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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 00:29 
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Eiermann U6 Emu
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Moin,

Klugschnacker hat geschrieben:
Ob Du recht hast, kann ich nicht beurteilen. Aber wir sind da ähnlicher Meinung, beziehungsweise: ich teile Deine Bedenken. Die künftigen Entwicklungen werden uns jedoch ebenso wenig nach unserer Meinung fragen, wie das globale Klima und die Erderwärmung. Der Planet rückt zusammen.


das frage ich mich auch manchmal: Was passiert denn eigentlich, wenn 5 Millionen kommen, oder 50?... Wieviele Millionen Menschen hätten eigentlich ein Recht auf Asyl bei uns?...

Ich muss deswegen z.Z. auch oft an einen Film denken, den ich vor ewigen Zeiten mal gesehen habe. Und bei den (falschen) Erwartungen/Hoffnungen der Flüchtlinge, von denen ich in der in der Berichterstattung so lese, denke ich sehr an Steinbecks "Früchte des Zorns".


Viele Grüße,

Christian

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 00:32 
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S(up)portlerin
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chris.fall hat geschrieben:
Moin,

Klugschnacker hat geschrieben:
Ob Du recht hast, kann ich nicht beurteilen. Aber wir sind da ähnlicher Meinung, beziehungsweise: ich teile Deine Bedenken. Die künftigen Entwicklungen werden uns jedoch ebenso wenig nach unserer Meinung fragen, wie das globale Klima und die Erderwärmung. Der Planet rückt zusammen.


das frage ich mich auch manchmal: Was passiert denn eigentlich, wenn 5 Millionen kommen, oder 50?... Wieviele Millionen Menschen hätten eigentlich ein Recht auf Asyl bei uns?...

Ich muss deswegen z.Z. auch oft an einen Film denken, den ich vor ewigen Zeiten mal gesehen habe. Und bei den (falschen) Erwartungen/Hoffnungen der Flüchtlinge, von denen ich in der in der Berichterstattung so lese, denke ich sehr an Steinbecks "Früchte des Zorns".


Viele Grüße,

Christian


Ich versuche mich gerade an den Geschichtsunterricht zu erinnern... wie war das in der Völkerwanderung? Sind da dann nicht die ursprünglich heimischen Völker weiter gewandert und haben ihrerseits eine neue Heimat gesucht?

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06.05.2012 Caldera Blanca
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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 02:38 
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Capoeira Emu
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keko hat geschrieben:
Ich habe schon mehrfach geschrieben: würde ich die Person kennen oder könnte sie ausfindig machen, würde ich beim nächsten Mal einfach anrufen und fragen, was das soll. Meine Tochter kam zu mir, weil sie sich belästigt fühlte, das ist halt mal eine Tatsache.

Na, dann soll sie sich halt das nächste Mal SEINE Telefonnummer geben lassen, dann kannst du ihn anrufen ... wenn du ihm die Lage der Dinge aus deiner Sicht erklärst, wird er es schon verstehen ... :smokin:


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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 07:23 
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Das Kuba-Emu

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chris.fall hat geschrieben:
Moin,

das frage ich mich auch manchmal: Was passiert denn eigentlich, wenn 5 Millionen kommen, oder 50?... Wieviele Millionen Menschen hätten eigentlich ein Recht auf Asyl bei uns?...


Theoretisch alle, da im GG diesbezüglich keine Obergrenze definiert ist.

Interessant ist in dem Zusammenhang folgender SPON Beitrag: http://m.spiegel.de/politik/deutschland/a-1053575.html

Wir hatten schonmal Flüchtlinge in der nun auftretenden Masse. Und was ist passiert? Nichts. Damals (1992) gabs allerdings kein Internet. Ich frage mich, ob dieses Land einen Rechtsruck durchgemacht hat oder ob heute lediglich ein Kanal besteht, den es damals nicht gab. Damals war die Meinung und die Meinungsbildung eine Einbahnstraße. Heute schüren rechte Gruppierungen erfolgreich Ängste, was dazu führt, dass sich dieses Land irgendwie spaltet.

Ein Problem ist aktuell noch garnicht vorhanden. Es wird von bestimmten Leuten nur so dargestellt. Und selbst wenn viel mehr Menschen kommen, Europa stemmt das locker. Dazu müssen auf EU Ebene aber bestimmte Entscheidungen gefällt werden. Eine Art Königsteiner Schlüssel wäre zusammen mit einer einheitlichen finanziellen Versorgung der Flüchtlinge schonmal ein guter Anfang.


Zuletzt geändert von HansM am 19 Sep 2015 08:06, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 07:50 
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Das Kuba-Emu

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Anja hat geschrieben:


Ich versuche mich gerade an den Geschichtsunterricht zu erinnern... wie war das in der Völkerwanderung? Sind da dann nicht die ursprünglich heimischen Völker weiter gewandert und haben ihrerseits eine neue Heimat gesucht?


Wenn um Völkerwanderung geht, empfiehlt sich in der aktuellen Diskussion eher Erdkunde. Einfach mal den alten Schulatlas hervorkramen und schauen wie weit es eigentlich von der irakischen Grenze bis zur saudi-arabischen Grenze ist... 0m. Oder von Syrien nach Saudi-Arabien: im besten Fall um die 100km. Die Angwort auf die Frage, warum die eigentlich NICHT zu ihre Glaubenbrüdern im Süden gehen, verdeutlicht einem schön, was für ein Land Deutschland eigentlich ist. Auch wenn in den Köpfen vieler Sýrer oder Iraker auch falsche Vorstellungen herrschen dürften.


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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 09:39 
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Das Jever-Emu
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chris.fall hat geschrieben:
das frage ich mich auch manchmal: Was passiert denn eigentlich, wenn 5 Millionen kommen, oder 50?... Wieviele Millionen Menschen hätten eigentlich ein Recht auf Asyl bei uns?...

Unter uns Ingenieuren: Strom fließt auf Grund von Potentialdifferenz. Das ist hier nicht anders. Solange die Aussichten in Summe (besseres, freieres, wirtschaftlich sichereres Leben vs. dafür zu betreibender Aufwand Aufgabe der Heimat) hier besser sind, wird dieser Strom in unsere Richtung fließen. Irgendwann sind wir hier halt auf einem Level, was das Land nicht mehr lohnenswert macht als Flüchtlingsziel. Sonst würden die Flüchtlinge ja nicht erst durch so viele Länder ziehen, um hier anzukommen.

Dass uns der drohende Verlust unseres gewohnten Lebens und Wohlstands Sorgen macht, alte ich für völlig normal. Und wer nicht will, dass jeglicher Strom ungebremst fließt, baut sich halt (ganz wertfrei ausgedrückt) eine Isolierung ein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 09:49 
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HansM hat geschrieben:
Ein Problem ist aktuell noch garnicht vorhanden. Es wird von bestimmten Leuten nur so dargestellt. Und selbst wenn viel mehr Menschen kommen, Europa stemmt das locker. Dazu müssen auf EU Ebene aber bestimmte Entscheidungen gefällt werden. Eine Art Königsteiner Schlüssel wäre zusammen mit einer einheitlichen finanziellen Versorgung der Flüchtlinge schonmal ein guter Anfang.


Naja, bei uns werden schon Eigentümer von leerstehenden Wohnung angeschrieben. Das gab es noch nicht. Und Zehntausende sind noch auf dem Weg. Aber wie ich schon sagte: wenn das ein einmaliges Ereignis wäre, würde ich sagen "Geht schon". Aber es ist ja kein Ende in Sicht.
Im Übrigen bräuchten wir in Deutschland doch Fachkräfte. Gute Ausbildung wird in Zukunft noch wichtiger als heute. Deutschland lebt von Innovationen, von seinen Ingenieuren, Kopfarbeitern und Tüftlern. Es gibt ja Schätzungen, dass ein nicht geringer Teil Analphabeten sind. Ein anderer Teil wegen Alter und Sprache gar nie vermittelbar.
Gestern kam ein Bericht von einem Vater, der es geschafft hat nach Deutschland zu kommen. Als nächstes will er seine Frau und seine 7 Kinder nachholen. Sicher kein Einzelfall. Muß man die erwartenden 1 Mio mit 7 multiplizieren? ;)
Die Sache mit der Religion habe ich schon erwähnt. Ich habe guten Kontakt zu Franzosen, meine Frau ist gerade wieder in Frankreich (sie ist für die Franzosen im Rahmen der Städtepartnerschaft zuständig), meine Tochter im Oktober für 2 Wochen. Schräg gegenüber wohnt eine Frau aus Paris, ein paar Straßen weiter weg eine andere aus Marseille, mit denen wir schon lange befreundet sind. Die schüttlen nur spachlos den Kopf über die Naivität der deutschen Politik (das Geschimpfe erwähne ich gar nicht). Ein großer Teil der hier ankommenden Muslime will sich überhaupt nicht integrieren. Die wollen Geld verdienen und das aus ihrer Sicht Beste aus beiden Kulturen holen, werden aber ihr Ding durchziehen (ist ja auch weder verwerflich noch verdenkbar).

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 09:59 
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keko hat geschrieben:
Ein großer Teil der hier ankommenden Muslime will sich überhaupt nicht integrieren. Die wollen Geld verdienen und das aus ihrer Sicht Beste aus beiden Kulturen holen, werden aber ihr Ding durchziehen (ist ja auch weder verwerflich noch verdenkbar).

Vermutung oder Wissen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 10:02 
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Flow hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Ich habe schon mehrfach geschrieben: würde ich die Person kennen oder könnte sie ausfindig machen, würde ich beim nächsten Mal einfach anrufen und fragen, was das soll. Meine Tochter kam zu mir, weil sie sich belästigt fühlte, das ist halt mal eine Tatsache.

Na, dann soll sie sich halt das nächste Mal SEINE Telefonnummer geben lassen, dann kannst du ihn anrufen ... wenn du ihm die Lage der Dinge aus deiner Sicht erklärst, wird er es schon verstehen ... :smokin:


Ja, das hätte ich gemacht. Aber dasss sie ihm ihre Nummer erst gar nicht gegeben hat, war natürlich besser.
Ich muß aber auch sagen, dass das nun schon einige Wochen her ist (Juni?) und ich seitdem nichts mehr gehört habe und auch von anderen Eltern nichts.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 10:19 
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Nils hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Ein großer Teil der hier ankommenden Muslime will sich überhaupt nicht integrieren. Die wollen Geld verdienen und das aus ihrer Sicht Beste aus beiden Kulturen holen, werden aber ihr Ding durchziehen (ist ja auch weder verwerflich noch verdenkbar).

Vermutung oder Wissen?


Irgendwo zwischendrin :lol: Also eigene Erfahrung und das, was mir die Franzosen sagen. Sie haben ja bereits viel Erfahrung mit ihren früheren Kolonien.

Ich hatte eine Kollegen, dessen Großeltern aus der Türkei kamen. Er selbst hatte hier Abi gemacht und Informatik studiert und kannte die Türkei nur aus dem Urlaub. Irgendwann sagte ich im Gespräch mal so beiläufig "Ja, wir Deutschen....". Dann unterbrach er mich und sagte ernst "Ich bin kein Deutscher, ich bin Türke". Er erzählte mir auch, dass seine Kinder deutsch erst im Kindergarten lernten, er nur eine türkischen Pass hat, er machte Ramadan usw. Auch bezügl. Rollenverteilung hatte er eine klar Vorstellung "Meine Frau muss nicht arbeiten, das Geld reicht". (Hallo??? Will sie vielleicht arbeiten?)
Für mich ein perfektes Beispiel als ich sagte "Das für sie Beste aus beiden Kulturen rausholen".
Mittlerweile ist er mit seiner Familie in die Türkei gezogen ("Dort liegt die Zukunft").
Er war übrigens sehr angenehm und nett, es war schön mit ihm zu arbeiten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 10:44 
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keko hat geschrieben:
Gestern kam ein Bericht von einem Vater, der es geschafft hat nach Deutschland zu kommen. Als nächstes will er seine Frau und seine 7 Kinder nachholen. Sicher kein Einzelfall. Muß man die erwartenden 1 Mio mit 7 multiplizieren? ;)


Ohne Augenzwinkern: Realistisch ist mal 4 oder mal 5.

Es werden Familien kommen mit null Geld, null westliche Kultur und keinem Hauch Alphabetisierung.

Es werden sicher auch hoch qualifzierte Menschen mit viel Geld kommen, die bereits perfekt Englisch sprechen, sprachbegabt sind und schnellstens alles lernen wollen und werden, was man hier braucht. Wo landen welche? Wer nimmt welche? Wie findet man heraus wozu welcher gehört und wie geht man dann damit um?

Die erstern Nachzüge gibt es schon bzw. die ersten Familienzusammenführungen, weil die Familien auf der Flucht getrennt wurden. Es wird wohl auch die Information gehandelt, daß man am besten als erstes einen Minderjährigen unbegleitt schickt, da die in Deutschland das geringste Risiko der Abschiebung droht und dann der Familiennachzug eingeleitet wird.

Sobald das erste Kind in Deutschland geboren ist, ist das Thema Abschiebung durch - egal wo jemand herkommt und welche Motive hinter der Flucht stehen.

Deutschland (und auch einige andere nordische Länder) sind attraktiver als der eigentlich "näher liegende" Süden. Was machen: stolz darauf sein, daß wir so gut und attraktiv sind? Uns unattraktiv machen? Die Heimatländer der Flüchtlinge attraktiver machen? Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge einfach in freistehende Wohnungen bzw. sogar in freistehende Zimmer in einem Haus einquartiert. Kommt das auf uns zu? Und quartiert dann Frau Merkel in ihr Gästezimmer auch eine Familie ein? Müsssen Arbeitgeber sich den Flüchtlingen anpassen und deren Sprache lernen/sprechen, damit wir dafür sorgen, daß sie Integration gelingt? Wir im Amt kommen aktuell deutlich von "Amtsprache ist deutsch" ab und sprechen halt dann englisch. Arabisch, Farsi, Urdu... etc. spricht im Kollegenkreis niemand. Was ist der richtige Weg zwischen Willkommenskultur/Akzeptanz des Fremden (wir sprechen die Sprache der Flüchtlinge?!, lassen sie uneingeschränkt ihre Kultur in Deutschland leben) und Integration (die Flüchtlinge sprechen unsere Sprache und übernehmen unsere Kultur)?

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 10:45 
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Ich kenne solche Leute auch.
Ich kenne aber auch:
"In Deutschland bin ich immer der Türke..."
"Zur Not sind in Deutschland immer die Türken Schuld..."

Diese Aussagen deprimieren die Personen.
In Studien wurde herausgefunden, dass bei gleicher Leistung Schüler mit ausländischen Namen in der Schule schlechter bewertet werden...
Das deprimiert...

In Betrieben, wo z.B. Ausbilder aus dem "Fußvolk" rekrutiert werden, habe ich 98% deutschstämmige Ausbilder, obwohl das "Fußvolk" zu mindestens 50% aus Menschen mit Migrationshintergrund bestehen.
Das deprimiert...

Will damit sagen, dass in der Vergangenheit viele Fehler auf beiden Seiten gemacht wurden. Wenn eine Seite bei der Integration weniger Fehler macht, haben wir bessere Chancen, weil dann auch die andere Seite weniger Fehler macht.

Ich kann nicht hinter die Köpfe der Schüler schauen, aber geh mal mit einer Klasse grillen, da kann man viel lernen. Deutsche Schüler: jeder bringt seine Wurst und isst sie. Türkische Schüler: sie bringen tonnenweise mit und bieten jedem an. Sie sind herzlich und gastfreundlich. Sie machen innerhalb der Klassengemeinschaft keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Sie freuen sich, wenn Deutschland Weltmeister wird und freuen sich, wenn die Türkei gewinnt. Sie tragen Trikots von Bayern, Fenerbace und Barcelona. Sie sind völlig normale Jungs/ Mädels...

Aber natürlich gibt es auch die von Dir beschriebenen Fälle. Aus meiner subjektiven Sicht ist es aber eine große Minderheit, die so extrem sind. Die meisten sind ein "Zwischending".
Integration ist eine Aufgabe über Generationen und nicht in zwei Jahren zu bewältigen.

Frankreich ist (aber da kenne ich mich zu wenig aus) ja auch nicht gerade für seine große Integrationskultur bekannt...

Ich finde es außerdem unfair immer von dem Islam zu sprechen. Wenn ich hier oder bei TS lese, dann stelle ich fest, dass ich auch grundsätzlich unterschiedlicher Meinung sein kann mit deutschen Christen. Es wurde abwertend über "dicke" Frauen gesprochen über Helm oder nicht Helm-träger, usw. Da ist doch die Religion egal, oder? Es geht um persönliche Wertvorstellungen, die hoffentlich jeder jederzeit reflektiert und überdenkt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 11:02 
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Nils hat geschrieben:
Ich kenne solche Leute auch.
Ich kenne aber auch:
"In Deutschland bin ich immer der Türke..."
"Zur Not sind in Deutschland immer die Türken Schuld..."

Diese Aussagen deprimieren die Personen.
In Studien wurde herausgefunden, dass bei gleicher Leistung Schüler mit ausländischen Namen in der Schule schlechter bewertet werden...
Das deprimiert...

In Betrieben, wo z.B. Ausbilder aus dem "Fußvolk" rekrutiert werden, habe ich 98% deutschstämmige Ausbilder, obwohl das "Fußvolk" zu mindestens 50% aus Menschen mit Migrationshintergrund bestehen.
Das deprimiert...

Will damit sagen, dass in der Vergangenheit viele Fehler auf beiden Seiten gemacht wurden. Wenn eine Seite bei der Integration weniger Fehler macht, haben wir bessere Chancen, weil dann auch die andere Seite weniger Fehler macht.

Ich kann nicht hinter die Köpfe der Schüler schauen, aber geh mal mit einer Klasse grillen, da kann man viel lernen. Deutsche Schüler: jeder bringt seine Wurst und isst sie. Türkische Schüler: sie bringen tonnenweise mit und bieten jedem an. Sie sind herzlich und gastfreundlich. Sie machen innerhalb der Klassengemeinschaft keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Sie freuen sich, wenn Deutschland Weltmeister wird und freuen sich, wenn die Türkei gewinnt. Sie tragen Trikots von Bayern, Fenerbace und Barcelona. Sie sind völlig normale Jungs/ Mädels...

Aber natürlich gibt es auch die von Dir beschriebenen Fälle. Aus meiner subjektiven Sicht ist es aber eine große Minderheit, die so extrem sind. Die meisten sind ein "Zwischending".
Integration ist eine Aufgabe über Generationen und nicht in zwei Jahren zu bewältigen.

Frankreich ist (aber da kenne ich mich zu wenig aus) ja auch nicht gerade für seine große Integrationskultur bekannt...

Ich finde es außerdem unfair immer von dem Islam zu sprechen. Wenn ich hier oder bei TS lese, dann stelle ich fest, dass ich auch grundsätzlich unterschiedlicher Meinung sein kann mit deutschen Christen. Es wurde abwertend über "dicke" Frauen gesprochen über Helm oder nicht Helm-träger, usw. Da ist doch die Religion egal, oder? Es geht um persönliche Wertvorstellungen, die hoffentlich jeder jederzeit reflektiert und überdenkt.


Ich gebe dir vollkommen recht. Mein Ex-Kollege hat mir gesagt, er hätte 20 Berwerbungen geschrieben nach der Uni, bis er einen Job hatte. Sein Freund mit deutschem Namen 2 oder 3.
Und die Franzosen sind auch nicht so ohne.... ;)

Ebenso wie es Menschen gibt, die sich nicht integrieren wollen, gibt es vemutlich genauso viele oder mehr, die eine Integration von Neuankömmlingen gar nicht wollen.

Wie auch immer, ich habe das Gefühl, dass sich Deutschland gerade stark verändert und bin mir nicht sicher, ob das gutgeht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 11:16 
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... und eigentlich wünsche ich mir am meisten, daß die Politik aus Fehlern der Flüchtlingspolitik früher lernt und es jetzt anders macht. DAS fehlt mir gerade am meisten. Man macht das, was schon mal geklappt hat um die Menschen "aufzuräumen" und zu verwalten. Man hat in den 60er Jahren Gastarbeiter geholt und willkommen geheißen - dann sind sie arbeiten gegangen und das war es in vielen Teilen aber auch. Man hat nach 89 die Grenzen für alle geöffnet, die deutsche Wurzeln hatten. An den fehlenden Deutschkenntnissen scheitert die Integration auf den Arbeitsmarkt noch 25 Jahre später.

Ich hatte Erlebnisse wie Nils: "Die Russen", "die Türken", "die Albaner" - und künftig eben "die Syrer", "die Afrikaner" in der Klasse/im Betrieb gibt es nicht. Aber die Schubladen sind da, werden gefüllt und teilweise schieben sich die Menschen ja selbst in diese. Ich hatte vor Jahren einmal eine Auseinandersetzung zwischen türkischstämmigen und russischstämmigen Jugendlichen. Mein Versuch "ihr seid doch alle deutsche" wurde mit einem entrüsteten "Nein!" quittiert. Auf der anderen Seite wurde bedauert, daß sie ja wegen ihres Akzents, ihres Namens, ihres Aussehens sofort als "nicht-Deutsch" identifiziert würden und man sie deswegen schlechter behandeln würde oder ihre Chancen bei den Arbeitgebern schlechter wären. Das Identitätsproblem ist ein großes und ich weiß auch nicht wie man das löst. Die eigenen Wurzeln behalten und trotzdem in der neuen Kultur ankommen.

Vielleicht lebt man seine Kultur "in der Fremde" noch extremer um ein wenig Heimatgefühl und Sicherheit zu erhalten? Vielleicht schließt man sich mit eigentlich nur so halb sympathischen Landleuten zusammen, weil sie aber doch wenigstens irgendein Gefühl von Verbundenheit eint.

Ich war nie in der Situation, hab noch nie woanders gelebt als in meinem Wohnort. Aber ich merke ja schon im Kleinen, daß ich es sympathisch finde, wenn ich im oberbayrischen Ausland auf Menschen treffe, die fränkisch sprechen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Das macht mich sprachlos und wütend
BeitragVerfasst: 19 Sep 2015 11:28 
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Anja hat geschrieben:
Mein Versuch "ihr seid doch alle deutsche" wurde mit einem entrüsteten "Nein!" quittiert. Auf der anderen Seite wurde bedauert, daß sie ja wegen ihres Akzents, ihres Namens, ihres Aussehens sofort als "nicht-Deutsch" identifiziert würden und man sie deswegen schlechter behandeln würde oder ihre Chancen bei den Arbeitgebern schlechter wären. Das Identitätsproblem ist ein großes und ich weiß auch nicht wie man das löst. Die eigenen Wurzeln behalten und trotzdem in der neuen Kultur ankommen.

Das kenne ich auch..."In der Türkei sind wir die Deutschen, hier sind wir die Türken..."
Anja hat geschrieben:

Vielleicht lebt man seine Kultur "in der Fremde" noch extremer um ein wenig Heimatgefühl und Sicherheit zu erhalten? Vielleicht schließt man sich mit eigentlich nur so halb sympathischen Landleuten zusammen, weil sie aber doch wenigstens irgendein Gefühl von Verbundenheit eint.

Man muss ja nur mal in die deutschen "Kolonien" nach Mallorca schauen.

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