Hab gerade mal mal wieder mit Manfred gesprochen.
Der arme ist ja völlig verunsichert, da er ja morgen in die Wahlkabine wandern soll und gar nicht weiß, was er denn wählen soll. Zuerst dachte er ja, er hätte am wahl-o-mat schon gewählt, aber das gilt ja noch nicht.
Democrazy 4 u
Großes Titanic Wahlspecial für Erstwähler
Sozialfaschisten, Christdemokraten, gelb, grün, braun, falsch oder fast richtig – so wirr kann Demokratie sein. Zwischen Vergnügungssucht, Realschulabschluß und Medikamentenmißbrauch den Stimmzettel an der korrekten Stelle zu taggen, da ist man als Ersttäter schnell überfordert!
Das Politfanzine TITANIC hilft dir bei der korrekten Wahl:
Christlich, Debil, Und (irgendwas).Die cool-conservative Partei CDU stellt sich auch dieses Jahr wieder total zur Wahl. Wertefest, old school und troy. Aber Vorsicht: Das Parteiprogramm ist teilweise auch ernst gemeint. Respektbilanz: 16 Jahre den Dicken markiert (Kohl) – Eltern fragen. In den Neunzigern dann der große Skandal: Die CD-Crew wird in den Zusammenbruch des Ostblocks verwickelt – Kohl wird aus dem Amt gedisst, die CDU gleich mit. Comebackversuch 2005 mit Jungtalent Merkel, frisch aus der Eastzone zur Politik gesignt. Tip: Lieber nicht wählen.
Protestpartei für unangepaßte Wahlverweigerer, Punks und Nihilisten, crazy und rotzig oder einfach nur am irrsten. Ideal, um Sozialhilfeempfänger (Eltern) zu schocken und langweilige Motto-Partys/Tunnelraves/Entzugstherapien aufzupeppen (Juso-Mitgliedsausweis rumgehen lassen). Politskillz: keine – das ist ja das Krasse! Die schrägsten Amtshandlungen: Wählerbashen (Arbeitslose, Arbeitssuchende, Rest), Reformen pushen, Wahlen verchecken. Bock auf No future? Einfach SPD voten, dann im Problemghetto deiner Wahl posen – garantiert oberätzend!
Aufgelöst Bitte nicht wählen!
WIRKLICH!
Krass, krass, krank!Die junge Partei auf dem demokratischen Markt. Schmandige Riffs, brutale Lyrics, eigener Tourbus – die FDP ist der Nu Metal des deutschen Parlamentarismus. Tricky allerdings: Die Partei ist eventuell aus völligen Arschkrampen zusammengecastet. Wahlprogramm: Stilsicherer Mix aus Todessportarten und Wirtschaftspolitik. NDWesterwelle (gehandelt als künftiger Aggrominister): »Sozial ist, was Arbeitslose killt, du Opfer!« Wählbarkeit, ja klar…
Nachfolgepartei der roten Besatzungsarmee (unter »Zone« googeln!). Mit Mauer und Schützen waren früher einige exklusive Knüller im Parteiprogramm, für den Slam im Herbst wurden neue, abgefahrene Wahlversprechen in die Tracklist aufgenommen: Arschlochsteuer für Graffittigegner z.B., aber auch Schlechter-Trip-Garantie auf alle gängigen Rauschmittel und Fahrten in den Osten. Nachteil: Oldietrash-Dominanz auf dem Parteitag, alles aus Secondhandbeständen. So gesehen eigentlich untragbar. Andererseits, warum auch nicht.
Der Geheimtip des diesjährigen Wahlkampf-(spät)-sommers! Unverbraucht, ungeniert, unbekannt (noch), echter Underground eben. Der nächste große Hype! Respekt im Jugendstrafvollzug, auf langweiligen Motto-Partys und in öden Fanzineredaktionen ist unvermeidlich, wenn es irgendwann mal heißt: »Ich hab Die PARTEI schon gewählt, als es noch cool war, Alter!«