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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 25 Jun 2013 21:41 
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Das Wiesn-EMU
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Anja hat geschrieben:
PeterMUC hat geschrieben:
Meine große hat heute 323 Euro reingelaufen - mit Hilfe von 8 Sponsoren.
Das Geld geht an ein behandlungszentrum für orthopädisch erkrankte Kinder in Aschau (Chiemgau) - denen das Grundwasser heute noch bis in das EG drückt und einem Gymnasium in Deggendorf.


Super! Sie ist tatsächlich die 25 Runden gelaufen, oder?


Nein - 19 Runden in 40 min , dann wollte der Lehrer zurück in die klasse - so wie 21 von 25 seiner Kinder

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Du kannst aus einem dicken Schwein kein Rennpferd machen,
aber Du kannst versuchen, daraus das schnellste Schwein zu machen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 25 Jun 2013 22:09 
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S(up)portlerin
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Registriert: 28 Jun 2004 12:00
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PeterMUC hat geschrieben:
Anja hat geschrieben:
PeterMUC hat geschrieben:
Meine große hat heute 323 Euro reingelaufen - mit Hilfe von 8 Sponsoren.
Das Geld geht an ein behandlungszentrum für orthopädisch erkrankte Kinder in Aschau (Chiemgau) - denen das Grundwasser heute noch bis in das EG drückt und einem Gymnasium in Deggendorf.


Super! Sie ist tatsächlich die 25 Runden gelaufen, oder?


Nein - 19 Runden in 40 min , dann wollte der Lehrer zurück in die klasse - so wie 21 von 25 seiner Kinder


Unglaublich - Deine Tochter ist eine echte Rennmaus und das mit dem Lehrer finde ich grad einfach peinlich.

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06.05.2012 Caldera Blanca
12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon *
25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth


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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 25 Jun 2013 23:19 
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Das Rennsemmel-Emu
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So, ich wollte ja noch was nachtragen....:

Hochwassereinsatz Sachsen-Anhalt, 02.06.2013 - 06.06.2013

Tag 1 (Anreise + erster Einsatz): Nach den täglichen Nachrichten über steigende Pegel, weiter zunehmende Regenfälle und die Bilder im Fernsehen über die ersten Hilfstrupps im Katastrophengebiet war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch bei mir das Telefon klingeln würde. Als Mitglied einer Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen (FGr WP) ist Hochwasser nunmal der originäre Einsatzfall und so kam dann auch um 18:00 der Anruf mit der Voralarmierung, Abmarsch möglich innerhalb der nächsten 24 Stunden für unbestimmt Dauer. Also Sachen für eine Woche gepackt, Technikkram, Laufsachen für alle Fälle und natürlich Notverpflegung, denn die Erfahrung aus den bisherigen Einsätzen lehrt: be prepared, sonst verhungste irgendwann... Und selbst wenn man nicht verhungert, braucht man im Einsatzfall in der Regel einen Magen aus Stahl. Ansonsten gibt es in kurzer Zeit Probleme mit demselben...

Als gegen 23:30 das Handy klingelt ist klar - es geht los. Schnell noch unter die Dusche (man weiß ja nie, was für eine Unterkunft man bekommt und wann es wieder eine Dusche gibt) und rüber zum THW. Erster Arbeitsgang dort: Kaffee kochen, denn inkl. Vorbereitungen und Fahrt dürften wir erst morgens am Einsatzort in Grimma sein. Dann schonmal die Anhänger an die LKWs gehängt, während der Rest eintrifft, häuslich im LKW eingerichtet und gewartet. Abfahrt ist dann gegen 2:00, erster Stop Raststätte Michendorf, um noch einen Helfer einzusammeln und dort die Feststellung: da riecht was verbrannt unterm Führerhaus. Aber da nix zu sehen ist... Nach weiteren 20 Km kommt über Funk die Frage vom Fahrzeug hinter uns, ob bei uns was brennen würde. Beim Stop auf dem nächsten Rastplatz bin ich dann ganz froh, dass wir nicht das letzte Fahrzeug in der Kolonne waren, denn die rechte Vorderradbremse ist fest und raucht mächtig. Noch 100 Km so und der Reifen wäre irgendwann abgebrannt. Das muss ich nicht haben. Wir machen die Bremse soweit gangbar, dass ich zumindest bis zum Einsatzort komme und fahren weiter. Nachdem mein Beifahrer sich schlafen gelegt hat, hole ich den MP3-Player raus, es ist 4:00 und dämmert langsam und irgendwie hat so eine Fahrt etwas mediatives an sich. Robert Schröder ist bei sowas die Musik der Wahl für mich, sanfte elektronische Klänge zum monotonen Brummen des Motors.

Gegen 5:45 erreichen wir den THW-Ortsverband Grimma, von dort aus geht es weiter nach Machern in den Bereitschaftsraum, wie sich herausstellt eine Sportanlage, wo wir in der Turnhalle schlafen, was schonmal ein Pluspunkt ist. Besser als Zelt in jedem Fall (und noch besser als gar nichts, wie auch schon mehrfach gehabt), es gibt Toiletten und Duschen - Einsatzluxus! Essen gibt es auch, allerdings nur Bockwürstchen und trockene Brötchen. Die kleine Gaststätte in der Sporthalle ist natürlich auf sowas nicht eingestellt, kam alles ein wenig plötzlich. Um 7:30 geht es in die Falle, angesagt ist 4-5 Stunden Ruhe (wenig genug) und dann sehen wir weiter.

Ist natürlich nicht, um 10:00 sitzen wir wieder auf dem Auto (selbstredend ohne Frühstück, aber wenigstens noch schnell die Thermoskanne gefüllt sowie Milch und Zucker eingepackt), um zu einem rund 20 Km entfernten Wasserwerk in Canitz zu fahren, das Trinkwasser pumpt und Gefahr läuft überflutet zu werden. Dort sollen Sandsäcke gefüllt und verlegt werden, was eigentlich nicht unsere Aufgabe ist (höchstens das Anleiten und Führen der Kräfte, die dies tun) aber danach wird nicht gefragt. Sollte das Wasserwerk nämlich überflutet werden, ist der Landkreis ohne Trinkwasser und das möchte nun doch niemand...

Dort angekommen beschließe ich, mich auszuklinken, um mit dem Kraftfahrer des anderen LKWs zu versuchen, die immer noch klemmende Bremse wieder gangbar zu machen. Glatte Fläche gesucht, Werkzeug zusammengeklaubt und Rad runter, Bremstrommel ab, Ursache gesucht und gefunden. Die Hebelage, die die Bremsbacken ansteuert ist fest. Also erstmal alles richtig gefettet - geht immer noch nicht richtig. Das Gestänge ausbauen geht auch nicht, ein Bolzen scheint komplett festgerostet zu sein. Mehr als richtig fetten kann ich nicht und so 100%ig läuft es immer noch nicht aber zumindest scheint die Bremse frei zu sein und das Rad sich ohne Schleifen zu drehen.

Mit Fertigstellung der Arbeiten kommt auch die Meldung, es gäbe jetzt Essen und wir sollten rüber zur Einsatzstelle kommen. Dort sind mittlerweile zwei Kompanien der Bundeswehr, 40 THWler und diverse Zivilisten dabei, Sandsäcke zu füllen, zu schichten und für andere Einsatzstellen vorzubereiten. Es gibt Nudeln mit Tomatensauce von der freiwilligen Feuerwehr und beim Essen dann wieder einen dieser Momente... Unser Landesbeauftragter (also der "Chef" von Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt) kommt auf Stippvisite vorbei, schüttelt jedem die Hand und bedankt sich für die "außergewöhnlich gute Arbeit, die wir wieder leisten" um dann nach dem zehnten Händeschütteln zu fragen "Was macht Ihr hier eigentlich?". Ja, danke - solche Oberflächlichkeiten brauche ich im Einsatz. Unbedingt...

Auf dem Heimweg halten wir noch kurz bei Mercedes, damit die sich die Bremse anschauen, mehr als das was wir gemacht haben, können sie aber auch nicht tun. Nach einer Bremsmessung und der Feststellung, dass die Bremse perfekt symmetrisch und mit voller Kraft zieht schicken sie uns weiter mit dem Hinweis, dass das Auto dann in Berlin in die Werkstatt sollte, um den gangbar gemachen Bolzen zu ersetzen.

In der Unterkunft angekommen gibt es noch einen Teller Erbsensuppe mit Würstchen (hier ist der erste Moment, wo ich von Wurstgeruch und -geschmack die Nase voll habe) und die Ansage, dass vor 8:30 am nächsten Tag keine Einsätze kommen. Das hört man gern, bedeutet es doch, den verpassten Schlaf der letzten Nacht nachholen zu können. Grade im Schlafsack verschwunden will uns noch die Anfrage einer der einsatzgeilen Mannschaften in die nächste Nachtschicht holen aber sorry Leute - ich bin nicht mehr fahrfähig (sage ich) nach 36 Stunden mit 2 Stunden Schlaf. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass dort eigentlich nur Schläuche gebraucht wurden. Aber man kennt ja seine Pappenheimer irgendwann und speziell dieser Ortsverband hat sich in der Vergangenheit schon so einige Dinger erlaubt (inkl. Diebstahl von zwei unserer Pumpen...), da reagiert man dann doch eher zurückhaltend. Schlafsack zu und pennen!

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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 00:21 
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Das Rennsemmel-Emu
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Hochwassereinsatz Sachsen-Anhalt, 04.06.2013, Tag 2: tatsächlich gibt es in der Nacht keinen Einsatz, ich wache um 5:45 das erste Mal auf, schlafe weiter bis 6:45 und dann gibt es eine Premiere für mich: Laufschuhe an und das erste Mal im Einsatz gelaufen. Bei den ersten Großeinsätzen hatte ich gar nix an Sportsachen mit, bei den letzten bin ich nicht dazu gekommen. Abmeldung beim Gruppenführer für 45 min und raus in die kühle, frische Morgenluft. Was mir auffällt: die Böden sind selbst in den Höhenlagen gesättigt mit Wasser, man läuft wie auf einer Matratze. Und das ganze Nass drückt natürlich nach unten und in den flacheren Regionen dann wieder aus dem Boden raus... Ich laufe eine schöne 10 Km - Runde über die Felder, anschließend eine feine Dusche und Frühstück (mittlerweile stehen neben dem unvermeidlichen Bottich mit Bockwürsten auch Brötchen mit Marmelade, Butter, Nutella, Joghurt, Obst - die Gaststätte hat richtig rangeklotzt! Super!

Danach gibt es eine kurze Ansage des für den Bereitschaftsraum zuständigen Zugführers, dessen LogV (Logistik Verpflegung) eigentlich für das leibliche Wohl sorgen soll ("Aber die übergeordnete Führung hat bisher nicht genehmigt, dass ich Euch auch mittags was Warmes koche - ich kommentiere das besser nicht..." und sein Gesicht dabei sprach Bände...) über die allgemeine Lage und dass derzeit noch keine Einsätze vorliegen. Das bedeutet Warten.

Oder auch nicht. Nach 5 min ruft unser Gruppenführer uns zusammen "Wir haben einen WP-Einsatz, Abfahrt sofort mit Wegerechten". Äh - mit Blaulicht und Sirene? Was ist denn hier noch so akut? Also schnell die Thermoskanne mit Kaffee befüllt, auf's Auto gesetzt und auf den Lotsen gewartet. Schon da hat sich das mit dem Blaulicht und der Eile eigentlich erledigt in meinen Augen aber gut. Wir fahren in den Nachbarort, dort weitere Klärung und dann weiter nach Bennewitz. Dort befindet sich eine vollgelaufene Zisterne der örtlichen Kanalisation, die leergepumpt werden muss, damit die Entwässerung des Dorfes wieder funktioniert - zumindest wird uns das so erklärt. Das Dorf selbst ist evakuiert, da die direkt daneben liegende Mulde bis zur Deichkrone schwappt und die Sicherheit der Deiche nicht mehr gewährleistet ist. Pumpe aufgebaut, 400m Schlauchstrecke verlegt, um in einen Schacht weiter oben an der Straße zu pumpen, der ins nächste Klärwerk führt. Sieht nach kurzem Einsatz aus, denn die Zisterne ist vielleicht 4m tief bei einem Durchmesser von 3m. Das wären rund 30 cbm Wasser, für die Pumpe 5 min. Allerdings kommt seitlich noch ein Entwässerungsrohr rein, das jetzt noch unter Wasser liegt und die umliegende Wiese entwässert. Aber selbst wenn man das Wasser dazu nimmt, sind das vielleicht 60 min pumpen.

Es kommt aber wie so oft anders: zunächst sinkt der Wasserspiegel schnell, es läuft naoch was aus dem Rohr nach, dann sinkt der Pegel nochmal etwas und dann tut sich gar nichts mehr. Die Pumpe zieht mit fast 5000 l/min aber der Pegel bleibt konstant, da muss also einiges Wasser nachfließen - wenn auch nicht klar ist, wo das eigentlich her kommt. Das klärt sich dann etwas später als wir die Nachricht bekommen, dass die Feuerwehr etwas weiter entfernt aus einer vollgelaufenen Senke Wasser über einen Deich in das Abwassersystem pumpt. Hätte man ja mal sagen können... Somit ändert sich die Einsatzdauer vorerst auf "unbestimmt". Und das heißt: WARTEN. Überhaupt sollte man als Helfer in der WP in der Lage sein, sich zu beschäftigen, denn die meisten Einsätze bedeuten: aufbauen, Pumpe an und dann - warten. Unter Umständen laaange warten.

Kurze Zeit später tauchen zwei Männer aus dem nahegelegenen Klärwerk auf, schauen sich das Ganze an und beobachten penibel, ob das Wasser ein Stück weiter im Schacht überhaupt richtig abfließt, denn das Klärwerk arbeitet gar nicht. Kein Strom. Dort ist zur Zeit eine Fachgruppe Elektroversorgung des THW zugange und installiert ein Aggregat, um die Maschinen und Pumpen wieder in Betrieb nehmen zu können. Aber anscheinend ist noch genug Platz in den Becken, unser Gepumptes fließt von dannen.

Irgendwann kommt dann auch mal die Polizei vorbei und schaut sich an, was wir da treiben, am Deich ist eine Drohne im Einsatz und filmt die Situation am Deich und in der Mulde, auf der Umgehungsstraße rollt immer wieder Bundeswehr mit Schwimmpanzern, THW, Feuerwehr etc. - und wir sitzen in der Sonnen und pumpen... Nachdem die örtliche freiwillige Feuerwehr das Essen gebracht hat (es gibt Nudeln mit Tomatensoße und diesmal Würstchen (!) drin) teilen wir Schichten ein, denn hier werden wir noch länger pumpen. Ich beschließe, zusammen mit einem Kollegen die Nachtschicht zu machen. Der Rest macht sich auf die Socken in die Unterkunft (da unsere Fahrzeuge am Einsatzort bleiben müssen, macht die örtliche freiwillige Feuerwehr den Shuttle-Dienst), Ablösung geplant morgens um 7:00.

Wir richten uns erstmal in Ruhe die Einsatzstelle nachtfertig ein. Heißt: ein LKW bleibt dort stehen, wo das Wasser in die Kanalisation fließt, die Straße wird mit Hütchen und Blinklichter komplett gesperrt (denn über den 15cm dicken Schlauch der unter Druck steht darf keiner drüber fahren), der andere LKW steht in Sichtweite der Pumpe (und dieser hat - im Gegensatz zu meinem - eine Doppelkabine und somit eine Sitzbank, auf der man auch schlafen kann). Während wir dies tun, kommt der erste Anwohne ( :???: - ich denke es ist evakuiert) und fragt, ob wir ein "Dienstbier" trinken wollen. Nee, sorry, geht nicht. Aber Kaffee nehmen wir immer gerne. Geht klar, meint er und verschwindet.

Keine 5 min später fragt der nächste Anwohner. So langsam dämmert mir, dass da wohl einige dem Aufruf nicht gefolgt sind. Naja - wird schon gut gehen. Nachdem wir grade fertig mit umparken sind, kommt die Frau des Erstgenannten raus und stellt ein Tablett auf den Zaunpfeiler. "Hier ist Kaffee und Milch und Zucker, ich bring gleich noch was Warmes raus!" Verschwindet und kommt mit dem nächsten Tablett. Was ist da wohl drauf...? Richtig: Ein Kochtopf mit Würstchen, Brötchen, saure Gurken. :hammer Aus purer Höflichkeit esse ich noch eine Wurst und schwöre mir: das war die letzte in diesem Einsatz. Währenddessen kommt der Nachbar aus dem Haus, sieht uns und ruft rüber "Wollt Ihr noch was Essen? Ich hab noch ne große Schüssel mit Nudelauflauf mit Roster und Hackfleisch!" Äh ja, nein Danke. Wirklich nicht. Rostbratwürstchen im Nudelauflauf geht jetzt gar nicht. Außerdem bin ich eh satt und das Zeug nachher nachts vielleicht kalt. :dead

Kurze Zeit später - ich drehe die erste Kontrollrunde - stehen die Nachbar (mittlerweile 5) in trauter Runde am Zaun und zischen ein Bier nach dem anderen, die Damen trinken irgendeinen Likör und alle gackern fröhlich durcheinander. Auch gut. Wir richten uns im LKW ein, es wird langsam dunkel und ich stelle den Wecker auf 30min Intervall, dann jeweils eine Kontrollrunde. Mein Copilot meint, er würde sich dann mal hinlegen, ich solle ihn dann wecken, wenn ich schlafen will. Ist recht. Blackberry ans Laptop gestöpselt und erstmal Nachrichten gelesen.

Hier mal ein paar Bilder:

Mein LKW mit Hänger, dahinter die Straßensperre und der Schlauch, der hinterm Hänger im Gulli verschwindet:

Bild

Der andere LKW in Pumpennähe:

Bild

Die Pumpe (von mir "Blaue Elise" getauft):

Bild

Und der Blick aus dem Auto bei Sonnenuntergang:

Bild

Grade als ich meinen ersten Kontrollgang machen will, steht ein freundlicher Mann am Auto, der eigentlich vorbeifahren möchte. Geht nicht, sorry, bitte außen herum. Dann stellt sich heraus: er arbeitet im Klärwerk. Ah - das trifft sich gut. Vielleicht weiß er, wo das Wasser herkommt. Er weiß: unten in der Zisterne ist ein Zufluß, über diesem stehen zwei große Pumpen (die momentan nicht funktionieren, deswegen ja wir vor Ort) und darüber ein Gitterrost (auf dem liegt unser Saugkorb, deswegen kommen wir nicht tiefer in die Zisterne, was aber kein Problem darstellt). Gespeist wird das Ganze über ein Rohr, das unter dem in einiger Entfernung liegenden Bahndamm durchführt und dort eine Neubausiedlung entwässert. Normalerweise wäre das alles kein Problem, die Zisterne ist ja fast leer sonst und aus der Siedlung kommt nicht viel aber... Besagter Bahndamm wurde aus Hochwasserschutzgründen vor einer Woche an den Stellen, an denen Untertunnelungen unter der Bahn gebaut wurden zugeschüttet und nun kann das dort stehende Wasser, das von unten durch den Boden drückt nicht weg. Außer hier in die Zisterne aber dank dem Prinzip der kommunizierenden Röhren steigt es nur so hoch, dass es grade über den Rand der Zisterne läuft. Dann bleibt es stehen. Nun pumpen wir zwar aber wir müssen über diesen Weg quasi die komplett Siedlung leerlöffeln. Das kann ja wirklich dauern. Er verspricht allerdings, so bald wie möglich einen Reparaturtrupp zu schicken, der die beiden Pumpen in der Zisterne repariert. Dann wären wir überflüssig. Die Nacht über wird aber nix passieren.

Nun gut, also der erste Kontrollgang. Die blaue Elise brummt in der Nacht vor sich hin:

Bild

Zunächst ein Blick in die Zisterne:

Bild

Genug Wasser drin, dass Elise nicht trocken läuft.

Dann der Blick auf die Manometer:

Bild

Paßt - Ansaugen mit -0,7 bar, Pumpen mit 2 Bar (für die Fachleute: diese Pumpen sind für Menge gedacht, nicht für Druck, daher bekommen wir kaum mehr als 3 Bar hin)

Schließlich der Blick auf die Instrumente:

Bild

Alles prima (im Uhrzeigersinn): 1690 U/Min = mittlerer Lastbetrieb, mehr geht an der Stelle nicht, weil die Ansaughöhe zu hoch ist und die Pumpe bei höherer Drehzahl durch Kavitation Schaden nehmen könnte; Verbrauch 5,3 l/Stunde, auch ok, der Tank hat 220 Liter Fassungsvermögen, das reicht locker für die Nacht aus; 89°C Motortemperatur, die wichtigste Anzeige; 461 Betriebsstunden, eher unwichtig, erst nach längerer Einsatzdauer sollte man dann mal nach dem Öl gucken und einen Check des Motors machen.

So vergeht die Nacht, ich werde nicht wirklich müde, es ist mild und schon um 4:00 sieht der Blick aus dem Fenster so aus:

Bild

Echt idyllisch - wäre da am Bildende nicht der Deich, der kurz vorm Brechen ist.... Mein Copilot wacht auch irgendwann wieder auf und wir warten auf die Ablösung.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 07:45 
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Das Lanza-Emu
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Starker Bericht Frank, vielen Dank, spannender als mancher Wettkampfbericht jedenfalls.
Wie ist das eigentlich mit dem Arbeitgeber geregelt, wenn Du auf so Einsätze gehst?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 09:07 
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Urmel-Emu
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Kiwi03 hat geschrieben:
Starker Bericht Frank, vielen Dank, spannender als mancher Wettkampfbericht jedenfalls.
Wie ist das eigentlich mit dem Arbeitgeber geregelt, wenn Du auf so Einsätze gehst?

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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 09:33 
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Das Rennsemmel-Emu
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Kiwi03 hat geschrieben:
Wie ist das eigentlich mit dem Arbeitgeber geregelt, wenn Du auf so Einsätze gehst?

Es gibt eine sogenannte Freistellung vom THW. Dabei wird dem Arbeitgeber mitgeteilt, dass man im Einsatz ist, wie lange vorraussichtlich und wie viele Tage man dadurch nicht arbeiten sein wird (eingerechnet werden auch Ruhezeiten nach Einsätzen). Angehängt ist ein Formular, das der AG ausfüllen muss und anhand dessen der Verdienstausfall berechnet wird, den die Firma ersetzt bekommt. Ich bekomme derweil mein Gehalt ganz normal weiter, hätte ich Urlaub würde mir der gutgeschrieben - und die Arbeit stapelt sich weiter auf dem Tisch...

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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 11:02 
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Eiermann U6 Emu
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Moin,

vielen Dank für diesen interessanten Bericht!


Und mir ist klar geworden, dass die Zuschauerernährung nicht immer nur aus Grillgut bestehen sollte... Wer stellt sich mit mir an die Lände? Es gibt Würstchen und Kartoffelsalat!
:mrgreen:


Munter bleiben,

Christian

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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 11:41 
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Das Rennsemmel-Emu
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chris.fall hat geschrieben:
Es gibt Würstchen und Kartoffelsalat!

Ick wull di wat!!! :keko :keko :keko

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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 11:57 
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Aussenhundantrieb-Emu
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Ja danke für den Bericht ,das war wirklich gut und aufschlussreich. :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 11:58 
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Spaziergänger-Emu

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Toller Bericht! :tomtiger
Ich kenne nur die "Wasserseite" im Einsatz mit der DLRG... und Würstchen sind echt viel zu sehr verbreitet...


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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 12:03 
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Eiermann Emu
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drullse hat geschrieben:
Kiwi03 hat geschrieben:
Wie ist das eigentlich mit dem Arbeitgeber geregelt, wenn Du auf so Einsätze gehst?

Es gibt eine sogenannte Freistellung vom THW. Dabei wird dem Arbeitgeber mitgeteilt, dass man im Einsatz ist, wie lange vorraussichtlich und wie viele Tage man dadurch nicht arbeiten sein wird (eingerechnet werden auch Ruhezeiten nach Einsätzen). Angehängt ist ein Formular, das der AG ausfüllen muss und anhand dessen der Verdienstausfall berechnet wird, den die Firma ersetzt bekommt. Ich bekomme derweil mein Gehalt ganz normal weiter, hätte ich Urlaub würde mir der gutgeschrieben - und die Arbeit stapelt sich weiter auf dem Tisch...

Dann brauche ich das nicht mehr zu fragen.

Ist der Arbeitgeber denn verpflichtet, seine Leute für THW- Einsätze freistellen?

Wenn ich mir einen Handwerksbetrieb mit 2 Anstellten vorstelle, der eine hat Urlaub und der andere punpt einer Woche anderer Leute Zisternen leer. Da dürfte dem Chef das Hemd doch näher sitzen als der Rock.

Bist du vom Ersatzdienst beim THW hängengeblieben?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 12:21 
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Eiermann U6 Emu
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drullse hat geschrieben:
chris.fall hat geschrieben:
Es gibt Würstchen und Kartoffelsalat!

Ick wull di wat!!! :keko :keko :keko


Sorry... Möchtest Du lieber Nudelsalat dazu?!
:pfeif

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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 12:24 
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Eiermann U6 Emu
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chris.fall hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
chris.fall hat geschrieben:
Es gibt Würstchen und Kartoffelsalat!

Ick wull di wat!!! :keko :keko :keko


Sorry... Möchtest Du lieber Nudelsalat dazu?!
:pfeif


Oder ist Dir die Beilage wurst?

SCNR,

Christian

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 Betreff des Beitrags: Re: Wir saufen ab !!!
BeitragVerfasst: 26 Jun 2013 12:33 
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Das Rennsemmel-Emu
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Taunusschnecke hat geschrieben:
Ja danke für den Bericht ,das war wirklich gut und aufschlussreich. :)

Keine Sorge, geht noch weiter...

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