poldi hat geschrieben:
mir taugt deine Herangehensweise!
Bewegung als Hobby und Ausgleich für den Alltag, gewürzt mit einem klassen Höhepunkt im Sommer.
Dir auch ein schöner WE :-)
Vielen Dank.
Doppelpost von drüben:
Wer sein Rad liebt, der schiebt oder auf Timo Brachts Spuren

.
Angefangen hatte die Radtour um 7.15 Uhr mit eiskalten Händen

. So früh (ok. manche kommen um die Zeit auch schon von der Tour zurück

) zu starten, bedeutet immer erst zu frieren, um ganz am Ende dann irgendwann doch zu schwitzen. Diesmal hatte ich nicht ganz so gut getapert wie die Woche zuvor (mit einer großen Portion Kartoffelsalat, viel Kaiserschmarrn mit Apfelmus und dem obligatorischen Kuchen), zumal tags zuvor eine 4 Km Schwimmeinheit Pudding-schlappe Ärmchen produzierte

.
Die Anteile Aeroposition waren diesmal aufgrund eines lauen Lüftchens, reibender Hose und mangelndem Willen geringer. Dies sollte noch eine Rolle spielen

.
Die Überquerung vom Reußenkreuz(einem von Timos berühmten Odenwälder Hügeln) problemlos, aber dann kam Nummer 2. Ein Seitental mit einer sehr holprigen, sehr schmalen, steilen Strecke, meiner bis dahin schlechtesten Strasse, bis dahin

Ich hätte wohl doch Verdacht schöpfen sollen, als am Wegesrand ein Falke recht unbekümmert ein Mäuschen vernaschte oder eine Ziegenherde in aller Ruhe die Strasse querte oder ein Bauer die Sense schwang und am Ortseingang das Mühlenrad klapperte

) .
Zumindest versammelten sich keine finstere Gestalten mit Mistgabeln, um den einsam Verirrten mit halbnackten Beinen auf einem klapprigen Metallgestell Sitzenden Anstand zu lehren

.
Ohne Wegweiser schraubte ich mein Rad und meinen Puls in die Höhe, makabrerweise ausgerechnet auch noch dem Friedhof nähernd, dann ein Schild, frisch vom Moder befreit

, mein nächstes Etappenziel, ab ins Tal. Denkste, der Weg, naja

, stammte wohl noch aus der römischen Besatzungszeit

(oder mindestens aus dem Mittelalter als flandrische

Strassenbauer hier durchzogen). Ein Holderdipolter, mein treues Rad ächzt und stöhnt, meine Hände vibrieren, der ganze Kerl wackelt(zum Glück habe ich noch kein Gebiss

). Irgendwann gebe ich auf, ich schiebe

.
Im Tal und der Zivilisation angekommen, rollt es wieder weiter und weiter, Hügel um Hügel, Tal um Tal, Pferdekutsche um Pferdekutsche

.
Insgesamt wurden es rund 200 Km mit ca. 1800 Höhenmetern in über 8 Stunden

. Muskulär hart, aber gut machbar, lediglich meine Hände hätten lieber daheim paar Klötzchen geschoben

. Der Rest fands so besser

.
Anmerkung: Die geschilderten Ereignisse im Tal der Einsamkeit mögen durch subjektive Wahrnehmungen leicht verzerrt wiedergegeben worden sein und müssen nicht unbedingt der objektiven Wirklichkeit der, in manchen Kreisen als Odenwaldhölle bezeichneten, Gegend entsprechen
im Gegenteil

, ich liebe meine Heimat
