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Jep.

Den Glauben habe ich schon ganz lange verloren.
Habe ich behauptet, dass alles perfekt läuft ? Nein.
Meine Ex-Kollegin (Russin) die viele nette Erfahrung als Einwanderer hier gemacht hat, kann Dir auch gerne mal die andere Seite erzählen.
Ihre Freundin dürfte 3x nur den Deutsch-Anfängerkurs belegen, weil der andere Kurs zu teuer war.
Sofya bekam bei der Ankunft hier gleich mal erzählt, dass sie sich nicht einbilden braucht, sie könnte hier in ihrem Job als Ingenieurin arbeiten. Da hätte sie eh keine Chance, aber Pflegekräftewerden gesucht.
Als im die Wohnungssuche ging, wollte man sie auch in ein Haus stecken, in den nur Russen leben.
Sie meinte, dass sie aber lieber integriert leben möchte. Sie bekam als Antwort, dass das die Deutschen Mieter nicht wollen.

Ich sagte gestern zu ihr, dass es leider so ist. Wenn wir beide uns um eine Wohnung bewerben, werde ich sie bekommen.

Also keiner hat behauptet das hier im Rechtsstaat alles perfekt läuft, aber es läuft deutlich besser, als in den meisten Ländern dieser Welt.
Das vergessen wir manchmal !

Ich könnte von meiner Frau auch seitenweise erzählen. Wenn die zu Integrierenden sich dann auch nur ein wenig abschotten, z.B. aus religiösen Gründen, ist sowieso alles verloren.

Ich weiß halt nicht, ob wirklich alles verloren ist.
Wir waren uns gestern einig, dass es schon immer Parallelgesellschaften gibt.

Es kam aber ganz deutlich rüber, dass die meisten ein Problem mit den muslimischen Glauben haben,
weil die Frau nicht gleichberechtigt sind.
Das widerspricht den Werten unserer Gesellschaft.
Wir können auch sehr schwer nachvollziehen, dass Frau aus Glaubensgründen freiwillig so leben.

Ich habe vor Jahren das Buch "Schnee" von Orhan Pamuk gelesen und war hinterher auch nicht schlauer.
Wenn wir nicht unterscheiden können, ob jemand zu dieser Lebensform gezwungen wird ( ist ja leider sehr oft der Fall)
oder ganz freiwillig nach den Regeln des Islams leben, bereitet uns das ganz große Probleme.

Mir auch !!!
Ich erzählte ja schon, in unserer Straße wohnte ein sehr religiöses Paar.
Er mit Bart, sie vollverschleiert.
Er schob aber fröhlich den Kinderwagen mit der Tochter und die Beiden lachten mit einander.
Es war ein liebevoller Umgang.
Das passte so gar nicht zu meinen Vorurteilen, die armen verschleierten Frau werden unterdrückt und haben nichts zu lachen.
Blaue Flecken kann man gut unter diesen Kittel verstecken.

Ich gestehe, für mich ist wirklich das Hauptproblem die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen.

Ich betrachte Mensch für Mensch. Beim Lidl arbeitet eine junge, hübsche türkische Frau mit einem riesigen Kopftuch. Sie ist total freundlich und offen, schaut mir direkt in die Augen. Manchmal gehe ich in der Mittagspause zum Lidl und wenn sie an der Kasse ist, mache ich mal ein Spässchen. Das riesige Kopftuch ist mir völlig egal.

Letztes Jahr ist bei uns in der Straße eine türkische Familie gezogen. Sie haben ein freistehendes Haus gemietet. Man ist ja freundlich und grüßt und will es ihnen leicht machen und versucht ein Gespräch. Das war aber ganz komisch und im Grunde wollten sie gar nichts sagen. Sie haben 2 Kinder und obwohl wir neben dem Kiga wohnen und fast in Sichtweite von der Schule, fahren sie ihre Kinder jeden Morgen irgendwo hin. Sie sind völlig isoliert, was aber ihre Schuld ist. Dann ist mir das auch egal und mittlweile grüße ich längst nicht mehr.

Ganz wild wurde ich, also diese Asylanten mehrfach meine Tochter angequatscht haben. Da hört jeglicher Spaß und Toleranz komplett auf. Beim nächsten Mal schalte ich die Polizei ein. ich habe ihr auch klar gemacht, dass in anderen Ländern und Kulturen die Frau noch immer weniger wert ist als bei uns, trotz aller öffentlichen Bekundungen und öffentlichem Getue.

Da kommt meine derzeitige Unsicherheit in Bezug auf die Flüchtlingskrise zum Ausdruck. Meine Mutter war Flüchtling und ich selbst eigentlich auch (auch wenn ich in zartem Alter von 9 Monaten eigentlich eher geflohen wurde).
Ich bin uneingeschränkt dafür, daß jeder Verfolgte Asyl geniesen soll, außerdem akzeptiere ich den Wunsch jedes Menschen, seine wirtschaftliche Situation zu verbessern und zu diesem Zweck auch in ein anders Land zu gehen (immerhin sind zwei Geschwister meines Vaters in den frühen sechziger Jahren nach Kanada ausgewandert und sind somit auch eine Art "Wirtschaftsflüchtlinge" (Sche***-Wort)).

Andererseits erwarte ich, daß jemand, der in einen anderen Kulturkreis kommt, sein Verhalten entsprechend anpaßt.
So erwarte ich von Urlaubern, die in ein islamisches Land fahren, daß sie die dortigen Gebräuche beachten und sich respektvoll gegenüber der dortigen Kultur verhalten, erwarte aber auch von Migranten, die nach Deutschland kommen, daß sie unsere Kultur respektieren.

Das bedeutet nicht, daß sie so anpassen sollen, daß sie alles, was ihre eigene Kultur ausmacht, unterdrücken und verstecken, aber es darf nicht sein, daß sie erwarten, daß hier alles so gehandhabt wird, wie in ihrem Heimatland und sich die hiesigen Einwohner an die zugezogenen anpassen. Wenn ich hier einen Koran verbrennen will, so steht mir das zu, ebenso dürfte jeder Migrant auch eine Bibel verbrennen, wenn er Lust dazu hat.

Von mir aus sollen Frauen aus dem entsprechenden Kulturkreis vollverschleiert herumlaufen (beim autofahren ist die m.M.n eher hinderlich, wenn nicht sogar gefährlich), gleichzeitig erwarte ich die gleiche Toleranz, wenn unsere Frauen dies nicht machen und sich eventuell etwas offenherziger anziehen.

In der Stadt, in der ich wohne, liegt der Anteil der Migranten bei ca. 19%, ich hatte schon einen türkischen Vermieter, dessen Tochter in meinem Geschäft gearbeitet hat und ich so einen "Standortvorteil" bei türkischen Kunden hatte. Probleme zwischen den verschiedenen Kulturen kenne ich aus unserer Stadt nur sehr wenig, mir ist allerdings bewußt, daß wir dabei etwas Glück haben, wenn ich mir Berichte z.B. meiner Schwester anhöre, die in einem "Problembezirk" Lehrerin ist.

Tja... die Freundin hatte Glück, wenn man ihr dreimal einen Anfängerkurs bezahlt hat, denn die Kursstundenzahl ist streng reglementiert und kann nur vergrößert werden, wenn man nachweisen kann, daß die Kenntnisse noch zu schlecht sind. Fortgeschrittenenkurse können nur in extremen Ausnahmefällen bezahlt werden.

Daß russische Ingenieurstitel nicht grundsätzlich einem deutschen Ingenieursabschluß entspricht sind einfach Erfahrungswerte, die man in der Arbeitsvermittlung gewinnt. Deswegen muß sie auch noch lange keine geeignete Pflegekraft sein, aber man kann keinem Leistungsempfänger ein ergänzendes Studium finanzieren.

Das sind einfach die Grenzen (und oft auch die finanziellen Grenzen!) die alle betreffen, die irgendwo im Leistungsbezug sind. Mir würde das Arbeitsamt auch nicht einfach eine Fortbildung oder Studium zahlen, nur weil das mein Wunschberuf ist und ich es mir nicht leisten kann, das selbst zu finanzieren.

Wenn ich ins Ausland gehe, zahlt mir auch keiner den Sprachunterricht oder eine Fortbildung.

Es gibt halt alles mögliche: Frauen die gezwungen werden sich zu verschleiern, die kein Deutsch lernen dürfen. Wo Männer uns erklären, daß wir (gerade als Frauen) ja wohl gar nichts zu melden hätten und nur sie bestimmen, was ihre Frau lernt oder arbeiten darf.
Frauen die sich freiwillig verschleiern und damit in Kauf nehmen, daß sie ab sofort keine Arbeit mehr finden. Wenn man ihnen ganz vorsichtig sagt, daß das am Kopftuch liegen könnte, ist man der Rassist, der ihre religiöse Freiheit nicht akzeptiert.
Frauen die sich nach vielen Jahren "offenem Leben" plötzlich verschleiern und ihre Männer verzweifeln daran, erzählen jedem, daß sie das nicht wollen und trennen sich irgendwann, weil sie eine "normale" Frau geheiratet haben und jetzt plötzlich eine haben, die nur noch betet und das Kopftuch nicht mehr ab nimmt.


Es ist einfach in Europa nicht üblich sich zu verschleiern und zum Glück auch nicht mehr üblich, daß Männer bestimmen, was Frauen dürfen. Mit den Flüchtlingen kommen zumindest zum Teil Menschen, wo das noch üblich ist. Die finden noch nicht mal, daß das Thema "keine Gewalt gegen Frauen" sie was angeht, da das Schlagen der eigenen Frau ja keine Gewalt ist, sondern normal... Wo will man da ansetzen? Ehrenmorde kommen einfach unter Deutschen/Christen nicht so vor wie bei Muslimen. usw....

Wie gewinnt Ihr diese Erfahrungswerte ?

Das wird noch spaßig in Schland

https://www.youtube.com/watch?v=RfrpwAEMe0c

Von welchen Erfahrungswerten sprichst Du?

Diese hier

Die hab ich auf diversem Weg erfahren:
- abgeschlossene Berufsanerkennungsverfahren (über Ministerium oder IHK), die ergeben, dann die meisten Igenieure maximal "Techniker" oder "Gesellen"-Niveau entsprechen.
- Rückmeldungen von Fort- und Weiterbildungsinstituten, die bescheinigen, daß die vorhandenen Fachkenntnisse nicht dem Titel entsprechen
- Rückmeldungen von Arbeitgebern, die nach Praktika bescheinigen, daß die Kenntnisse nicht ausreichend sind.

Neben scheinbar vergleichbaren Titeln (ich dachte z. B., daß ein Zahnarzt aus Rußland einfach auch ein Zahnarzt in Deutschland sein könnte, was aber nicht so ist) gibt es jede Menge Abschlüsse, die nicht vergleichbar sind. Für die "Kulturingenieurin Fachrichtung Tanz" findet man nichts. Für die Lehrerin für Russische Literatur die zudem nur auf russisch unterrichten möchte, findet man auch nichts. Eine Agraringenieurin, die in Bulgarien die Straßenkehrer beaufsichtigt hat, tut man sich auch schwer. usw. Das sind Ausschnitte aus meiner ganz persönlichen Erfahrung aus 6 Jahren Erwachsenenbildung mit Arbeitsuchenden und 6 Jahren Arbeitsvermittlung im Jobcenter.

Der russische Zahnarzt stellte sich letztendlich zum einen als nicht wirklich sprachbegabt heraus, so daß er massiv Probleme mit der zahnmedizinischen Fachsprache hatte. Zudem stellte er sich als "Fachzahnarzt für Prophylaxe" heraus - das sind bei und Fachzahnmedizinische Prophylaseassistentinne - weitergebildete Zahnarzthelferinnen. Er könnte also jetzt als Zahnarzthelfer arbeiten. Will er aber nicht, er ist ja Zahnarzt in seinem Empfinden. Da findet er aber nichts, bzw. fliegt wieder raus, weil festgestellt wird, daß er die Arbeit nicht kann und sich nicht adäquat verständigen kann. Und jetzt?

Dann gibt es auch noch uferlos "Diplomabschlüsse", die aber halt nur einfach ein Schlulabschluß ist. Der E-Ingenieur aus Tunesien spricht also auch nach 20 Jahren in Deutschland nur gebrochen Deutsch, als E-Ing. hat er weder im Heimatland gearbeitet noch in Deutschland. Das möchte er aber am liebsten, weil er sich da das beste Gehalt verspricht. Sprachkurs darf ich keinen zahlen (gibt es auch keinen), der ihn auf das Sprachniveau eines deutschen Akademikers bringt. Fachkurs gibt es wenig, falls er einen findet und diesen erfolgreich schafft ist immer noch die Frage, ob ein Arbeitgeber ihn mit diesem Abschluß einstellt oder sich nicht für den Bewerber entscheidet, der die Sprache spricht und nachvollziehbare Abschlüsse hat.

Dei rumänische Diplom-Buchhalterin hat in Deutschland nie in der Buchhaltung gearbeitet, a. G. von Familienzeiten auch die letzten Jahre überhaupt nicht gearbeitet. Möchte aber am liebsten und ausschließlich nur beim Steuerberater arbeiten. Seit einem halben Jahr lernt sie jetzt Buchhaltung, laut Bildungsträger ist sie aber noch meilenweit davon weg auf dieser Basis in einer Kanzlei genommen zu werden. Mehr als leichte vorbereitende Buchhaltung oder allgemeine Büroarbeit kann man sich nicht vorstellen. Und nun?

Die bulgarische Agratingenieurin hat mit Anfang 40 festgestellt, daß sie nochmal was neues lernen muß, am liebsten würde sie Sozialpädagogik studieren. Nur... sie hat keine finanziellen Ressourcen für dieses Studium, während eines Studiums kann auch kein Arbeitslosengeld 2 bezahlt werden. Was rät man da?

Ich könnte beliebig fortsetzen.

Und sobald sie in der Grundsicherung sind ist eh jede Arbeit zumutbar - das ist bei Deutschen oder in Deutschland aufgewachsenen Migranten ja nicht anders. Während einer schulischen Ausbildung oder eines Studiums gibt es keine Leistungen des Jobcenters. Sprachkurse können nur bis Niveau B1 bezahlt werden. Die finanziellen Mittel in den Arbeitsagenturen und Jobcentern werden immer weiter gekürzt. In Regionen mit niedriger Arbeitslosenquote bekommt man fast gar nichts, obwohl gerade die, die da noch übrig sind, besonders viel Unterstützung bräuchten. Da wird helfen schwierig, da ja jede Geldausgabe (Steuergelder!) ja auch wirtschaftlich angemessen sein muß.

Verstehe ich nicht. Was hat die Polizei damit zu tun? Die sind für die Einhaltung der Gesetze da, und nicht für eifersüchtige Väter. So wie Du das schreibst, klingt es recht unverblümt rassistisch. Würde mich ehrlich wundern, wenn das Deine Haltung wäre.

Korrekt!

Und Belästigung widerspricht unseren Gesetzen...