Doppelpost:
Verprügelt, abgesoffen, DNF
Letztes Jahr musste ich eine sehr liebe Daueroptimistin vor ihrer nordischen Langdistanz etwas bremsen: „Irgendwas geht immer schief. Sei froh, wenn es möglichst bald schon passiert und es vergleichsweise harmlos ist.“
Sportlich lief es bei mir heuer verdächtig problemlos. Dies sollte sich gestern bei der Challenge Heilbronn ändern.
Anmeldung, Einchecken, quasi VIP-Parkplatz alles grandios stressfrei, doch dann begann das Maläster

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Der Neo wollte nicht auf den mit dicker Sonnencreme klebrigen Körper, der Chip nicht unter den Neo, FMMT nicht in die Meute

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Folglich ordne ich mich rechts hinten ein. Dummerweise kam von der linken Uferseite noch eine größere Masse, so dass ich doch wieder ins Getümmel gerate. Ok, ist man zumindest am Anfang ja durchaus gewohnt, wird schon.
Dummerweise versuchen sich wohl örtliche Kickboxer und Fightcluberer erstmals an einem Triathlon. Dass mein Kinn einer wild austretenden Ferse im Weg ist, meine Seite wohl einem Box-Sack ähnelt

, mein Ganzkörperkondom zu innigen Umklammerungen verführt, doof, aber wird schon.
Vor lauter Hektik schaffe ich nur eine 2er Atmung mit fast durchgehendem Kopfheben, blöd, aber wird schon.
Mein linker Arm blockiert wie schon einmal vor 2 Jahren in Roth, ich kriege eine gewisse Überwasserentspannungsphase gar nicht geregelt, insofern kann ich auch gar keinen Druck aufbauen, frustrierend und wird nicht besser

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Als um mich herum endlich Platz ist und ich mich eigentlich mit meinen gewohnten 4er-Zug treiben lassen könnte, greifen die Zombies an. Mit nassen kalten Händen greifen sie quasi aus einem dunkeln Nichts nach meinen Füßen, klammern sich an das scheinbar wehrlose Opfer, mir schwant Schlimmes

(Auflösung später).
Endlich ist der Neckar wirklich vollkommen frei, ich treibe relativ geradeaus, doch immer wieder steigt in mir der Verdacht, dass jemand auf meinen Rücken ein Schild mit der Aufschrift: „Box mich“ geklebt hat, es nervt gewaltig

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Auf dem Rückweg wird es endlich etwas besser. Der linke Arm lockert sich leicht, die Schläger sind fort, eine jetzt sanfte Berührung an meinen Füßen erfreut mich eher: „Ich bin doch nicht letzter!“
Als ich tatsächlich einen überhole, schaue ich genau rüber, ob er nicht erste Hilfe braucht, aber nein, er bewegt sich doch noch

. Als es langsam anfängt Spaß zu machen, ist es schon vorbei, freundliche Helfer zerren mich beim Ausstieg aus dem Wasser, ich schwanke die Treppe hoch, zerre erst vergeblich an meinem „Verhüterli“, trabe extrem langsam zu meinem Platz und sehe meine Befürchtungen bestätigt: „Mein Chip ist weg“.
Mein erstes DNF?
Fortsetzung folgt.