Doppelpost:
Lehrgeld
Ich teste, wie schon bei Andy geschrieben, aktuell viele kleine, scheinbar unbedeutene Aspekte, die aber erfahrungsgemäß eine verherrende Auswirkung haben können

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Gestern zog ich meine Achilleslaufsocken erstmals auch beim Radeln an, passte. Es dürfte nach dem Schwimmen zwar hart werden, die engen Strümpfe anzuziehen, aber weder barfuß noch zweimal wechseln überzeugen.
Was esse ich vor dem Rennen? Da bin ich noch unsicher, vielleicht probiere ich es mit den Oatsnack, sehr lecker, mächtig, leider etwas arg fetthaltig und teilweise ungesund.
Meine Pampe zu trinken, reizt vermutlich zu früh meine Blase, Alternativen wie Brezel, Milchreis, Ultrasports, gar nichts, Powerbar, High 5 habe ich alle schon durch, mal sehen.
Daheim ist es eh kein Thema, gut gefrühstückt brauche ich die ersten 2-3 Stunden keinen Energienachschub.
Losgeradelt läuft es relativ locker, ich trete auf dem 20er Abschnitt erstaunlich locker, klasse. Denkste, bei einer Messsäule merke ich, das Tempo und getretener Gang nicht passen. Logisch, wenn man auf dem kleinen statt wie erwartet dem großen Kettenblatt tritt und ich es erst so spät merke

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Egal, nicht so schlimm(41 min). In den Tälern läuft es super, günstiger Wind bergauf, nach 90 km war ich 20 min schneller als vor einer Woche

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Meine Hände mucken wie üblich, aber es läßt sich mit oder trotz den leichten Kurzfingerhandschuhen aushalten. Unten erstmals in meinen kurzen WK-Skinfits habe ich oben noch Langarm an, vermeide es aber aufgrund des immer wieder frischen Windes bei den Abfahrten mich weiter zu entkleiden. Dies sollte sich noch rächen
Es wird wärmer und ich muss zunehmend gegen den Wind arbeiten, denke an die viel ärger geplagten Sportler auf Lanza. Ich trinke von der testweise hochdosierten Pampe, habe aber kein Wasser zum Nachtrinken, megapappsüß. Die Energie kommt bei weitem nicht so gut an wie üblich. Dieses Experiment ist gescheitert

, also lieber doch wieder Herzblatt hinter Solar platzieren und Nachschub auftanken.
Allein heute ist nichts mit Nachfüllen, da muss ich jetzt durch

. Die letzten 50 km kämpfe ich fast durchgehend gegen den Wind, Hände verkrampfen, Hintern muckt, die Laune sinkt deutlich, ich bin so richtig platt

, will aber meine anfangs tolle Zeit nicht abschenken, also, schimpfen, treten, schimpfen, Tränen verdrücken, rollen. Irgendwie komme ich heim und rette bei 180 Km (ca. 1300Hm, 6.38 Std.)noch 22min Vorsprung(zweite 20km in 41.20) ins Ziel

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Zuerst leere ich eine halbe Flasche Sprudel(mit Kohlensäure war jetzt auch keine so glorreiche Idee

), lasse mir beim Wechseln in die Laufschuhe viel Zeit, sprinte los. Ja, Pustekuchen

, ich schleiche, fast könnte man es torkeln nennen

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So locker das Laufen tags zuvor noch vonstatten ging, jetzt ist gar nichts mehr drin. Sofort auf den Überlebensschnitt von bestenfalls 6.20 bis 6.30min/Km geerdet, vergehe ich bei eigentlich idealen Temperaturen. Nach 2,5 Km habe ich fertig. Das kann noch was werden

, wie auch immer man es verstehen will
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