Der Plan
- Was meint Ihr? -
Liebe Leute,
ich ziehe heute mal den Publikumsjoker. Es geht um meinen langfristigen Trainingsaufbau. Denn ich habe mir für das nächste Jahr mit der Schwimm-WM der alten Säcke in Italien und drei Wochen später mit Roth mit ja ganz schön was vorgenommen. Bei meiner Frage geht es allerdings eher um die Randsportarten, denn der Aufbau der Schwimmform ist klar. Während ich dass hier schreibe, habe ich vom Schwimmtraining der letzte drei Tage echt schwere Arme, weil mein Trainer nach der Sommerpause gerade die Daumenschrauben wieder anzieht. Wenn ich mich anstellen würde, könnte ich sogar behaupten, dass ich Chuck Norris' Katze(1) habe. Jedenfalls habe ich mir für heute spontan mal einen Ruhetag verordnet. Zeit also, um sich mal ein paar Gedanken zu machen, und dumme Fragen zu stellen.
Aaaalso:
Auch wenn hier jetzt einige mit den Augen rollen werden, will ich das Schwimmtraining nach Möglichkeit nicht einschränken. Die super genialen Möglichkeiten - jeden Tag die
Möglichkeit 90 Minuten mit Trainer in einer 50m Halle zu trainieren - werde ich möglicherweise nicht ewig haben. Und eine WM direkt vor der Haustür auch nicht. Die sind auch gerne mal in Australien, Japan, oder Brasilien... Außerdem geht dank des intensiven Trainings die Form weiter steil nach oben. Meine Zeit über 100m Rücken habe ich beispielsweise von September 2010 bis Mai 2011 um mehr als fünf(!) Sekunden verbessert. Wenn ich dann noch in die Bestenlisten vom DSV gucke, komme ich schon ins Träumen, so potentialtheoretisch betrachtet natürlich...
Wenn man dazu noch für eine LD trainieren will, hat man ganz schön was vor!
Der Traingsplan und -aufbau soll wie folgt aussehen:
Keine Intervalle! Die mache ich beim Schwimmen schon ständig/ausschließlich. Und bei meinem Ziel in Roth vernünftig durchzukommen, d.h. den Laufpart nach Möglichkeit auch wirklich zu laufen, brauche ich in erster Linie Grundlage, Grundlage und Grundlage. Meine LD Bestzeit liegt knapp unter 11:30, da ist meiner Meinung nach eine Grundlagenausdauer, mit der man dann am Ende auch wirklich durchlaufen kann - und wenn es in 4:45 ist, Hauptsache durchlaufen, EMU5 eben;-) - viel wichtiger als Schnelligkeit! Einzige Ausnahme werden in den letzten paar Monaten vor Roth Intervalle für die Kraftausdauer sein, damit mich der Kalvarienberg und der Solarer Berg nicht aus den Schlappen hauen.
Deswegen will ich Radfahren und Laufen im Wesentlichen
über die Umfänge trainieren (also Hauptsache viel;-) Dabei soll der
Schwerpunkt auf dem Rad liegen. Wegen meines morschen rechten Sprunggelenks will ich
so wenig wie möglich Laufen, ich habe da so an 30 ... 40 km pro Woche gedacht. Um diesen relativ geringen Laufumfang auszugleichen, will ich 300km in der Woche Rad fahren. Die Trainingswoche soll so aussehen:
Mo: Schwimmen, 2h Rad
Di: Laufen, Schwimmen
Mi: Ruhetag (evtl. lockeres Schwimmtraining)
Do: Schwimmen, 2h Rad
Fr: Laufen, Schwimmen
Sa: (evtl. Schwimmen), Lange Radausfahrt
So: Langer Lauf
Ich muss mal sehen, wie ich mich da so über den Herbst und den Winter entwickle - dazu kommt dann noch eine Frage - aber ich strebe diese Umfänge bzw. diese Trainingswochen in den letzten drei, besser in den letzten sechs Monaten vor Roth an.
Vorsicht beim Laufen: Da ich beim Laufen fast bei Null anfange, denke ich, dass ich wegen der vorsichtigen Steigerung, jetzt schon anfangen muss systematisch aufzubauen. In den letzten paar Wochen bin ich zwei bis dreimal in der Woche in zehn Minuten einmal um den Block gezuckelt. Am Montag habe ich die Laufstrecke das erste Mal etwas verlängert(2). Das ist eigentlich schon der ganze Plan fürs Laufen: Zwei bis dreimal in der Woche Laufen, und die Laufstrecke alle vier bis sechs Wochen verlängern. Falls das Sprunggelenk das mitmacht, und ich diesen Umfang erreiche, werde ich ab 30km/Woche das Ganze auch ein wenig ausdifferenzieren, so mit langem Lauf am WE und so. Wenn ich es wegen Gezicke im Sprunggelenk bis April nicht auf mindestens 30 Laufkilometer / Woche bringe, werde ich Roth absagen. Denn dass ich mich gehender weise ins Ziel lügen kann, weiß ich schon seit
Roth 2009...
Ich fange jetzt schon langsam damit an, damit ich am Ende des Winters die oben beschriebenen Trainingswochen auch drauf habe. Mal finde ich den Weg morgens zur Arbeit nicht, fahre Umwege, mal setze ich mich nach dem Schwimmen noch mal auf die Rolle, oder ich laufe mal um den Block (bzw. jetzt schon um zwei Blöcke;-) In den letzten sechs Wochen hatte ich Urlaub, und hatte mein Söhnchen hier, so dass ich sehr wenig gemacht habe, und das eigentlich als die große Saisonpause sehe. Mein Saisonhöhepunkt war tatsächlich Roth und beiden Wettkämpfe (Deutsche Freiwassermeisterschaften, Rothseetriathlon) zwei Wochen vorher. Die Trainingssteuerung erfolgt über das Gefühl beim Schwimmen. Wenn ich so wie gestern mein Arme kaum noch aus dem Wasser bekomme, ist es Zeit für einen Ruhetag.
So.
Was meint Ihr?
Und ein Vereinskollege von mir meinte, dass ich zu früh anfangen würde. Er hat in Roth zehnmal hintereinander eine sub 9 geschafft. Auf der einen Seite denke ich, dass so jemand natürlich weiß was er tut. Auf der anderen Seite ist das ein ganz anderes Niveau. Und für mich sind die oben beschrieben Umfänge 'ne Menge Holz, so dass ich denke, es wäre schlau, rechtzeitig anzufangen, so dass man mit moderaten Steigerungen auf diese Umfänge kommt.
Also: Lieber noch etwas Saisonpause, oder kann/soll ich schon langsam und kontinuierlich hochziehen?
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit,
Christian
(1) Muskelkater;)
(2) Ich bin nicht dazu gekommen, das mal in den Freu-Thread zu schreiben, und wollte auch erst mal abwarten was das Sprunggelenk so meint: Das hat sich zum ersten Mal wieder wie Laufen angefühlt, also mit Geschwindigkeit und so... Und das SG, mosert auch nicht mehr als sonst auch