So, dann fass ich das Rennen mal kurz zusammen.
Vorneweg: Einerseits bin ich etwas unzufrieden mit dem Ausgang, da ich doch irgendwie mit einer 04:50 geliebäugelt hatte, aber andererseits gibt es eigentlich keinerlei Grund dafür.
Die Voraussetzungen waren diesmal leider wieder einmal alles andere als günstig gewesen. Vor 3 Wochen hatte ich mir ein kleines Problem am linken Knie aufgehalst, das mich auch fast bis zum Wettkampf begleitet hat. Daher hatte ich in den letzten 3 Wochen wegen dem Mist grad mal 45 Laufkilometer „gesammelt“. Irgendwie nicht so der Hit. Zudem hab ich auch immer wieder mit den Fußsehnen zu kämpfen, womit ich seit Monaten rumlaborier. Und ich hab ja schon hier und da geschrieben, dass diese Sache immer schlechter ist, wenn ich bei Kälte und Nässe trainieren muss. Tja, und wie das Wetter hier in München in den letzten Wochen war, da schreib ich jetzt echt nix mehr dazu. Donnerstags hab ich’s ganz glaurungtypisch auf dem letzten Radintervall wieder mal arg übertrieben und konnte danach dank völlig harten Muskeln nicht mal mehr richtig 5km laufen.
Und netterweise hab ich mir Freitag am Morgen an einem beschädigten Standspiegel bei uns in der Wohnung noch kräftig in den linken großen Zeh geschnitten. Nicht weiter schlimm eigentlich, aber genug, um doch ständig in einer Schonhaltung durch den Tag zu spazieren, was den Sehnen am Fuß nicht zuträglich ist. Wiederum netterweise ist die linke Seite sehnenmäßig eh schon stärker betroffen als die rechte.
Dementsprechend tat mir am Samstag wirklich alles weh. Die Laune war vollkommen am Boden. Und dann war da noch der Wetterbericht, der nach und nach den Sonntag als den denkbar schlechtesten Tag voraussagte, obwohl das anfangs der Woche noch sehr viel anders aussah. Aber sowas ist man derzeit ja gewohnt.
Raceday: Kaum hatten wir alles eingechecked, fing es wie aus Eimern zu kübeln an. In kürzester Zeit war alles nass und klamm. Der Start wurde dann wegen des Gewitters letztlich um genau eine Stunde verschoben, in der wir in der Kälte rumstanden. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man bei über 10°C im Neoprenanzug frieren kann. Meine nicht ganz so günstige Standpumpe (eine der wenigen Pumpen, mit denen man ohne Adapter die Citec Scheibe aufpumpen kann) hat wohl in dem Chaos auch Füße bekommen und ist bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht. Das ärgert mich schon ein wenig.
Summasummarum hab ich ernsthaft erwägt, bei einer Regenfahrt nach dem Radpart auszusteigen, um den geschunden Bewegungsapparat für Roth zu schonen. Und Alles in Allem bin ich noch nie so derart unmotiviert in einen Wettkampf gegangen. Lust weniger als Null. Die Bedingungen auf der Strecke waren dann aber allen Befürchtungen zum Trotz wirklich ziemlich gut.
Die Strassen waren fast komplett trocken. Da gab’s nix zu jammern. Gut, das konnte man im Voraus nicht wissen, aber ich vermute, dass sich der eine oder andere, der nicht gestartet ist, im Nachhinein geärgert haben dürfte. Ich war beim Einsetzen des Regens um 08:00 auch brutal angenervt, aber die beiden Disziplinen, die weniger schlimm für meine Haxn sind, wollte ich dennoch unbedingt durchziehen. Und es hat sich ja auch gelohnt. Jetzt kann ich zumindest einschätzen, was in Roth möglich ist und was nicht.
Schwimmen: Das ging eigentlich nicht sooo schlecht. Auf den ersten 300-400m fühlte es sich nicht so gut an, aber dann kam ich in meinen Rhythmus und hab ab und zu einen brauchbaren Wasserschatten gefunden. Dass dann am Schluss diese wirklich madigen 34:xx rauskamen, lag wohl an mehreren Dingen. Relativ am Anfang kam ich mal unter die Räder und hab kräftig Wasser inhaliert, weshalb ich kurzzeitig locker brusteln musste, um mich auszuhusten. Ganz am Ende ca. 100m vor dem Ausstieg bin ich dann einmal falsch geschwommen. Man muss an dieser Stelle um eine sich im Wasser befindliche Holzinsel links herumschwimmen. Ich bin leider ein paar ebenso Blinden hinterher geschwommen und rechts an dem Ding vorbei, was ich zu spät bemerkt habe. Daher musste ich umdrehen und ein Stückchen zurückschwimmen. Das sollte aber weniger als eine Minute ausgemacht haben, schätze ich. Alles in Allem vermute ich stark, dass die Strecke auch eher einen Tacken länger war als 1,9km. Jeder den man so hörte, war langsamer unterwegs als geplant und / oder als er das in den Vorjahren war. Yvonne van Vlerken meinte bei der Siegerehrung auch, dass da was nicht ganz zu 100% gestimmt haben dürfte. Und soo schlecht fühlte sich meine Schwimmerei nicht an, definitiv nicht nach knapp 35min auf 1,9km.
Der Wechsel ging relativ unspektakulär für meine Verhältnisse, wenn auch wie gewohnt ziemlich langsam. Da ist nach wie vor Potenzial. Vor Roth werde ich mich sicher mal etwas eingehender mit den Wechselzonen beschäftigen. Da lässt sich garantiert noch was einsparen.
Das Radfahren verlief relativ unspektakulär, bzw. fast wie immer. Man kommt halt als mäßiger Schwimmer und recht guter Radler aus dem Wasser und ist im Prinzip 90km lang mit Überholen beschäftigt, was schon immer gut Spass macht. Aber so richtig angefixed hat mich das gestern alles nicht. Ich hab mich wegen Roth und der Fuß- / Kniegeschichten im Schonmodus bewegt. Der Scheiss Garmin 705 wollte von Anfang an auch nicht angehen bzw. ging nach dem Anschalten immer sofort wieder aus - trotz angeblich voller Batterie. Das kommt bei dem Ding bei allzu viel Regen manchmal vor, so leider auch gestern. Drum hatte ich auf der kompletten Strecke weder Pulswerte, noch km/h oder sonst was (Danke an dieser Stelle an keko, der mir später auf der Laufstrecke immer wieder die Uhrzeit zurief, so dass ich zumindest grob abschätzen konnte, ob ich gut oder schlecht unterwegs war). Die Radstrecke selbst finde ich, wie an anderer Stelle schon gesagt, nicht wirklich schlimm. Sie ist flüssig zu fahren und die Hügel lassen sich gut wegdrücken. Ich versteh nicht ganz, warum manche so derart viel Respekt davor haben. Klar sind ordentlich HM dabei, aber keine Steigung die wirklich hart ist. Insgesamt bin ich definitiv noch in der Komfortzone gefahren und ein halbes km/h mehr wäre rückblickend unter Garantie drin gewesen, ohne auf der Laufstrecke die Quittung dafür zu bekommen. Man hat das vor allem auch daran gemerkt, dass mir das Überholen an den Hügeln am Ende sehr viel leichter fiel als am Anfang. Die anderen Teilnehmer schienen durchweg mehr Federn gelassen zu haben. Denn normalerweise tu ich mir mit dem Überholen am Berg immer eher hart, während ich den Berg runter oder auf der Geraden quasi nie überholt werde. Das Rad ist entweder verflucht schnell oder andere trauen sich einfach nicht richtig schnell fahren. Ach so: Irgendwann am Ende hab ich’s mit dem Abfahren aber ein wenig übertrieben und konnte in einer Ortschaft nicht mehr rechtzeitig bremsen, um die 90° Linkskurve ohne Gefahr zu nehmen. Ziemlich verschätzt. Die Carbonbremsflanke vorne ist halt doch nicht sooo gut wie eine Aluflanke.
Es blieb nur noch, mehrere Male laut „Vorsicht“ zu brüllen, um die Zuschauer an dieser Stelle auseinanderzutreiben und geradeaus durchzufahren. Bin dann umgedreht, hab mich artig für die Schrecksituation entschuldigt und bin weitergefahren. Dürfte aber maximal eine halbe Minute gekostet haben. Zu Schaden kam niemand.
Letzten Endes ging ich dank des Schongangs auf dem Rad relativ „frisch“ auf die Laufstrecke. Die erste der drei Runden fühlte sich aber noch recht hölzern an. Die zweite Runde war gut und in der letzten Runde wurde es etwas zäher. Wäre es mein Saisonhöhepunkt gewesen und wäre ich wirklich motiviert gewesen, hätte ich den Schnitt der beiden ersten Runden sicher gehalten und hätte garantiert auch einen ordentlichen Sprint auf dem letzten km eingelegt, aber zugunsten meiner Füße und im Hinblick auf Roth hab ich darauf verzichtet. Ob die 3 Runden letztlich genau gleich lang waren bzw. wie die Matten lagen, weiß ich nicht. Ich schätze, dass ich in der dritten Runde wirklich ein wenig langsamer war, weil ich irgendwann mal bei km 17 etwas rausgenommen habe. Da war ein kleines Loch. Zwei dieser flüssigen High5 Gele schienen dann aber wieder geholfen zu haben.
Alles in Allem lief der Wettkampf schon gut. Fehlende Motivation und die Umstände im Vorfeld haben eine bessere Zeit sicher vereitelt. Ich hatte einfach null Lust mehr.
Tja, was strebt man nun in Roth an?
Schwimmen: 01:05 sollte ich nach wie vor anpeilen. Die 35min gestern waren wahrscheinlich wegen der zwei kleinen Pannen und der evtl. etwas längeren Strecke sicher nicht ganz repräsentativ. Ein Selbstläufer wird eine 01:05 aber dennoch garantiert nicht sein.
Radfahren: Krümel ist bereits 6x im Kraichgau gestartet und hat auch schon 7 LDs oder irgendwas in der Richtung hinter sich und meinte, mit einem 35er Schnitt im Kraichgau bin ich wohl ein recht sicherer Sub5-Kandidat in Roth. Zwar hatte ich den 35er nicht ganz geschafft, aber ich bin auch sicher nicht mit vollem Einsatz gefahren. Hätte der Garmin funktioniert, wäre ich schon allein aus Eitelkeit unter Garantie 35km/h gefahren. Das steht fest. Zumindest bin ich schon die eine oder andere MD gefühlt deutlich härter gefahren und konnte danach trotzdem eher noch schneller als gestern laufen.
Laufen: Tja, 01:38 ist halt scheisse für mein Ziel. Da braucht man nicht drumrum zu reden. Die langsame Zeit kam sicher nicht durch die Vorbelastung am Rad zustande, sondern durch die verdammt wenigen Laufkilometer in den Wochen davor. Ein wenig hügelig ist die Strecke durchaus auch und es sind sehr viele Ecken drin, an denen man abbremsen muss. Somit denke ich, dass nicht nur die Radstrecke, sondern auch die Laufstrecke deutlich langsamer als in Roth ist und somit der zweite Grund dafür, dass die Regel „Kraichgau x 2 + 0“ für viele aufgeht. Ich muss jetzt halt hoffen, noch relativ unbeschwert einige Laufkilometer bis Roth sammeln zu können. Dann kann ich mir eine Pace von 5min/km durchaus vorstellen. Aber zum Thema „unbeschwert“ kann ich nach dem nächsten Lauf etwas mehr sagen.
Also, falls die nächsten Wochen wieder normaler laufen sollten und falls ich in Roth einen guten Tag erwischen sollte:
Schwimmen: 01:05 – 01:08
Rad: um die 5 Stunden
Laufen: 03:30 – 03:35
Wechsel???????????
Also wäre irgendwas um die 09:45 der Hammer für mich. 09:50 würde ich anpeilen und mit Sub10 wäre ich zufrieden. Über 10h würde mich etwas nerven.
--> Mein volles Potenzial werde ich erst dann ausschöpfen können, wenn ich mal dauerhaft anständige Umfänge laufen kann. Ich arbeite dran.