So war das nicht gedacht....
Eigentlich wollte ich den Duathlon in Ansbach mit ein paar längeren Touren durch Franken kombinieren, um noch etwas Grundlage zu schaffen aber das mich der erste Tag so dermaßen hinrafft, war nicht geplant.
Angedacht war ein Schleifchen Richtung Ingolstadt mit einem Schlenker über Regensburg, irgendwas um 3500 Höhenmeter und gute 200 km. Und möglichst bei nettem Wetter, schließlich gibt die Gegend ja auch was optisch her. Die Landschaft hielt auch was versprochen war, nur das Wetter nicht. Nieselregen bei 5°C beim Losfahren und die Aussicht, dass das den gesamten Tag über so bleiben würde. Rennrad mit Schutzblech hinten, Neoprenüberschuhe und mitteldicke Klamotten an und weg.
Nach rund 7 Kilometern die erste Baustelle, Straße voll mit lehmigem Sand und danach ist eigentlich auch alles egal, Dreck von oben bis unten. Nach 60 Km kommt dann auch ein leichter Südwind auf, dessen Richtung mit sagt: da haste jetzt ne Weile was von, bevor Du wieder in Richtung Westen fährst. Wieder mal fällt mir auf, wie fein die Gegend nördlich von Regensburg (so im Groben) ist, ständiges Auf und Ab, leider auch ein paar Abfahrten, die im Nassen keine echte Freude sind. Die letzten Kilometer nach R rein fahre ich dann entgegen der Triathlonstrecke und darf dann feststellen, dass Regensburg Innenstadt eine echte Katastrophe für Radfahrer ist.
Warum durch die Stadt? Weil ich mal dem Kollegen Sybenwurz im Laden einen Besuch abstatten wollte. Der ist auch da und nach einem lockeren Plausch und Nachfüllen einer Radflasche mache ich mich auf die Weiterfahrt. Und der wird jetzt echt anstrengend. Der Wind hat richtig aufgefrischt (laut Wetterbericht 4 in Böen 5) und kommt aus Südwest - genau meine Fahrrichtung. Teilweise stehen noch 18 Km/h im Flachen auf dem Tacho, bergan dementsprechend weniger. Nachdem es jetzt trocken ist, läuft auch die Kette langsam trocken und kostet zusätzlich Kraft.
Und schließlich geht mir nach rund 160 Km der Saft aus. Nix mehr zu essen und in den ganzen kleinen Dörfchen auf meiner Route natürlich auch nix. Keine Tankstellen, Bäcker, Läden - nix. Dankenswerterweise fängt es wieder an zu regnen, so dass die Kette geschmiert wird aber ich werde trotzdem langsamer. Dann endlich - eine Tankstelle. Und schon beim auffahren aufs Gelände sehe ich die Snickers-Kiste im Schaufenster. MEINS!!!! Ja... Wenn... Wenn es nicht 18:05 gewesen wären und der Laden um 18:00 zu machte. Und tatsächlich auch niemand mehr da. Ich fass es nicht. Und nu? Schaufenster einwerfen???
Also Zähne zusammenbeißen und weiter. Direkt nach dem Ort kommt - quasi als kleiner zusätzlicher Kick - ein 12%er, an dem ich kurz vor dem Absteigen und Schieben bin. Der Regen hört wieder auf, die Kette trocknet und quietscht nun richtig, der Wind pustet immer noch und ich pfeife auf dem letzten Loch, bis endlich nach 195 Km eine Tankstelle auftaucht, die auch offen hat. Ein Mars (mag ich eigentlich nicht aber ist mir jetzt auch egal) und ein Twix rein, die Flasche nochmal mit dem letzten Pulver aufgefüllt und weiter. Nach kurzer Zeit gehts dann ja auch wieder, der Wind hat sich etwas gelegt, nur die Kette quietscht zum Gotterbarmen.
Am Ende bin ich trotzdem vollkommen all, 221 Km auf der Uhr und da die Zeit schon deutlich fortgeschritten ist, geht es sofort in die Therme, ohne einen Eiweiß-Shake einzuwerfen. Ein Fehler, wie ich heute merke, denn...
Heute habe ich immer noch den ganzen Tag Hunger und meine Beine und Arme fühlen sich bleischwer an. Dementsprechend lasse ich die heutige Tour ausfallen und gehe jetzt noch ein paar Kilometer locker traben (unnötig zu sagen, dass heute die Sonne scheint...).
Umpf. Solche Touren kann man mal machen aber der nächste Tag ist dann auch immer eher unlustig...