poldi hat geschrieben:
Ich bin sicher Inezz ist über die Strecke geschwebt.
Neeeee, ganz sicher nicht!
Auch wenn ich dem Drullse einfach mal Angst machen wollte
Ihr habt es ja schon vor mir herausgefunden: 4:09:30 (für übrigens 43,07km auf meinem Garmin)
Ist ok.
Dafür, dass ich gestern andauernd und heute nach dem Lauf auch wieder mehrmals nicht vom Topp gekommen bin.....lief es dann doch ganz gut *grins* (was für ein Wortspiel!
)
Ich hatte erstaunlich gut geschlafen die Nacht zuvor. Nachdem ich endlich auf die Idee mit den salzigen Nachos gekommen bin, hat sogar der Darm endlich Ruhe gegeben!
5:30 aufstehen, Frühstück, lauschen.....drin ist es ruhig, also: Start!
Am Bahnhof treff ich eine, die ich flüchtig vom Lauftreff kenne. Sie nimmt mich mit auf ihrer Monatskarte, überredet mich, meinen Klamottenbeutel beim Team Erdinger abzugeben, da kann man sich als Mitglied noch bisschen hinsetzen und was essen oder trinken (ich kriege nix rein und will auch nix riskieren), und dann schleift sie mich einfach mit in ihren Startblock. F. Ich habe G auf der Startnummer. Egal. Gute Entscheidung. Ich bin schon 8:57 Uhr auf der Matte, und das Feld läuft so, dass ich kaum mal bremsen und überholen muss. Wie geil! Vor 3 Jahren, als ich auf Kurs 3:45 war, musste ich soviel Körner lassen beim dauernden Überholen und bremsen / beschleunigen, dass ich erst ab dem 10.km in mein Tempo fand. Nervig sowas. Heute nicht. Allerdings hatte Marlies die blöde Angewohnheit, mich dauernd zuzutexten, vor allem mit demselben Satz: wir sind viel zu schnell! Dabei lief sie immerzu vor meinen Füßen rum, kehrte um, lief wieder vor. Dabei waren wir am Anfang konstant bei 5:45 er Pace. Ab km 5 ließ ich es laufen um 5:30 herum, und irgendwann sah ich sie nicht mehr. Ganz ehrlich: die ganze Zeit mit ihr zusammen wär ich blöde geworden
Zur Halbzeit war ich bei 1:59, und ich hatte schon die leise, aber völlig unbegründete Hoffnung, die 4 Std zu knacken, wenigstens anzuritzen.
Auf verschiedene erfahrene Leute hörend, nahm ich bei km 10, 20 und 30 je ein Gel mit je 2 Bechern Wasser, und auch sonst viel Wasser unterwegs. Das war ok. Das Bauchgrummeln der ersten 12 km verschwand irgendwann.
dafür rächte sich die blöde Idee, den schnellen Asphaltschuh Kinvara zu nehmen. Nach 3 Tagen Diclo tat heute früh mein Großzehengrundgelenk nicht weh, und so wollte ich es wissen! Saublöde Idee! Der hat mich noch nie länger als 23 km begleitet, und selbst da hatte ich blaue Zehen hinterher.
Heute nun nicht nur extrem schmerzhafte 2 Mittelzehen, sondern auch das Fußgewölbe fing an zu schmerzen. Mist! Ich wusste, mein Kind steht bei km 29,5, aber sie wusste natürlich nicht, dass sie mir das Laufsofa hätte mitbringen sollen.
Bei km 23 wurde es dann recht schwer, und ich dachte, den HM hast du passabel hingekriegt, vielleicht einfach mal kürzer treten....
Dann wieder dieses nervige Gefühl im Unterbauch, ich hielt schon nach Büschen Ausschau.... Da - kurz vor dem 25km Schild ein Dixie - die Tür geht auf - MEINS!!
2 Minuten, aber egal, war wichtig!
Dieses wunderbare Gefühl hielt leider nicht lange an: der berüchtigte Magenschmerz war pünktlich einen km später zur Stelle!
Verdammt! Was jetzt?? Erstmal Tempo rausnehmen. Schlappschritt um 6:20.....6:30
Aber dadurch ließ es sich aushalten, und ich musste nicht gehen!
Dann hieß es, jetzt einfach durchhalten bis km 29,5 - da wartet das jüngste Königskind und motiviert dich über die langweiligsten 6 km der Strecke.
Und sie war einfach toll!!
tänzelte um mich rum, brachte mir Wasser, unterhielt mich, selbst wenn ich mal nicht reden konnte. Und beschloss am Tauentzien (km35), "sind ja nur noch 7km, ich komm mit!" Ach, das gute Kind! Es wurde eine sehr schöne sightseeingtour. Ich war ja überrascht, dass sie den Gendarmenmarkt noch nicht kannte
Und auf den letzten 10km entdeckten die Leute plötzlich meinen Namen auf dem Shirt und brüllten und jubelten mir zu, dass es eine Freude war!
Ich musste immer zurückgrinsen, drehte mich auch immer um, um zu gucken, wer denn grad gerufen hat. Und mein Kind meinte, sie sei völlig überrascht, wie gut ich drauf war und wie fröhlich! Ich sag ihr, das habe ich alles ihr zu verdanken, alleine wäre ich längst gewandert und schon lange nicht mehr fröhlich!
Dann die Zielgerade, das Brandenburger Tor, immer noch nicht km 42 und der Zielbogen noch gaaaanz weit weg! Wir beschließen, dass sie kurz vor dem Ziel rausgeht, damit niemand von uns Ärger bekommt.
Naja, irgendwann war ich dann auch im Ziel
, bekomme einen Kaffee und meinen Beutel beim Team Erdinger und treffe meine Kleene später am Zaun! Wie im Zoo! Aber wenn wir zusammenkommen wollen, muss ich das Gelände verlassen, will aber erst noch auf die Wiese vor dem Reichstag, Leute treffen....
Tja, das wars.
3 Anläufe auf sub 4 dieses Jahr, aber es hat nicht sollen sein.
Vor 3 Jahren war ich fitter, ich versteh es wirklich nicht, wo ich doch 2 HMs dieses Jahr bei 1:52 hatte ....
Naja, nächstes Jahr wird alles anders