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Dias Teil ist wirklich komplett anders konstruiert als die alte Scheibe.

Nicht nur heutzutage. Ich erinnere mich dabei immer gerne an eine Umfrage unter Hawaii-Startern Mitte-Ende der 90er. Da war der durchschnittliche Umfang im Training je Woche

S: 11,4 (=> dreifach Wettkampfdistanz)
R: 360 (=> doppelte Wettkampfdistanz)
L: 60 (=> nichtmal anderthalbfache Wettkampfdistanz)

Auch wenn radfahren einem beim Laufen etwas hilft - angesichts solcher Zahlen wundern mich die in der Regel eher schwachen Laufzeiten speziell bei den Langdistanzen absolut nicht.

Da konnte man aber auch überall lesen, das man sich die Grundlage auf dem Rad holt und selbst so Top-Profis wie Thomas Hellriegel immer sagten, das zuviel Laufen nur dem Gelenkapparat schadet!

Ein Vereinskamerad hat sich letztes Jahr die Hawaii Quali in Zürich geholt. Schwerpunkt war in dem Jahr aber die Transalp vorab zu fahren.
Fast kein Schwimmtraining,sehr wenig Lauftraining,zeitweise mehrere Wochen garnicht gelaufen. Lange Läufe..hi,hi,hi.

In Zürich dann Brustschwimmend 1.23H,Rad 5h,Marathon easy in 3.30h..zack Quali. Und...Ak 50!

Das ist aber relativ. Bei so einem, der auch mal 50h trainiert (gab es kürzlich auf Facebook einem Kommentar von ihm), können 80km pro Woche schon wenig sein.

Kommt der Reifen und der Schlauch nicht einfach auf die Felge wie sonst üblich?

Letztes Jahr ging die 3:36 mit 20 Wochenkilometern, aber ich bin früher (> 2 Jahre zuvor) ja auch mal mehr gelaufen. Davon zehrt man sicherlich, wenn es bei einem mal "klick" gemacht hat und man für seine Verhältnisse das Laufen "drauf hatte". Wenn man auf dem Rad aber so gut drauf ist, dass man sich gezielt nicht kaputt macht /machen braucht für eine trotzdem recht ordentliche Zeit, ist das auch schon mehr als die halbe Miete. Ich glaube nicht, dass ich letztes Jahr zur Roth-Zeit den Solo-Marathon viel unter 3:15 gelaufen wäre.

glaurung, Du bist bei Deiner Flüssigkeitsaufnahme etwas über’s Ziel hinausgeschossen, mit anderen Worten, Du hast etwas zu viel getrunken. Bei korrekter Hydrierung hättest Du ca. 1.5kg leichter zu Hause ankommen müssen, also Du losgefahren bist.

Das liegt daran, dass der Körper beim Abbau der Glykogenvorräte Wasser freisetzt. Dazu kommt noch das Oxydationswasser aus der KH- und Fettverbrennung, das dem Körper zusätzlich Wasser zuführt.

Im Wettkampf musst Du also geringfügig weniger Flüssigkeit aufnehmen als bei Deiner langen Ausfahrt, gleiche Schweißflussrate vorausgesetzt. Bei höheren Temperaturen könnte es genau passen.

Grüße,
Arne

So. Da ich grad etwas aufgedreht und daher leider wieder viel zu bald aufgewacht bin (ich hol heute meinen neuen Gebrauchtwagen ab) gibt's halt doch jetzt schon nen Bericht über die gestrige, sehr schöne Radausfahrt. Eigentlich war das sogar DIE Radausfahrt, die mir bisher am meisten Spass gemacht hat.

In der Früh hat's stundenlang gepisst wie Schwein, weshalb wir einfach erst mal ausgiebig frühstücken gegangen sind. Das "ausgiebig" war auch bitter nötig, weil ich in den letzten Tagen trotz für mich recht viel Training relativ wenig KH gegessen habe. Ich bin jetzt fast bei meinem Wunschgewicht für Roth von 64kg.
Irgendwann hat's dann doch aufgehört und so bin ich kurz vor 13:00 losgekommen. Es wurde auch höchste Zeit in Anbetracht der deutlich über 200km. Im Dunkeln muss ich an einem Samstag, dem zweitlängsten Tag des Jahres, nun wirklich nicht heimkommen.

So hab ich mir gestern einfach mal Schloss Neuschwanstein angesehen. Da war ich seit meiner Kindheit nimmer. Und ein wenig bayerische Kultur schad ja aa net.


Aber erst mal zu den Fakten. Nachdem ich in letzter Zeit zugegebenermassen teils etwas nervös bin, hab ich mir doch mal Gedanken über meine Ernährung für den Wettkampf gemacht. Wenn man das schon vorher NIE gemacht hat, dann ist glaub ich die erste LD ein nicht allzu schlechter Zeitpunkt dafür.
Zunächst hab ich mir erst mal einige ts.de Filme zum Thema angesehen. Und ich muss sagen, diese Caroline Rauscher, die bei Arne oft im Studio ist, macht mir einen recht kompetenten Eindruck. Was sie zudem sympathisch macht, ist, dass sie es schlicht und einfach sagt, wenn sie bezüglich irgendeines Sachverhalts oder einer Frage keine Ahnung hat. Sowas schätze ich sehr.
Jedenfalls hab ich mich daraufhin bei bike24 ein wenig mit Nahrung eingedeckt. Gelandet bin ich schließlich bei dem Competition Long Lasting Energy Zeugs von Sponser mit 5 bzw. 10% Protein und verschiedenen KH-Quellen.

Gestern hab ich zudem ausführlich dokumentiert, was ich alles während der Fahrt zu mir genommen habe und mich vorher und nachher gewogen.

Und so sah das aus:

Gewicht vorher: 65,2kg
zu mir genommene Nahrung und Flüssigkeit:
0,4 L Mineralwasser
1,6 L Sponser Competition Getränk mit 160g Kohlenhydraten
1 L Mineralwasser mit 4 Powerbar Gelen (die ganz normalen 41g Dinger mit Natrium) und einem NutriXXion Getreideriegel Salt and Nut von 55g
Nach 160km dann noch ein Tankstopp --> 85g Twix und 0,5 L Cola
Auf den letzten 65km 0,75 L Eistee (17kcal /100ml)
Gewicht nachher: 64,8 kg --> also 400g leichter als zu Beginn.

D.h. ich hab 4,25 L Flüssigkeit in über 7 Stunden zu mir genommen, war auf der Fahrt 4x Pinkeln und war dann 400g leichter als vor der Fahrt. Eine halbe Stunde nach der Fahrt musste ich nochmals pinkeln. Es hatte um die 18-20°C Aussentemperatur.
Mein Magen fühlte sich immer tadellos an, meine Beine waren auf so einer langen Fahrt und auch jetzt noch danach so frisch wie noch nie zuvor. Das Zeugs, was ich alles zu mir genommen habe, scheint also nicht das allerschlechteste für mich zu sein.
Zudem sieht's so aus, als ob ich bei gemässigten Temperaturen relativ wenig schwitzen würde, oder ist das eher normal? Hat da irgendwer Erfahrungswerte? Drullse z.B. oder 3-Rad, Arne, sonstwer?

Die Intensität war mittel, d.h. ich hab nicht getrödelt, aber es war zu keinem Zeitpunkt wirklich anstrengend.

Die Fakten:
223,3 km
Puls 149
31,0 km/h
1681 HM (Roth hat laut meinem Garmin 1300 --> also vergleichbares Profil)

Hier das Garmin File dazu: http://connect.garmin.com/activity/331761860

Und um weiteren Diskussionen vorzubeugen: Versucht erst gar nicht, die 31 km/h wieder als lahm zu bezeichnen! Die sind in keinster Weise repräsentativ.
Ich hatte nur langsames Trainingsmaterial und es waren extrem viel enge Strassen, Kreuzungen, uneinsichtige Wege usw. , wo man stark bremsen oder anhalten musste.
Diese Temperatur von um die 20°C und bewölkt ist aber auch absolut mein Wetter. Gebt mir sowas am 14ten und der Tag wird ein Fest!

Die Strecke selbst war weltklasse. Hügelig mit ein paar sehr gifitigen Rampen. Viele schöne Ausblicke. Total kleine Wege, wo man öfters gedacht hatte, das endet früher oder später auf nem Schotterweg (gut, 2x war das auch wirklich der Fall ). Kuhkäffer, glücklich grasende und in der Sonne flanierende Kühe , Bauern, die am Arsch der Welt wohnen und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen noch nie im Leben einen dieser komischen Triathleten zu Gesicht bekommen haben Alpenidyll.
Und der Forggensee ist auch sehr schön anzusehen.

Ach ja: ich lese Eure Berichte total gern, hört bloß nicht damit auf! Reine Zahlenspiele sind mit zu langweilig (außerdem nicht so mein Metier) - aber die Berichte darum herum finde ich einfach toll.

Ich weiß jetzt auch, warum ich noch schneller war. Was ich alles nicht berücksichtigt habe
Ich erinnere mich noch an FFM, wo ich geschätzte 13 mal pinkeln war auf der Radstrecke ... ich hab dann beim nächsten Start in Roth einfach weniger getrunken...und zack...ich musste weniger pinkeln.
Wenn ich mir so viel Gedanken um Material, Essen, Trinken, Training gemacht hätte, dann hätte ich keine Lust mehr gehabt. Einfach umzusetzende Tipps (Drullse: Was? Du bist noch nie einen Marathon zu Ende gelaufen, sondern immer nach der Hälfte "wurstbrotmampfend" zu Ende gegangen? Nimm Salz beim radeln!") habe ich gerne beherzigt. Alles andere war mir zu kompliziert.
Aber um schnell zu sein, muss man wohl so denken und ich lese es immer ganz gerne, weil ich es faszinierend finde, über was man sich alles Gedanken machen kann.