Vielen Dank und ja
Doppelpost:
Grenzen des Wahnsinns
In den letzten Monaten, besonders Wochen war ich so fertig, getrieben, kein Ende in Sicht, keine Hoffnung, bereit zur Aufgabe

.
Doch die familiäre Burg hält und ein Traum flimmert ganz zart im Hintergrund, so unwahrscheinlich, dass ich ihn gar nicht erwähne.
Die letzten Tage bessert sich endlich, endlich der Wahnsinn und auch die Stürme pausieren punktgenau zum richtigen Zeitpunkt.
Ich fahre doch zum 24 Stunden Lauf nach Heilbronn, wobei von vornerein klar war, dass ich nur bei Tag laufe.
Alter Mann und neue Technik

, bis ich ankomme sind alle Parkplätze vor Ort belegt. Ich halte auf einer Anhöhe. Eigentlich nicht so schlimm, aber der Anfang allen Übels, wie ich allerdings erst später merken sollte.
Pünktlich um 11 Uhr startet der Lauf. Es gilt eine fast 2,5 km lange Runde mit drei Brücken möglichst oft zu durchlaufen, walken , wandern, kriechen , egal Hauptsache vorwärts kommend. Für jede Runde spendet man einen Euro für ein Dorfprojekt in Nepal.
Der Regen hat sich rechtzeitig verzogen, aber es windet noch sehr arg.
Was solls, ich bin ich einer gefährlich selbstzerstörerischen Stimmung und laufe ambitioniert los, 10 km in 1.01 Std. Sehe wieder den Barfussläufer aus Rodgau sowie einen Mann, der einen Baumstamm über 42,2 Km schleppt.
Es läuft nicht gerade locker, aber ich will heute nicht nachgeben und beisse, 40 km in 4.04 Std., mir ist klar, dass ich das Tempo büssen werde, aber ich kann nicht anders. Zuviel ist ist den letzten Wochen auf mich eingeprasselt. Heute will ich meinen Willen.
Natürlich dämlich, besonders da mir die Pampe ausgeht. Die zweite Flasche und den Sprudel hatte ich beim Auto gelassen. Fremdversorgen oder wie?
Nach einigen Runden Grübelei ächze ich den Hügel hoch und schleppe die Literflasche über fast die gesamte Runde, da ich es noch ärgerlicher empfinde den Weg zur Verpflegungsstelle zurück umsonst zurücklegen zu müssen.
Ich komme total aus dem Rhythmus, erwache in der Realität, 50km in 5.12 Std. meine zweitbeste Zeit überhaupt. Nur ist jetzt kein Schluß, Kuchen, Feiern, Ausruhen, nein, es muss auf dem letzten Zahnfleisch weiter gehen.
Es ist mittlerweile viel zu warm, die Ersatzkleidung ist natürlich auch im Auto .
Das Tempo sinkt rapide, alles schmerzt. Ich will und kann doch nicht. Warne einen neuen Laufkumpel, der lange Zeit mit mir unterwegs war, dass ich jetzt jederzeit aufhören könnte. Die 60 erreiche ich noch in 6.24 Std., ein Rest Vernunft souffliert mir, dass ich ausnahmsweise ohne Herzblatt selbst noch heimfahren muss.
Als ich erstmals die steilste Brückenrampe nicht mehr im pomuskeleinsetzenden FMMT-Schlenderstil hocheile, zieht es mir den Stecker endgültig. Nach der Runde und 63,7 Km in 6.52 Std. höre ich auf, schwanke zum Auto, lege die Füße hoch, beruhige den Kreislauf, massiere meine Muskeln, fahre vorsichtig mit zitternden Beinen heim, massiere immer wieder, kann mich daheim aus dem Auto hochziehen, wieder bei Herzblatt
