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Vielleicht bleibt uns manches zuerst durch den Panik-Modus und Angst "von oben auferlegt" erhalten, an manches hat man sich dann vielleicht auch einfach nur gewöhnt und Teile der Bevölkerung führen es freiwillig weiter. Niemand hat hier zuvor einen Mundschutz getragen, während die Asiaten damit dauernd rumlaufen.

Eine Prognose zum "was" würde ich nicht wagen, hoffe aber auf möglichst wenig Überbleibsel. Vielleicht wäre ein bisschen mehr gewappnet zu sein noch wünschenswert.

Ich halte ihn eher für einen Realisten, der das inhaltlich Unangenehme ausspricht und dabei, konsequenter als andere, den wissenschaftlichen Erkenntnissen und Schlüssen folgt. Leider liefert er auf Personenebene Steilvorlagen dafür, dass die meisten sich an seiner Person und nicht seinen inhaltlichen Standpunkten abarbeiten. Neuseeland finde ich ein gutes (wenngleich aufgrund Bevölkerung und Raum nicht vergleichbares) Beispiel: ein echter Lockdown bis die Inzidenz einstellig war und dann konsequentes Verfolgen, was aufgrund der kleinen Inzidenz auch möglich war. Letztlich argumentiert Lauterbach in eine ähnliche Richtung.

Letztlich finde ich, ist es ein gigantisches Marchmellow-Experiment: wir kommen nicht dazu kurzfristig echt zu verzichten, um langfristig davon zu profitieren.

Unangemessen sehe ich eher Standpunkte wie den von Ramelow, dem es ja nicht lax genug ging - und der jetzt die Quittung in seinem Bundesland dafür bekommt.

Zustimmung!

Viele tun implizit (und explizit) oft so, als hätten wir es mit einem Wohl-definierten Problem zu tun, bei dem es „richtig“ und „falsch“.

Es ist ein komplexes Problem, bei dem wir noch nicht mal das Problem eingrenzen können. Wie soll es da „richtige Lösungen“ geben?

In jeder Krise liegt auch eine Chance.

Naomi Klein, von der ich in der Vergangenheit schon 4 Bücher gelesen habe (No Logo, Die Schock-Strategie, Green new deal, Kapitalismus vs. Klima), sagt, COVID sei auch ein harter Lehrer.

Das Video ist z.T. etwas utoptisch, aber sehr sehenswert, wie ich finde:

Sehr interessant zu lesende "worst case" Betrachtung der Pandemie in Deutschland, langer Text. lohnt sich aber.

https://scilogs.spektrum.de/relativ-ein ... obal-de-DE


die fast 300 Kommentare dazu habe ich mir nicht angetan.

Ich denke nicht, dass die 80 Millionen Hobbyvirologen und Freizeit Pandemiesten, die in den Foren dieser Republik, wie zB hier, oder Kommentarspalten der Zeitungen ihren Senf abgeben, irgendwie ein Problem darstellen oder relevant wären.

Das Problem sehe ich eher darin, dass Virologen das Wort führen. Das ist falsch. Die Pandemie ist nämlich kein virologisches Problem. Ich meine, kein Mensch kann so blöd sein, dass er nicht versteht, was zur Eindämmung der Pandemie nötig ist. Die Frage ist doch vielmehr, warum tun die Menschen nicht das, wovon sie wissen, das es richtig wäre (jetzt mal abgesehn von den Leerdenkern). So gesehen betrachte ich persönlich die Pandemie als psychologisch-soziologisches Problem, und Psychologen sowie Soziologen sollten das Wort führen und die Regierenden beraten. Schlussendlich gehe ich daher völlig konform mit dem, was der Captain hier schreibt:




Die spannende Frage ist doch: Warum ist das so ?

Was man tun soll, damit man sich nicht ansteckt, ist doch gähnend langweilig. Jedes Kind versteht das, dass man sich keinen Virus einfängt, wenn man daheim bleibt. Ich gehe davon aus, dass das die Meisten auch ohne Virologen schon vor der Pandemie wussten. Das Gleiche gilt für Händewaschen etc.

Schön zu sehen, wie die Zahl der Neuinfektionen auf der Insel meines Vertrauens um die Weihnachtszeit auf über 100 (sic!) pro Tag steigt.
Vor Weihnachten fliegen viele Personen aus den USA zu Besuch zu ihren Eltern oder Verwandten in die alte Heimat.

Ich versuchs mal:

Wir ziehen den kurzfristigen „Gewinn“ bzw. die kurzfristige „Schmerzvermeidung“ vor: Mal eben schnell noch eine Party VOR Vermeidung des langandauernden Lockdown.

Wir haben eine „loss aversion“: Die Beschränkung der im Sommer wiedergewonnenen Freiheit wird emotional viel stärker einschränkend wahrgenommen, als die ersten Beschränkungen im März/April und deshalb regt sich mehr Widerstand.

Wir treffen Entscheidungen aufgrund schnell verfügbarer Heuristiken, langsames Abwägen von Wahrscheinlichkeiten ist uns viel zu anstrengend: Eine halbwegs plausible, einfache Schlagzeile („jetzt geht es an unsere Grundrechte und die Freiheit“) triggert uns mehr als rationales Abwägen verschiedener (wissenschaftlicher) Perspektiven.

Wir unterliegen der Kontrollillusion: „Ich kontrolliere doch mein eigenes Verhalten, wie soll mich dann so ein zufälliges Ereignis wie eine Ansteckung treffen? Das habe ich auch ohne Regeln im Griff!“

Wir vollziehen eine emotionale Beweisführung, unsere empfundenen Emotionen (hier oft Angst und Wut) werden als Beweis für eine Annahme betrachtet: „Ich wusste schon immer, dass die da oben uns klein halten wollen!“

Wir haben die Neigung, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren, dass sie die eigenen Erwartungen bestätigen: „Das wusste ich doch gleich und das hat der Wodarg und der Schiffmann auch schon ganz am Anfang gesagt ...“

Und wenn das widerlegt wird, dann greift die Tendenz, sich für unbeeinflusst zu halten: „Ich informiere mich ausgewogen, schau auch mal alternative Quellen an und lass mich doch nicht von den Mainstream Medien manipulieren!“

...

Und für eine Pandemie reicht es, wenn sich 5 bis 20 Prozent so verhalten allemal.

Zu den "Langzeitfolgen" einer Impfung:

https://www.volksverpetzer.de/corona/im ... obal-de-DE

Zitat:
„Langzeit“ bezieht sich bei Impfstoffen also nicht auf die Zeit, nach der eine Nebenwirkung auftritt, sondern auf die Zeit, nach der überhaupt genug Personen geimpft sind, um selbige dem Impfstoff sicher zuordnen zu können!

Inzwischen geht die Anzahl der Geimpften in die Millionen. Was das im Zusammenhang mit obigem Satz bedeutet, kann sich jeder denken.

Das ist selten, aber es gibt es: Ramelow gesteht seine Fehleinschätzung ein: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2 ... itung-live

Sowas liest man tatsächlich selten.

Diesen Beitrag finde ich sehr interessant:



Kann man das so lesen? Ich krieg es aus dem e-Paper der Zeitung nur als Screenshot oder als Fließtext in eine Mail

Hans war einer meiner Mentoren in meiner Zeit im Genomprojekt 1995-1999
Ein brillianter Mann, der die „Think Bigger“ Mentalität in der Molekularbiologie eingeführt hat.
Den Vorschlag hat er bereits letzten Sommer gemacht, aber niemand aus dem politischen Establishment hat ihn aufgenommen.
Ich befürchte, auch dieses Mal wird ihn niemand anhören.

Ich bin mittlerweile einigermaßen sprachlos. Die Strategie läuft weiterhin auf Kontaktreduzierung und Impfung. Wobei manche weiterhin arbeiten dürfen oder müssen (bei Amazon in den Lagern natürlich auch - gibt es dort keine Kontakte?? Und wie machen das die Paketzulieferer??).
Gestern war ein Bericht in der Zeitung, wo die Polizei ein paar Familien mit ihren Kindern von einem Hügel verwiesen hat, an dem sie Schlitten fuhren.
In Stuttgart verfolge ich die Nachrichten und obwohl ab Montag die Möglichkeit besteht, dass man online bestellen und dann abholen kann, geht man davon aus, dass sehr viele Einzelhändler und Restaurants demnächst schließen müssen, weil Ihnen langsam das Geld ausgeht. Zumal von den versprochenen Hilfe für November noch kaum etwas angekommen ist.

Mit ordentlich Zoom ist das lesbar .

Aber würde das in der Praxis so einfach klappen? In China klappt das mit dem mal eben wochenlang Einsperren und dem Aushungern des Virus durch das politische System. In NZ durch die dünne Besiedlung und die Insellage. Komplett abriegeln mussten sich beide Länder dafür und sie sind weiterhin für jede Störung von außen hochanfällig. Nach NZ kommt man gar nicht rein, nach China nach 14tägiger Komplett-Isolation vor Ort.

Wenn die ganze Welt in einen wochenlangen Tiefschlaf bzw. komplette Isolation fallen würde, wären die Menschen es vielleicht sogar los. Und dann springt es wieder von einem Tier über und die Kacke geht von vorne los?