Doppelpost:
Gestern hatte ich ein Deja-Vu(übersetzt: Erinnern nach einem Vollrausch) der Glücksgefühle bei einem Blick über malerische Felder ins Tal.
Es war doch erst vor kurzem, als ich hier mein allererstes Landschaftslaufwanderabenteuer hatte(mit blühenden 17 Jahren, vollem Haar, leerem Kopf

), sonst hätte ich die Tour damals nicht gestartet

Naja, wenn ich ehrlich bin, war ich gestern im zweiten Gedanken stolz, dass ich mich überhaupt noch solange zurück erinnern kann

.
Jedenfalls, ohne jegliches Lauftraining, natürlich auch damals schon ohne Karte, Essen oder Trinken

(Handy war noch lange nicht erfunden, Brieftauben gerade durch ein endlosdrehendes Wählscheibentelefon abgelöst

) trabe ich einfach los. Nach 30 Minuten Laufwandern bin ich schon in unbekanntem hügeligem Waldgebiet. Im Zweifelsfall (in dem Alter soll sowas durchaus üblich sein

) einfach sturr weiter, ins Gestrüpp(Zecken, was ist das?), steil bergab(stolpern, was ist das?), irgendwann wieder bergauf, Wald lichtet sich, Straße und Burg sichtbar. So zurück, unmöglich

, also mit schon etwas gedämpften Übermut ewig lang Straße folgend, komme ich zur Deja-Vu-Stelle. Es dämmert, ich bin platt

. Die nächste Pferdekutsche

ist nicht zu sehen, durch die Felder und später den dunklen Räuberwald abkürzen, ne

, etwas Restvernunft ist noch da. Also Straßenschilder weiter folgend, einen riesigen Umweg gelaufen(mittlerweile tatsächlich laufend, Adrenalin puscht

). Daheim völlig alle, riesen Blasen (Laufschuhe Fehlanzeige), noch gewaltigeren Muskelkater, aber irgendwie war es ein prägendes Erlebnis

. Danach fing zwar bei mir erst die dunkle Zeit des Mittelalters an (Rüstung zugelegt

, Drachen und feindliche Könige bekämpft, Prinzessin gewonnen

, seßhaft geworden, neue Leidenschaft entdeckt). Doch das ist eine andere Geschichte. Gestern wurde so zumindest aus einem sonst eher alltäglichen 2-Stunden-Lauf eine abwechslungsreiche Träumerei in alten Zeiten.
