keko hat geschrieben:
...
Und ausserdem wäre es für mich ein Unterschied, ob ich in einer Waffenfabrik arbeite, wie es sie viele gibt oder z.B. in einer Giftgasfabrik. Irgendwann dazwischen würde ich aussteigen.
...
Genau dieses Dilemma hatte ich vor vielen Jahren (1985), als ich meine erste Arbeitsstelle antrat. Die Firma war der führende Hersteller für militärische Nachtsichtgeräte und Raketenlenksysteme. Ich habe lang mit mir gerungen, ob ich dort anfange, weil es auf der einen Seite ein hochinteressantes Arbeitsgebiet, auf der anderen Seite Militärtechnik war.
Für mich habe ich damals entschieden, nie in einer Firma zu arbeiten, die Giftgas oder biol. Waffen herstellt. Ebensowenig in einer Firma, die z.B. Geschossentwicklung betreibt und diese am lebenden Objekt testet oder in einer Firma für Schußwaffen.
Diese Entscheidung ist (zumindest aus der Rückschau) natürlich fragwürdig und auch nur begrenzt konsequent, aber ich konnte der Versuchung der technischen Herausforderung als Konstrukter nicht widerstehen.
keko hat geschrieben:
...Konsequent gedacht sind wir dann alle irgendwie schuldig. Auch der Kloputzer in einer Maschinenfabrik, die Werkzeughalter herstellt, mit denen Bohrer geschliefen werden, mit denen Löcher in Stahl gebohrt werden, an dem später Waffen hängen, die Soldaten nutzen. ....
Irgendwo muß jeder für sich die Grenze ziehen