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Wer mag das nicht?

Aber wie wird sich Deutschland entwickeln? Bei uns in der Nähe wurden einige Flüchtlinge angesiedelt. Ich will dir mal ein Beispiel sagen: Vorgestern ging ich mit meiner Frau am Stadtrand auf dem Feld spazieren. Es gibt viele Bänke und oft sitzen Leute abends in der Sonne (man kennt sich :-). Wir sahen 2 junge Flüchtlingsfamilien mit einmal 3 und einmal 4 Kindern. Auf dem gleichen Weg kamen uns 2 junge deutsche Paare entgegen, vermutlich ähnlich alt wie die anderen Familien. Das eine Paar hatte einen Hund, das andere 2 Hunde. Ich machte darüber einen kleinen Spaß mit meiner Frau und wir lachten Aber irgendwie ist das auch beunruhigend. Die jungen Mädchen der Familien hatten Kopftuch auf und ich vermute, wir importieren uns auch genau das, was du nicht willst.

Das Thema ist schwierig... es geht um Menschen, die ihre Heimat verlassen habe, nicht zuletzt auch für ihre Kinder.

Ich weiß genau, wovon Du redest und wir haben in der verbotenen Stadt noch viel schlimmere Beispiele.
Junge Frauen, die hier geboren sind und freiwillig vollverschleiert rumlaufen.
Ich habe mir schon oft Gedanken gemacht, wie man dem entgegen wirken kann und finde nur zwei Lösungsansätze.
Wir müssen endlich dafür sorgen, dass alle Kinder in unserem Schulsystem die gleichen Chancen haben.
Unser reiches Land muss noch viel viel mehr in die Bildung der Kinder setzen, die von zu Hause keine Unterstützung bekommen.
Wir haben ein 17-jähriges Pflegekind ( kein echtes Pflegekind, aber wir versuchen ihn zu unterstützen) und sehen deutlich, was passiert, wenn Du zu Hause keinerlei Unterstützung bekommst.
Vor drei Wochen hat dieser junge Kerl zum ersten Mal mit einem erwachsenen Mann(Hazel ) zusammen etwas aufgebaut. Zum ersten Mal durfte er erfahren, wie es sich anfühlen könnte einen Vater zu haben, der Dir die Welt zeigt.
Ich muss Dir nicht sagen, dass dieser junge Mann nicht doof ist, aber Erwachsenen gegenüber total unsicher.
Wir haben jetzt dafür gesorgt, dass er mehr Förderung bekommt.
Den Kinder mit Migrationshintergrund in der verbotenen Stadt fühlen sich auch oft abgehängt und sind deshalb ein gefundenen Fressen für Idioten, die ihnen das Gefühl geben jemand zusein.

Der nächste Ansatz ist halt die Trennung von Staat und Kirche.
Da schreien bei uns aber ganz viele ganz laut, aaaaaber unsere christlichen Werte !!!
Wenn Du die Gleichstellung über die Religionsfreiheit stellst, kann sich keiner mehr vor Schulsport und Klassenfahrten drücken.
Wenn Du sagst, Religion ist Deine Privatsache, kannst Du im staatlichen Raum religiöse Zeichen verbieten.
Wollen wir aber nicht, weil dann die Kirchensteuer nicht mehr über den Staat eingetrieben werden kann
und natürlich die Kreuze aus den Schulen verschwinden müßten.
Es ist nicht einfach.

Ich persönlich würde die Vollverschleierung verbieten.
Ich habe für mich persönlich entschieden, dass das nichts mit Religionsfreiheit zutun hat.

Und wieviele gehen dann wieder zurück?


Nun ja - solange wir genug arbeitslose Deutsche haben, brauchen wir erstmal niemanden, der in diesem Lohnsegment arbeitet. Und keko hat es schon gesagt: diese Jobs werden zwar gebraucht (die Höhe der Löhne allerdings nicht) aber der Wohlstand kommt woanders her.

Es gibt halt einige, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie sich gar nicht integrieren wollen. Und wenn du viele von ihnen hast, verselbständigt sich das. Dann gibt es gar keine Notwenigkeit zur Integration. Ich habe das bei meiner Frau in New York erlebt. Manche leben einfach so weiter wie in ihren Heimatländern. Der Staat interessiert sich nicht mehr für sie und umgekehrt auch nicht.

Sehe ich auch so.

Wer macht den Wohlstand in Deutschland? Lasst mich raten: Nicht die Reichen, nein. Auch nicht die Unternehmer. Die Malocher mit kleinen Löhnen aber auch nicht. Sondern genau jene, die so sind, wie ihr es seid.

Religionsfreiheit? Logisch, super Sache! Aber wessen Religion ist damit gemeint? Lasst mich raten: Nicht der Islam. Nicht das Judentum. Auch nicht die Zeugen Jehovas. Sondern, um es kurz zu machen: Die Religionsfreiheit soll vor allem Eurer eigenen Religion gelten.

Irgendwie ist jeder dabei oder auch nicht. Aber dass die Niedriglöhner ausschlaggebend für Wohlstand und Wachstum sind, ist wohl ein Märchen. Wenn dem so wäre, wäre Wohlstand und Wachstum ja super einfach.



Dann pass bloss auf, dass deine Toleranz nicht ausgenützt wird. Wie man liest, beschweren sich in Freiburg muslimische Badegäste in einem Frauenbad, dass es einen männlichen Bademeister gibt.

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 96416.html

Das ist hier eine alte Kamelle. Die Frauen-Badezeit gibt es hier seit vielen Jahren, immer am Samstagvormittag. Sie wird von muslimischen Frauen genutzt, aber auch von anderen, die keine Lust auf die Blicke der Männer haben. Das ist seit langem akzeptiert und alles in allem kein Problem. Erst im Zuge der Flüchtlingsdebatte wird das Thema in den Median aufgebauscht.

"Muslimische Besucherinnen, die zum Teil busseweise aus Frankreich anreisten, störten sich an dem männlichen Personal."


Aber das ist doch eindeutig, oder?

Was genau Religionsfreiheit mit Wohlstand und beides mit der der Argumentation hier zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

Totaler Quatsch. Da ist nicht ein einziger Bus. Es ist ein kleines Bad mit einem kleinen 25m-Becken und einen winzigen Kinderbecken. Ich kenne die Situation beim Frauenschwimmen samstagvormittags genau, da zu dieser Zeit dort auch Plansch-Kurse für Kleinkinder stattfinden. Mein Kleiner war mehrmals dabei. Die Väter dürfen dann nicht mit in den inneren Bereich, und wir Männer werden außerdem gebeten, nicht durch die Verglasung vom Eingang nach unten zu den Becken zu schauen.

Das ist zunächst befremdlich, aber wenn man es erklärt bekommt, kann man es akzeptieren. Ich würde schätzen, dass in der Regel 15 muslimische Frauen und etwa gleich viele "westliche" Frauen dort schwimmen. Von einer busseweisen Invasion kann gar keine Rede sein. Es ist eine ruhige und friedliche Atmosphäre dort, um die man die Frauen im Wasser fast etwas beneidet.

Einen Tag vorher, Freitagvormittag, haben wir dort das Schwimmen für Senioren, die ebenfalls gerne mal unter sich sind und ihre Ruhe haben wollen. Auch das kann man akzeptieren, denke ich, wobei ich für die Frauen größeres Verständnis habe.

Und trotzdem gibt es einerseits die Beschwerden und andererseits die Petition. Beides vermutlich berechtigte Anliegen aus der jeweiligen Perspektive.

Mit "unser" Wohlstand habe ich schon uns und auch meine eigene Nase gemeint.
So güngstig wie geht einkaufen (egal ob Lebensmittel, Klamotten oder Dienstleistungen) und dann noch für 350€ nach Malle ne Woche fliegen..
Das funktioniert nur, wenn andere Menschen schlecht bezahlt werden.
Ich habe mehr Geld auf meinem Konto, weil andere Leute in Deutschland schlecht bezahlt werden.
Das ist so und last sich nicht schön reden.
Klugschnacker hat schon Recht, wenn er mich meint.

Arbeitslosigkeit in Deutschland ist so ein gewaltiges
Thema. Dieses Fass will ich jetzt nicht aufmachen.

So gesehen hast du recht. Aber das Ganze würde ohne Innovation und unsere Produkte komplett zusammenbrechen. Sie bringen überhaupt erst mal Geld in den Kreislauf.

Wie sagte gestern der FDP-Prof? "Wir sind fett und träge geworden, das ist gefährlich."

Die Produkte bringen erst dann Geld in den Kreislauf, wenn sie gekauft werden. Dazu müssen sie billig sein, gemessen an ihrem Nutzen. In Deutschland ist das Lohnniveau im Vergleich zur Produktivität relativ gering. Aus diesem Grund sind wir innerhalb der EU Export-Meister.

Würde das Lohnniveau in Deutschland im Vergleich zur Produktivität steigen, wären unsere Produkte teurer. Im Inland könnten wir unsere eigenen Produkte trotzdem kaufen, weil die Leute dann mehr Geld in der Tasche hätten (mehr Lohn). Im Ausland würden wir aber an Konkurrenzfähigkeit verlieren. Wir hätten weniger Export, dafür aber eine höhere Binnennachfrage.

Ein niedriges Lohnniveau im Inland bedeutet Aufträge aus dem Ausland. Es bedeutet außerdem, dass die dabei erwirtschafteten Gewinne weniger beim Arbeitnehmer landen, als beim Unternehmen. Und das Unternehmen gehört Unternehmern und Aktionären. Dass es ihnen sehr gut geht, liegt durchaus auch daran, dass in den unteren Etagen wenig verdient wird.

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Bei all dem muss man natürlich sehen, dass es uns Deutschen in der ganz großen Mehrheit – nicht allen! – gut oder sehr gut geht. Fast nirgendwo auf der Welt lebt es sich derzeit so gut wie hier. Doch die unteren Gehaltsklassen verlangen nicht ohne Berechtigung ihren Anteil am Kuchen.