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Moin,

nach den 1000m in in SiFi hatte ich den "unsinnigen Laktatorgien" aus - öhm, ich sag mal privaten Gründen - abgeschworen, und daraufhin die Norddeutschen in Lübeck frohen Herzens sausen lassen.

Der Rest des Jahres lief dann spochtlich eher durchwachsen. Immer kurz vorm Stacht bremst mich irgend ein Wehwechen aus. Beispielsweise drei Tage vor dem Start als Schwimmer von „Don't Panic!“ in Roth zwickte der rechte Ellenbogen so sehr, dass ich es abgesagt habe. Natürlich war davon am Montag nach Roth nichts mehr zu spüren...

… Es war dann irgendwie klar, dass ich am gleichen Abend das erste mal seit xx Wochen laufen war, dass ich von vier Kilometern einen mächtigen Muskelkater bekam, und dass ich mich am Montag drauf für Roth 2013 angemeldet habe.

Im Dezember kam es dann auch bei mir an an, dass die Norddeutschen Mastersmeisterschaften dieses Jahr in Browntown sein würden. DAS war dann doch wieder ein Anreiz: Also ging es dank meines Schwimmerdilemmas - durch morgendliches Gerenne oder Geradel ermattet bringt mir Schwimmtraining nichts, weil ich dann nach ein paar hundert Metern mit Krämpfen absaufe - wieder mit Chris' Spezialeinheiten los. Sich erst mal schön von Schwimmvater Helmuth verarzten zu lassen, um dann gleich im Anschluss entweder noch zwei Stunden zu radeln, oder nach Hause zu laufen.

Zwei Tests, die ich bei Helmuth gemacht habe, zeigten es deutlich: Ich habe Alter. Zeiten, die ich vor ein oder zwei Jahren noch drauf hatte, waren einfach nicht mehr drin. Egal, DAS haben Problem haben die anderen Jungs in meiner AK ja auch.

Als ich das Rekord(!)meldeergebnis dann mal durchsah, musste ich diese Einschätzung aber noch einmal überdenken. Was diese jungen Angeber - echt total unfair: Drei Jahre jünger als ich, noch total grün hinter den Ohren, aber in der gleichen AK - noch so drauf hatten, oder zumindest vorgaben noch drauf zu haben, war schon ziemlich ernüchternd. Bei den 50 Delle habe ich die auch nur mal kurz vor dem Start gesehen, danach waren die weg... Die Siegerzeit 27,89 finde ich für so einen alten Sack immer noch ziemlich beeindruckend.

Unter diesen Voraussetzungen habe ich mich dann sehr über den dritten Platz über 50m Rücken (0:34,64) gefreut, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass ich da noch was reißen könnte. Dass mir nur zwei Hundertstel zum zweiten Platz gefehlt haben, bekam ich erst später mit. Das hat mich aber nicht geärgert, sondern offensichtlich beflügelt: Über 100m Rücken (1:15,73) wurde es dann tatsächlich der Zweite. Dieser junge Wilde aus Chemnitz schwamm einfach in einer anderen Welt. Naja, als ich so alt war wie der... konnte ich das auch nicht.

Zum Abschluss des Tages bin ich dann über 200m Lagen noch ein für meine Verhältnisse sehr gutes Rennen geschwommen: 2:48,81 war nur wenig langsamer als vor ein oder zwei Jahren, und den Typen auf der Nebenbahn konnte ich erfolgreich in Schach halten. Aber mit der Entscheidung hatte ich nichts zu tun. Die machten die Jungs knapp eine halbe Bahn vor mir aus.

SIE hatte nach dem Besäufnis mit Freundin Katja am Freitag Abend (So ein Frauenabend ist DIE Vorbereitung für spochtliche Heldentaten: "Du muschd unedingt noch vobeikommn, wir ham hia noch ne Flaschsche Kremonn, un alleine schaff ichs nich nach Hause!...";-) den Tag mühsam überstanden, aber versprochen, "sich die Sache am Sonntag mal anzusehen".
Um SIE etwas präparieren sah ich mir deswegen das Meldeergebnis noch mal an. Um die 200m Rücken am Sonntag hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, weil ich erst mal den ersten Tag mit vier Starts überstehen wollte. Da stand dann mal etwas sehr erfreuliches, über die 200m Rücken war ich deutlicher Favorit.

Den ganzen Sonntag morgen war ich so nervös, dass ich sogar Hausarbeit gemacht habe, um mich abzulenken. Bloß keinen Frühstart machen! So wie Franz bei den 1500m F... Und erst recht nicht eine von den Wenden verkacken. Die sind bei Rücken nämlich nicht so ganz ohne. Einen halben Meter zu früh in die Bauchlage, sich dann gleitenderweise an die Wand lügen, bedeutet Disqualifikation. Zu spät umgedreht bedeutet eine Beule und das Gelächter der Sports"freunde". An und für sich alles kein Problem, im Training schon tausend mal gemacht. Aber Im Wettkampf, wenn einem das Laktat schon aus den Augen quillt...

Von den 200m selber gibt’s nicht so viel zu schreiben. Nach der Konkurrenz zu schielen kostet nur Zeit, ganz besonders bei Rücken. Nach hundert Metern fing es an weh zu tun. Nach 150m wurde es richtig mies. Aber für das positive Denken gibt es ja diese lustigen Leinen, die quer über das Becken gespannt sind.

Die Wenden haben aber alle hingehauen (2:47,00) Ich bin Norddeutscher Meister in meiner AK geworden, und freue mir immer noch den A**** ab.

Und, ich hätte nie gedacht, dass ich das hier mal schreiben würde: Bis Roth werde ich mein Schwimmtraining mal etwas einschränken... müssen.


Viele Grüße,

Angeberman

Schön von Dir zu lesen und schön, dass es dann auch noch so tolle Sachen sind

Glückwunsch
Klingt nach einem schönen Erlebnis von dem man noch lange träumen und seinen Enkeln erzählen kann.

Glückwunsch!!

Jetzt kann man sich quasi Tipps vom Norddeutschen Meister holen. Find ich super!!

Ja klasse!

Herzlichen Glückwunsch!

Aus meiner Sicht sind das alles klasse Zeiten.

Glückwunsch

Dem kann ich mich nur anschließen !

SAUBER ! Gut gemacht Großer !

Jetzt aber mal so langsam mit dem Joggen anfangen, sonst tut es in Roth weh am Kanal!

Gratuliere

Das Fundstück der Woche

Moin,

vorhin war ich noch einkaufen, in der Hauptsache KH-armes Zeug, Salat, Hähnchenbrust usw... Dabei stach mir etwas ins Auge, das ich Euch nicht vorenthalten wollte:



Und es war nicht das Deppen-Apsotroph, das mir auffiel. Obwohl das die Sache natürlich erst richtig rund macht.


Viele Grüße,

Christian

Hey Angebermann,

wenn man was zum Angeben hat,...dann darf man das auch! Mein tiefer Respekt!

VG
Thilo, der den Schwimmpart beim Challenge ohnehin überbewertet sieht

@all: Danke!



Ich habe mit dem Joggen eine Woche vor der Anmeldung nach drei(?) Monaten Zwangspause wieder angefangen, und bin seit dem brav drei mal in der Woche losgetrabt, habe meine Umfänge langsam gesteigert. Zur Zeit bin ich bei etwas mehr als dreißig Kilometer/Woche, der lange Lauf sind knapp zwei Stunden. Mehr als 2,5h und knapp über 40km/Woche strebe ich aber auch gar nicht an, um mein marodes Sprunggelenk nicht zu überfordern. Ich denke, wenn das SG mich weiterhin nicht im Stich lässt, bin ich da im Plan.

Viele Grüße,

Christian

Ich rede mich nicht raus, sondern mache genau das, was von der Fraktion der sub-10 Finisher von den "untalentierten Jammerern" gefordert wird: Ich trainiere wie ein Blöder. Gestern beispielsweise erst Schwimmen (Für die, die es nachmachen wollen/können: 400m ein, 3 x 1000m mit je 2 min Pause, die 1000m = 100Delfin + 200Lagen + 100Rücken + 200Lagen + 100 Brust + 200 Lagen + 100 Kraul, den ersten 1000er nur Arme, den zweiten nur Beine, den dritten ganze Lage...) um dann direkt von der Schwimmhalle aus nach Hause zu laufen (~1:15 hat wegen des Schnees etwas länger gedauert, wirklich genervt haben aber nur diese winzigen Flocken, die man vom Wind direkt in die Augen gebohrt bekam...)

Das war keine Ausnahme, seit Juli des letzten Jahres mache ich

4 x Schwimmen Woche
3 x Laufen Woche
3 x Rad Woche (Wenn das morgendliche einstündige "Verfahren" zur Arbeit auch zählt 6 x Rad/Woche)

Die samstägliche Radausfahrt ist mittlerweile knapp 4h lang, der sonntägliche Lauf knapp 2h, die beiden anderen "Haupeinheiten" Rad mache ich - nachdem ich den ganzen Winter über draußen war - mittlerweile auf der Rolle, weil das einfache schneller geht, und ich mit meinem Zeitbudget an meine Grenzen stoße. Und das, obwohl ich das Fahren auf der Rolle wirklich hasse. Ansonsten habe ich noch bis jetzt mehr als sechs Kilogramm abgenommen, das Gewicht fällt noch weiter.

Nach Ausreden werde ich erst - wenn überhaupt - am 14.7. abends suchen

Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass ich mit dem Ergebnis zufrieden sein werde, solange mich nicht ein Sturz oder eine Verletzung ausbremst, da ich mir ziemlich sicher sein werde, mich ein Jahr lang gut auf Roth vorbereitet zu haben, und möglichst viel aus den mir gegebenen Möglichkeiten heraus geholt zu haben.

Nur sind diese Möglichkeiten die Ausdauer betreffend beschränkt, ich bin eindeutig ein Schnellkrafttyp:

- Als Basketballer bin ich die 100m in 11,5s gerannt, ohne Spikes, ohne Startblock, ohne spezielles Training, einfach so während des Lauftrainings, das wir im Sommer gemacht haben, weil die Hallen wegen der Schulferien zu hatten.

- Zu den Zeiten konnte ich aus dem Stand einen "Dunking", dafür brauchte ich trotz meiner Größe einen "vertical leap" von etwas mehr als 80 cm.

- Vor ein paar Wochen sind wir 50m Sprints geschwommen. Dabei habe ich Ulf (letztes Jahr bei seinem 14. Start in Roth das erste mal nicht sub 9, PB aus dem Wasser 46:?? aber auch sonst immer sub 50) 3s abgenommen.

...


Viele Grüße,

Christian

Na, das hört sich ja super an
und wenn Du es jetzt noch schaffst in die erste Startgruppe zu kommen, könntest Du sogar "first of the fifty meter" werden
Ne, echt, mach so weiter und das wird ein super Rennen

Respekt.

Davon bin ich so weit entfernt wie von einer Wandertour auf dem Mars.

Bin sehr gespannt, wie das ausgeht in Roth.