiter:

"Altmaier: Längerer Corona-Shutdown möglich"
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... r-100.html

Hat bei mir mal wieder ein wenig gedauert, aber langsam verstehe ich, wohin der Weg geht

Corona ist natürlich real und muss bekämpft werden. Gestern ist die 85jährige Mutter eines Bekannten von mir in nur wenigen Tagen an Corona verstorben. Ohne Corona würde die gute Frau wohl noch leben.
Unabhängig von diesen persönlichen Trauerfällen, die ich auch nicht nur im geringsten herunterspielen möchte, glaube ich, dass sich der eine oder die andere auf den Corona-Zug setzt und wir gerade parallel Kurskorrekturen und Beschleunigungen erleben. Die Richgkeit dieser Annahme bleibt für mich so lange erhalten, bis politische Entscheidungen dieser Annahme entgegenwirken würden. Bisher tun sie das nicht. Tun sie das, würde ich sie verwerfen.

Zu Portugal fand ich es verwunderlich, dass in Privatkliniken nach wie vor viele Plätze frei sind. Wir also von staaatlichen Krankenhäusern reden. Klar: es fehlt wahrscheinlich Personal und die Ausstattung, aber wäre das nicht ein erster Schritt Privatkliniken zu öffnen?

Ich halte es nicht für zielführend, sich für einzelne Köpfe oder Vorgänge zu interessieren, weil es eine strukturelle Sache ist. Ich weiß auch nicht, welche Medien du konsumierst und habe auch nicht die Zeit, hier in einem Schwung lange Aufsätze zu schreiben. Deshalb würde ich den Spieß gerne umdrehen und eine kleines Fragespiel veranstalten.

Hier ist meine erste Frage an dich:

Wie ich gestern bei Anne Will gehört habe, wurden wegen Corona in DE 220.000 Geschäfte geschlossen. Wie ich dort ebenso gefühlt habe, wird sich in den nächsten Monaten nichts ändern und es geht in Richtung "gar kein Corona". In den westlichen Gesellschaften pumpen die Zentralbanken Billionen in den Markt. Ganze Wirtschaftsweige werden stillgelegt.
Meine Frage: kannst du dir grundsätzlich vorstellen, dass es Interessengruppen gibt, die das befürworten, oder glaubst du, dass Merkel und eine Handvoll Minister diese weitreichenden Entscheidung alleine treffen und ausschließlich zum Wohle der Gesundheit?

Da liegen wir schon weit auseinander.
Findest du es nicht bemerkenswert, dass die Finanzmärkte gute Gewinne machen, ebenso die Ultrareiche und andere quasi Existenzängste haben?

Anders rum: glaubst du, die Entscheidungen wären die gleichen, wären die finanziellen Auswirkungen genau umgekehrt?

Gewaltiges Geld von Investoren (z.B. Blackrock) steckt in den Internetriesen und entsprechenden Portalen. Wenn also der kleine (Uhren-, Radio,- Schreibwaren-,.....) Händler in meinem Stuttgarter Vorort "wegen Corona" Pleite geht und ich stattdessen bei Amazon einkaufe, geht das Geld von meinem mittelständischen Vorortverkäufer zu Amazon und Amazon (bzw. die Investoren) freut sich. Es ist eine klassische Umverteilung.



Zunächst finde ich Nullzinsen bemerkenswert, denn damit verliert dein Geld an Wert. Davon abgesehen gehörst du zu den Profiteuren, wenn du merklich in Aktien investieren kannst. Du bist also nicht "unten" angesiedelt. Nullzinsen sind also wiederum eine Umverteilung von unten nach oben. Je weiter oben du bist, desto besser. Aber Achtung: geht es dir als Kleinaktionär mal merklich schlechter und du musst deine Aktien verkaufen, wird auch dann wieder umverteilt, denn andere freuen sich über deine Notverkäufe.

Hier ist meine nächste Frage an dich:

Kannst du dir vorstellen, dass Corona ein willkommener Anlass ist, um Billionen in den Markt zu pumpen?

Oder wie Dr. Wolfgang Schäuble sagte: "Große Krisen sind große Chancen"
"Die Corona-Krise ist eine große Chance. Der Widerstand gegen Veränderung wird in der Krise geringer. Wir können die Wirtschafts- und Finanzunion, die wir politisch bisher nicht zustande gebracht haben, jetzt hinbekommen ..."

Dann frage ich anders rum: angenommen wir hätten eine Finanzkrise. Würde nicht das gleiche passieren?

Gold

Das hat nun m.E. genau gar nichts mit Corona zu tun, hier geht es um die Entkopplung von Real - und Finanzvermögen:

Während 1970 die weltweiten Realvermögen und Finanzvermögen noch ungefähr die gleiche Größenordnung hatten, stand 2017 einem Realvermögen von 80 Billionen US-Dollar ein Finanzvermögen von 300 Billionen US-Dollar gegenüber. Von 1:1 zu fast 1:4 (Quelle: Wem gehört die Welt“, Jakobs, 2016).

Das ist schon per se pervers und wird nicht besser, wenn man bedenkt, dass hinter Realvermögen als Interesse zumeist Produktion, Innovation und Kundenbedürfnisse stehen, während Finanzvermögen nahezu ausschließlich (kurzfristige) Renditeinteressen bedient.

Das strukturelle Problem haben wir also schon länger :-)

Gold ist gut, ich mag Gold...

Gegenfrage: Was wäre denn eine ernstzunehmende Alternative zum „Billionen in die Märkte pumpen“? Und was wäre die Konsequenz einer solchen Alternative?

Man muss natürlich viel Geld in die Hand nehmen. Ich wundere mich lediglich, dass es für das Geld und die Dauer des Ausgebens scheinbar keine Grenze gibt.

Na, erstmal kann ich beleihen und drucken, was das Zeug hält. Solange das gepumpte und gedruckte Geld danach mit Wertschöpfung wieder entsprechend aufgeladen wird ist das auch kein Problem. Das war seit 2008/2009 so, weil wir eine irre Nachfrage hatten.

Auch aktuell sehe ich keine Nachfrageprobleme, im Gegenteil alle lechzen danach endlich wieder Geld ausgeben zu können. Im übrigen ist krass zu beobachten, wie schnell die Nachfrage das Sujet wechselt: wer nicht in Urlaub fährt, renoviert Küchen, wer nicht Essen geht, baut Saunen etc.

Zum Problem wird das erst, wenn das gepumpte und gedruckte Geld einfach, wie seinerzeit in Griechenland, als Transfereinkommen verschenkt wird und ohne Wirtschaftsleistung versackt.