Anja hat geschrieben:
Ich denke, daß auch viele Menschen, die nicht gläubig im engeren Sinn sind, die vielleicht noch nicht mal Mitglied einer christlichen Kirche sind, trotzdem nach christlichen Werten (allen voran die Nächstenliebe) leben. Christliche Werte waren einfach nicht unerheblich bei der Entwicklung des Grundgesetzes.
Das Grundgesetz stellt sich christlichen Werten, wie sie zum Beispiel in den 10 Geboten festgelegt sind, klar entgegen. Es gibt nur zwei Gebote, die mit gutem Willen als Teil moderner Gesetze gelten: Du sollst nicht töten und Du sollst nicht stehlen. Diese Verbote sind allerdings so fundamental, daß es sie in jeder Gesellschaft gab.
Alle anderen der zehn Gebote widersprechen entweder direkt einem modernen Rechtsverständnis: "Kein Gott neben mir" verstößt gegen Religionsfreiheit, "Kein Bild von mir machen" gegen Kunstfreiheit, "Namen Gottes nicht mißbrauchen" gegen Meinungsfreiheit, "Sklaverei" gegen so ziemlich jedes Menschenrecht - oder sie sind nicht verboten: Ehebruch, am Sonntag (freiwillig) arbeiten, Haus und Frau begehren und Eltern nicht ehren wird nicht bestraft - oder sie sind nur in bestimmten Situationen verboten: lügen bspw. nur unter Meineid oder in Fällen von Betrug.
Die heute für uns wichtigen Werte wie Demokratie, Gleichstellung von Mann und Frau, Meinungsfreiheit, Freiheit der persönlichen Entfaltung etc. wurden ja gerade gegen die christlichen Anschauungen und Werte durchgesetzt. Eine Entwicklung, die muslimische Gesellschaften teilweise noch vor sich haben.
Unsere Gesellschaft verkraftet die christlichen Werte und Anschauungen, also wird sie auch die muslimischen verkraften. Kein Grund zur Panik.