captainbeefheart hat geschrieben:
Ich glaube, wenn wir uns mal von dem alltäglichen politischen Klein-Klein lösen, dass wir auf längere Sicht eine Zersplitterung des politischen Spektrums anerkennen müssen.
Die Zeit der Volksparteien ist vorbei. Ebenso wie wir nicht mehr nur 3 Fernsehsender, nicht mehr nur ein paar Zeitungen und Zeitschriften, nicht mehr nur 1 oder 2 Fahrradtypen haben, so bildet sich die zunehmende Individualisierung auch bei den Parteien ab.
Wir (und vor allem die Parteien selbst) tun sich schwer damit, die alte Routine (eine Volkspartei findet EINEN Partner und im Zweifel gibt es eine GroKo) mit der wir sehr lange und sehr stabile politische Verhältnisse hatten, aufzulösen und eine neue Routine zu finden. Das ist aber erforderlich, denn die "alte Zeit" kommt nicht mehr zurück.
Den nächsten Prüfstein werden wir erleben , wenn die CSU in Bayern 40% holt, die Grünen 10% und sie damit logische Partner wären ...
Alles unterliegt einem ständigen Wandel, auch Demokratien. Selbst Nationalstaaten sind keine Naturgesetze. Es gibt interessante Theorien, dass Gesellschaften in autarke "Stände" zerfallen.
Gibt es die "bürgerliche Mitte" nicht mehr oder "das Volk", sind natürlich auch Volksparteien oder Parteien "der Mitte", bzw solche, die die Mitte ansprechen wollen, überflüssig. Momentan sieht die Entwicklung ganz danach auch.