Ein paar Zeilen (oder auch ein paar mehr
) zu meiner ersten Langdistanz bei der Challenge in RothNun habe ich ja schon eine ganze Reihe Triathlons gemacht. Eine Langdistanz ist da aber schon etwas anderes. Ein Jahr vorher anmelden....., ganz viel Training.....
So bin ich schon am Mittwoch angereist und gleich den unteren Teil der Strecke abgefahren. Freitag ging es dann auf den oberen Teil der Strecke. Ich wollte die Strecke vor dem Wettkampf unbedingt noch mal abfahren
Sonntag war die kurze Nacht um 3:30 Uhr zu Ende.
Die Anfahrt ging problemlos, bei den Vorbereitungen hier und da noch ein Schwätzchen mit Bekannten und dann fiel um 7:10 Uhr für mich der Startschuss.
SchwimmenDer Start verlief recht reibungslos. So ging es erst mal 1440 m der Sonne entgeben. An der großen rote Boje war die erste Wende. Unterwegs habe ich überlegt, ob ich da mal auf die Uhr schauen soll oder nicht und habe mich dagegen entschieden. So sollte alles mehr Ruhe bekommen. Dann ging es kmapp zwei Kilometer in die andere Richtung, wieder eine Wende und nach 400 m raus aus dem Wasser. Der Blick auf die Uhr schockierte mich dann doch etwas, 1:11 h.

Das lag zwar im schlechtesten Zeitplan, ich hätte aber trotzdem gedacht, dass ich bei 1:08 aus dem Wassen kommen würde. Das Schwimmen fühlte sich eigentlich halbwegs locker an, vielleicht hätte ich doch mal auf die Uhr schauen und nach 1,5 km ein bisschen mehr Gas sollen. Aber jetzt war es so und ich habe mir für den ersten Wechsel recht viel Zeit genommen.
Nach 1:15 saß ich dann auf dem Rad.
RadDa es nach wenigen Metern erst mal bergab ging, war es etwas frisch, was sich nach der Abfahrt aufgrund des doch sehr schönen Wetters schnell wieder legte. Auf der Strecke war von Anfang an ganz schön was los. Die ersten beiden Startgruppen waren ja erst mal lange weg, zwischen den Startgruppen 3-8 mischte es sich aber sofort, da in Startgruppe 3 die Frauen waren und die anderen Startgruppen alle 5 min gestartet warem. Eigentlich wollte ich ungefähr Puls 135 fahren, das haben Tests beim Training so ergeben. Ich habe mich dann aber lieber auf mein Gefühl und den Druck in den Beinen verlassen. Letztlich lag der Durchschnittspuls bei 142, anfangs etwas höher, nachher ein bisschen niedriger.
So vergingen die Kilometer und keiner ohne Überholvorgänge. Einzelne Leute überholten mich, ich die anderen

.

Die, die nur wenig schneller waren als ich, motivierten mich dann auch meistens etwas schneller zu werden.
Bei KM 30, irgendwo kurz vor Greding bekam ich einen leichten Krampfansatz oben auf dem rechten Oberschenkel. Wieso, weshalb, warum…. keine Ahnung. Auf jeden Fall hat der zwar ab und an leicht gezwickt, aber während des gesamten Rennens nicht weiter gestört.
Bei Greding beginnt der Kalvarienberg, der schwerste Anstieg auf der Runde. Mit leicht erhöhtem Puls fuhr ich den aber locker hoch. Nach dem steilen Stück ließen sich auch die leichten Wellen danach aufgrund nur leichten Windes ganz locker fahren.
In der folgenden Abfahrt verlor ich natürlich wieder ein paar Plätze, was aber nicht von Dauer war.
Einige Kilometer weiter war Hilpoltstein erreicht, hier ist die bekannteste Stelle des Rother Triathlons, der Solarer Berg. Das war schon ein tolles Erlebnis, erst stehen Menschenmassen hinter Absperrgittern und danach so weit auf der Straße, dass nur ein kleiner Gang für einen einzelnen Radfahrer blieb. Deshalb konnte ich auch die drei vor mir fahrenden Frauen nicht überholen, was dann wohl ein paar Sekunden gekostet haben dürfte. Auf die kann man aber sch…. und die Atmosphäre einfach genießen.

Am Ende der ersten Runde standen 2:25 Std. auf meiner Uhr und das ganz noch mal

, durch Eckersmühlen

,
den Sellingstädter Berg hoch, durch Thalmässing, den Kalvarienberg hoch und durch Weinsfeld und Eysölden Richtung Hilpoltstein.
In der zweiten Runde frischt der Wind deutlich auf und es herrscht ab KM 145 ein mäßiger Gegenwind. Irgendwann in der Mitte der zweiten Runde war meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf 36 km/h angestiegen. Zugunsten der anschließenden, kleinen Laufrunde entschied ich mich gegen zu viel Druck gegen den Wind, wodurch der Schnitt natürlich nach und nach geringer wurde.

(Ob die Fotos etwas für eine Sitzpositionsanalyse taugen? Ich bin für Tipps dankbar)Auf dem Stück mit dem Gegenwind hat ein Kampfrichter in meiner Umgebung innerhalb von 3 oder 5 min 4 schwarze Karten verteilt (8 min Zeitstrafe)
Da die Profis den Solarer Berg schon lange hinter sich gelassen haben, ist ein Großteil der Zuschauer nicht mehr dort. Es sind aber trotzdem noch sehr viele Leute, die den Straßenrand am Solarer Berg säumen. Schön war’s

.
Die zweite Runde dauerte etwa 5 min länger. Das abschließende Stück durch Eckersmühlen Richtung Roth war auch wieder von Gegenwind geprägt und ich erreichte nach 5:10 Std. die zweite Wechselzone am Stadtrand von Roth.
Auch in der zweiten Wechselzone beeilte ich mich nicht übermäßig, etwas Sonnencreme auf den Schultern war mich wichtiger als ein paar Sekunden und dafür einen heftigen Sonnenbrand.
LaufenIch lief los und war gespannt, wie meine Beine und der Rest meines Körpers auf den Lauf nach 180 km (laut Tacho 179,3) reagieren. Erst mal geht es gutes Stück leicht bergab. Ein paar erfahrenere Athleten aus dem Forum rieten mir, die ersten KM so langsam es nur geht anzugehen. Das wollte ich beherzigen und lief ganz locker los. Bei KM 1 zeigte die Uhr trotzdem 4:20 min, sche….., also noch etwas mehr auf die Bremse treten und locker weiter. Auch von den 19 min nach fünf Kilometern ließ ich mich erst mal nicht irritieren, das Gefühl in den Beinen war ok. Kurz vor KM 5 geht es von „An der Lände“ am Kanal in nördliche Richtung weiter. Die folgenden 5 km bis zur Schleuse konnte ich dann genau das angepeilte Tempo von 5 min/km laufen, an der Schleuse ging es ein Stück bergab und dann in den Ort Schwand hinein. Hier konnte ich dann zu meinem Vereinskameraden Willi auflaufen, der eigentlich ein wesentlich stärkerer Läufer ist. Deshalb überlegte ich, ob ich vielleicht doch zu schnell unterwegs bin. Arne von triathlon-szene.de meinte mal, dass viele zwischen km 5-15 zu schnell laufen und nachher gehen müssen. Nach der Runde durch Schwand ging es zurück zur Schleuse, zum Kanal hoch und am Kanal auf der gleichen Strecke zurück.
So lief ich etwa bis km 15 oder 16 mit Willi zusammen. Ich war aber ganz offensichtlich mehr zum Reden aufgelegt als er. Aufgrund seiner einsilbrigen Antworten habe ich dann auch meinen Mund gehalten

. Irgendwann musste sich Willi dann eine Auszeit nehmen und ich lief alleine weiter. Bei der Halbmarathon- Marke war „An der Lände“ wieder erreicht und ich lag voll in meinem Zeitplan, etwa 5er Schnitt. Ab jetzt hatte ich mir Gehpausen beim Trinken der Cola an den Verpflegungsstellen verordnet. Bis dahin hatte ich nur Gels geschluckt und mit Wasser nachgespült.
Kurz vor dem Abzweig in den Wald Richtung Eckersmühlen, etwa bei KM 26, merkte ich, dass nun der Marathon für mich beginnen würde und die Gedanken fixierten sich jeweils auf den nächsten Kilometer oder die nächsten grünen Schirme an den Verpflegungsstellen. In Eckersmühlen, wo zahlreiche Zuschauer für Stimmung sorgten, ging es noch einmal über den Kanal bis zum letzten Wendepunkt des Tages und wieder das gleiche Stück zurück, durch den Wald, am Kanal entlang und wieder bis „An der Lände“. Nachdem ich bei KM 26 erste Erschöpfung feststellen musste, begannen bei KM 32, etwa die gleiche Stelle, nur auf dem Rückweg, die ersten Schmerzen. Erste Krämpfe im oberen Adukktorenbereich begleiteten mich schon etwas früher beim Laufen, ab wann genau weiß ich aber nicht mehr.
Bei KM 36 traf ich Christoph, der mich ein paar Meter begleitete und etwas aufmunterte, ab da wurde es immer härter. Nach 39 Laufkilometern war Roth wieder erreicht, wo es den ersten Laufkilometer wieder bergauf ging. Mittlerweile war es nur noch die Hölle und ich konnte das Stück durch die Altstadt nicht wirklich genießen.
Ich war total im Arsch, beide Adduktoren krampften und nach der etwas längeren Gehpause an der letzten Verpflegungsstelle gestattete ich mir genau bei KM 41 noch eine außerordentliche Gehpause von 20 oder 30 Sekunden. Wenig später lief ich dann absolut fertig ins Ziel.

Gezeichnet von gut 10 Stunden Sport, bei dem die letzte Stunde weh getan hat.
Den Blick für die Gesamtzeit lange verloren, konnte ich dann doch über eine Zeit von unter 10:10 Std. freuen.
Hinter dem Ziel gab es das Finisher- Shirt und Erdinger-blau, ich hatte Durst, aber erst mal konnte ich nicht wirklich trinken.
Im Zielbereich und im Zelt war ich dann überrascht, wie viel die Sanitäter doch zu tun hatten, überall kippten Leute um. Sehr viele legten sich auf den Boden, wollten wieder aufstehen, fielen wieder hin und waren weg. Bei den meisten erledigte sich das aber nach einer Infusion, ein paar wurden aber auch mit dem Krankenwagen weggefahren.
Vielleicht war es gut, dass ich mich nur auf eine Bank gesetzt habe. Wäre da eine Wiese gewesen, hätte ich mich garantiert auch gelegt. Wer weiß wie das dann ausgegangen wäre. Während der anschließenden Massage erholte ich mich dann aber wieder und konnte wieder trinken und essen.
Es ist ein tolles Gefühl, die erste Langdistanz in einer für mich ganz brauchbaren Zeit geschafft zu haben und ich bin echt froh, es gemacht zu haben.
Geplant waren 1:15 Std. bis aufs Rad, 5:20 Std. für die Radstrecke und eine Marathonzeit von 3:45, so hätte ich noch 10 min Spiel für den 2. Wechsel und ??? gehabt, um noch unter dem Ziel von 10:30 Std. zu bleiben. Diese 10 min brauchte ich bis auf den 2. Wechsel nicht und war auf dem Rad 10 min schneller und der Marathon war auch minimal schneller.
Ich glaube für meine Langdistanzpremiere hat das ziemlich gut hingehauen, der Magen hat kaum Zicken gemacht und ich musste mich nur jeweils einmal beim Radeln und einmal beim Laufen an den Straßenrand stellen.
Glück gehabt

Swim: 1:11:23 / Trans 1: 3:44
Bike: 5:10:20 / Trans 2: 2:19
Run: 3:42:09 -----
10:09:54AusblickHabe ich jetzt Blut geleckt?
In der Anmeldeschlange habe ich gestanden, aber nur einen Code für Felix gekauft. Wenn ich jetzt so lese, dass der eine oder andere mitmacht, juckt es schon etwas in den Zehen, jetzt wo die Beine wieder soweit ok sind. Eine erneute Teilnahme in Roth würde mich aber etwas unter Druck setzen. Bei dieser Zeit könnte das nächste Ziel ja nur sub 10 heißen. Das würde bedeuten, wieder so viel wie in den letzten Monaten zu trainieren oder gar mehr. 10 min schneller sind eigentlich nur 1,7 %. Wenn ich in jeder Disziplin 3 min schneller wäre und noch etwas zügiger wechseln würde, wäre es das ja schon. Aber nein, nächstes Jahr gibt es keine Langdistanz, vielleicht wieder im Jahr 2015, Roth oder / und Barcelona.
Nun muss ich mir noch einen neuen Titel für meinen Blog überlegen
