Also eigentlich gibt es gar nichts groß zu sagen.
Ich hatte keine Vorstellung, keinen Plan und kein Ziel sondern bin einfach nur geschwommen.
Das einzige was ich mir vorgenommen hatte, war Meiks Rat zu beherzigen: langsam zu schwimmen und schon früh Pausen zu machen. Nach den 8 km in Leverkusen, die bislang meine längste geschwommene Strecke waren, tat mir dermaßen die Schulter weh, das ich schon skeptisch war, über das was gehen könnte. So bin ich zu Anfang einfach immer gemütlich 2 km geschwommen und habe dann eine viertel Stunde Pause gemacht. Nach 10 km eine längere und nach 15 km habe ich ca. 3 Stunden geschlafen. Als ich dann zurück kam saß Icey schon die halbe Nacht am Beckenrand und hat Bahnen gezählt. Auf die Frage, ob ich ihn ablösen wollte, hab ich natürlich "ja" gesagt. Nach Chris Einwänden kam es aber dazu, das er doch weitergezählt hat
und nach kurzer Überlegung blieb mir ja nichts anderes übrig, als wieder ins Wasser zu gehen.
Nach der Pause taten sich die Arme und die Schultern schon ziemlich ungelenk an und ich war unsicher wie sich das beim Schwimmen entwickeln würde, aber nach ein oder zwei Bahnen war es wieder o.k. Das Schwimmen nachts war richtig schön, es war Ruhe im Bad, die Bahnen waren leer und man konnte einfach schön gemütlich hin und her schwimmen. Meine Bahnen selbst zu zählen habe ich gar nicht geschafft, selbst auf 50 Meter habe ich mich noch verzählt.
Das war mir aber egal, ich habe es einfach genossen, das draußen jemand sitzt und mitzählt!
Anhand der Uhrzeit habe ich immer abgeschätzt, wie viele Meter es wohl waren. Feste Pausenzeiten habe ich gar nicht mehr eingehalten. Irgendwann früh morgens haben Flow und ich noch eine 5 x 100 Meter Lagenstaffel gemacht, so richtig mit Startsprung und abwechselnd jeder 100 m, total irre aber lustig!
Danach war der aktuelle Stand dann 27,35 Kilometer und Meik meinte, das ich so nicht gehen könnte. Also gabs nur schnell noch einen Kaffee und weiter erst mal die 30 km voll Schwimmen. Obwohl es schon ca. 8.00 oder 9.00 Uhr war, war noch recht wenig los im Wasser und es war immer noch angenehm zu schwimmen.
Ja und wenn man schon mal die 30 hat, kann man ja auch mal schauen was sonst noch geht! Nach 33 km gabs noch 15 Minuten Pause und da meinten bellamartha und Flow, das ich wohl den Damensieg erschwommen hätte. Damit hatte ich mich noch gar beschäftigt und wollte es auch dann nicht. Ich bin dann einfach weiter geschwommen. Nach 36 km wollte ich aufhören, weil ich von der Zeit her dachte, das kein km mehr drin war. Die "Jury" (die Bahnenzähler) am Beckenrand wollten aber noch mehr sehen und haben mich nicht aus dem Becken gelassen. Bellamartha hatte sich dann schon mal in Schlange gestellt, um die Wertungskarten abzugeben und ich bin die letzten 100 m noch gespurtet, um eine glatte Zahl rauszuholen.
Jetzt steht hier der fetteste Pokal, den ich je bekommen habe, im Regal und bin schon ein bisschen Stolz auf die geschwommenen Kilometer.
Die größten Probleme, die ich hinterher hatte, waren die Atemwege. Ich hatte gestern abend und auch heute noch dauerhaften Reizhusten. Außerdem an der rechten Hand ein dickes Handgelenk von der Leine, an die ich ständig gestoßen bin, wenn ich zu dicht dran geschwommen bin, um die Überholenden vorbei zu lassen. Aus dem gleichen Grund gabs beim Rückenschwimmen einen blauen Fleck an der linken Schulter und irgendwoher habe ich einen rießen blauen Fleck am Ellebogen. Arme und Schultern sind zwar müde, fühlen sich aber o.k. an. Fürs nächste mal (wann auch immer das sein wird) werde ich mehr Stabi machen
, denn der untere Rücken war gerade beim Rücken schwimmen irgendwann richtig müde.
Bedanken möchte ich mich bei bellamartha für die Orga und vor allem bei denjenigen, die so eifrig Bahnen gezählt haben.
Leider habe ich das zeitlich nicht mehr untergebracht und ich habe schon ein schlechtes Gewissen, das ich vermutlich die einzige aus unserem Team war, die nicht gezählt hat.