Moin,
Klugschnacker hat geschrieben:
Das ist alles richtig. Aber wer hat mehr Menschen auf dem Gewissen: George W. Bush oder Saddam Hussein? Wer trägt für die Verarmung Afrikas mehr Verantwortung, Europa mit seinen wirtschaftlichen Subventionskriegen oder die islamische Welt? Wer verkauft Kriegswaffen in alle Welt? Wer verdient an Börsenspekulationen mit Grundnahrungsmitteln, die dadurch für die Menschen der Dritten Welt unbezahlbar werden? Wer fischt vor Afrikas Küsten die Meere leer? Welche Gesellschaften leben völlig über ihre Verhältnisse und hinterlassen ihren Kindern einen geplünderten Planeten?
Wir laufen mit der Kettensäge durch den Wald und beschweren uns bei den Bäumen, wenn sie uns auf den Kopf fallen.
das ist auch alles richtig. Wir haben selbstverständlich einen großen Teil der gegenwärtigen Weltlage und der damit verbundenen Probleme mit verursacht und sind selbstverständlich verpflichtet, diese Probleme dann auch zu lösen.
Ich argumentiere ja im Wesentlichen mit den Menschenrechten, die in droßen Teilen der islamischen Welt mit Füßen getreten werden, und damit dass ich mir eben schwer vorstellen kann, dass sich diese Menschen in unsere Gesellschaft integrieren (= umerziehen(?)) lassen. Wenn ich aber Menschenrecht einfordere, muss ich sie den Flüchtlingen selbstverständlich auch gewähren. Was als allererstes bedeutet, dass niemend mehr elendig ertrinken oder ersticken muss. Und dass die Menschen hier vernünftig und menschenwürdig behandelt werden, dass sie faire Asylverfahren bekommen usw.
Wie man beides unter einen Hut bekommen soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Ich habe auch noch ein anderes Problem: Bei den extremen Auswüchsen der islamischen Welt in Form von Zwangsehen, Ehrenmorden, Terror usw, meine ich ja, dass das natürlich Einzelfälle sind, aber dass sie auf dem Nährboden eines bei diesen Menschen sehr weit verbreiteten Weltbildes wachsen, dass sich mit unserem nicht vereinbaren lässt. Die Spitze der Spitze der Spitze des Eisberges sozusagen. Dann muss ich mir aber auch die Kritik gefallen lassen, dass die weit verbreiteten Bedenken gegen den massenhaften Zuzug von Flüchtlingen den Nährboden für rechtsextreme Gewalttaten bilden...
Wie kann ich also auf der einen Seite meine Bedenken gegen den gegenwärtigen massenhaften Zuzug äußern, ohne dass ich irgendwelchen Nazi/"(/$"(//)("/ eine Argumentation nach dem Motto "Es denken ja viele wie wir, die trauen sich bloß nicht zu handeln!..." liefere?
Wie schon mehrfach hier geschrieben: Ich denke viel darüber nach, finde aber keine Antworten.
Viele Grüße,
Christian