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Nur ganz schnell: Ich habe es überlebt, aber es war knapp. Ausführlicher Bericht später.
Schwimmen OK
Radfahren mit Böen, Gewitter, Hagel und Regen incl. einem Ausflug in die Wiese
Laufen besser als erwartet.
Endzeit: 2:44, es geht auch ohne richtiges Training

Jaja, Triathlon ist halt ne Sommersportart...

bei dem Wetter. RESPEKT

Vorgeplänkel: Ihr habt es, denke ich, alle mitbekommen. Mir fehlt der Rhythmus im Training, kein morgendliches "ins Büro radeln", kein in der Mittagspause laufen. Stattdessen...naja, lest es nach. Will heissen, so richtig viel trainiert (wie man es meinen würde von Leuten, die nicht arbeiten), habe ich nicht. Aber egal, Erding muss irgendwie sein, dort habe ich meine erste Kurzdistand vor 8 Jahren gefinished und seitdem, zusammen mit meiner Frau, eine respektable Sammlung von Weissbiergläsern angelegt. Leider habe ich letztes Jahr eines davon zerdeppert, also war eine Neuanschaffung Pflicht ! Das Tria-Radel hatte ich dieses Jahr 2x bewegt, beides Mal bei einem kurzen Zeitfahren, ansonsten, Felgen, Reifen etc. alles im Zustand wie nach der letzten Benutzung bei der Walchsee-Challenge. Die Routine in einem Triathletenhaushalt half, am Abend noch schnell alle sieben Sachen zusammen zu sammeln.
Die Wettervorhersage für Sonntag war eher bescheiden: Schauer, 16 Grad. Zum Aufstehen schien allerdings die Sonne (letztes Jahr goss es in Strömen zum Aufstehen und ich bin gleich wieder ins Bett gegangen :-) )Ab nach Erding, ist ja nur eine halbe Stunde. Gewohntes Bild auf dem Festplatz, viele Parkplätze, viele Leute. Ich packe meine sieben Sachen aus und schiebe zur Wechselzone. Wirklich viele, viele bekannte Gesichter, man kann gar nicht so schnell grüssen wie man Leute trifft. Rasch die Unterlagen abgeholt, Rad und Helm beklebt und ab in die Wechselzone. Natürlich bin ich mittlerweile so weit degeneriert, dass ich 336 und 366 nicht auseinanderhalten kann und stehe erstmal im falschen Ständer. Das bermerke ich aber erst, als ich eine STunde später wiederkomme und mein Rad den Ständer gewechselt hat, inkl. wirklich allem Geraffels, was drum rum lag. DANKE an denjenigen, der das so toll gemacht hat (Ich sass im Auto und habe mich warm gehalten). Auf dem Weg zum Auto habe ich mir noch schnell die Fingernägel abgekaut, da die auc verboten lang waren und ich nicht meinen Neo gänzlich runinieren wollte.
Viertel Stunde vor dem Start war ich dann wieder am Weiher, Pelle an, Babyöl in den Nacken und schon wieder Leute zum ratschen getroffen. UInglaublich, aber in Erding sind sie wirklich alle......
Nochmal schnell den Anzug vollaufen lassen, Anzugheizung an und dann ab in die Startaufstellung (Landstart).

Schwimmen:
Schwimmen war heile durchkommen mein Motto. Letzten Montag hatte ich das erste Mal seit Walchsee die Pelle im Freibad wieder an (Ja, sie passt noch und ist auch nicht gerissen ). Die 1.5 km gehen schon irgendwie rum. Und so war es auch. Den Prügeleien bin ich aus dem Weg gegangen. Das Wasser hatte angenehme 19 Grad und ich bin so vor mich hin geglitten. Diesmal keine Freiwasserpanik, an den Bojen schön aussen rum, zum Teil gebrustet und entspannt weiter. Zwischendurch auf eine Sandbank aufgeschwommen, 5 Schritte gelaufen und weiter geglitten. Und in gut 24.5 min war es auch schon rum, völlig überrascht ob der guten Zeit gemütlich in die T1 getrabt und erstmal warm angezogen. Es hatte ja nur ca. 15 Grad Lufttemperatur und es war sehr windig. Also, Armlinge an, Weste an, Handschuhe an, Schuhe an, Helm auf, Startnummer usw) Nach 5min hatte ich auch das geschafft und sass auf dem Radel.

Radeln:
Der Alptraum, soviel nehme ich schonmal vorweg. Die ersten 15km mit heftigen Seiten und teils Rückenwind flach vor mich hingeradelt. Das Grauen wartete aber am Horizont, eine schwarze Wand mit Schauern, Hagel, Gewitter und vor allem viel Wind. Kurz vor Frauenberg erwischt mich dann eine Böe und ich kann das Rad nicht mehr auf der Strasse halten. Vor mir liegen die Leute schon im 30 Grad Winkel schräg in Wind, teils mit Scheibe oder so wie ich mit hinten einer Zipp808 und vorne 404. Aber mir gelingt es nicht, das Rad auf der Strasse zu halten. Im Kopf läuft das Notprogramm. Rechts ein etwas tiefer gelegenes Getreidefeld. Ich gehe gar nicht mehr aus dem Aerolenker raus (es war einfach zu wackelig) und lasse das Rad einfach ins Feld auslaufen. Dort steige ich ab, sortiere mich und sehe, wie einige teils auch fast bis zum Stillstand kommen, andere fliege vorbei als sei es windstill. Ich trage das Rad wieder auf die Strasse, steige auf fahre vorsichtig weiter. Mittlerweile schüttet es aus Eimern und weiterhin üble Windböen. Für die nächsten Kilometer bleibe ich am Oberlenker, das geht viel kontrollierter. Es geht hoch ins Erdinger Holzland, leicht hügeliges Gelände mit ständigem Auf und ab. Bergauf kann ich gut mithalten, aber bergab im Regen und Wind hänge ich nur in den Bremsen. Ich bin die Felgen, obwohl ich sie schon so lange habe, noch nie bei solchem Wetter gefahren. Bremswirkung war wirklich erbärmlich. Dazu noch schlechte Sicht und die Gedanken an Frau und Kind....
An allen Anstiegen konnte ich immer fleissig zurück überholen aber in den Abfahrten habe ich das alles wieder verloren. Dazu wurde mir auch immer kälter, da ich ja nicht entsprechend intensiv gefahren bin. Nur die letzten 12 km zurück nach Erding konnte ich nochmal richtig Druck machen, den Wind direkt von vorne, die Strasse mittlerweile trocken kam der Kämpfer in mir zurück. So rolle ich nach gut 45 km wieder in die Wechselzone. Zeit reiche ich nach.
....

Der Wechsel lief dann zügig, rein in die Schuhe und los gehts. Aber wer hat mir das Stück Holz in die Schuhe gesteckt ? Achnee, das sind ja die kalten Stummel am Ende der Beine. Ich habe ja eh nichts zu verlieren nach der Radelei und beschliesse es wirklich locker angehen zu lassen. Schon auf dem ersten Km hole ich einen Kumpel langsam ein und beschliesse, bei ihm zu bleiben. Er meint ich wäre zu schnell für ihn ich meine, er bremst mich ein wenig und dafür ziehe ich ihn ein wenig. So gehen wir auf die erste Runde, Km-Split so zwischen 4:40 und 4:50. In der Stadt wartet meine Familie und feuert mich an der Wiebräu-Wende kräftig an, das motiviert. Überhaupt stehen viele Leute an der Strecke, die ich kenne und so wird es zu einem schönen "Aber-Hallo" Schaulaufen. Nach ca. 5km ist mein Kumpel hinter mir zurück geblieben und ich mobilisiere nochmal ein paar Reserven. Die Splits sind jetzt so um die 4:30. Wieder die Family an der Weissbräu-Wende. Meine Grosse mit selbstgeschriebenen Anfeuerungs-Schild und die Mitbewohnerin mit Kamera, die immer wieder hinter dem hochgereckten Schild verschwindet. Die letzten 3km dann nochmal ein kurzer Schauer von oben, aber das ist ja jetzt auch egal. Immerhin ist mir beim Laufen doch wieder ein wenig warm geworden. Im Zielkanal suche ich nach meiner Family und lasse nochmal ein paar andere passieren. Aber leider kann ich meine Tochter, die unbedingt mit mir ins Ziel laufen wollte, nicht finden. Im Ziel bin ich dann mit 2:44, nix berühmtes, aber ich bekomme mein Weissbierglas, schwätze noch ein wenig, esse Kuchen und treffe meine Mädels. Die machen sich aber recht bald schon mit der S-Bahn auf dem Heimweg und ich nutze den Weg zurück zumFahrrad zum auslaufen.

Fazit: Es geht auch ohne Training, aber Sicherheit geht immer vor. Ganz Nach Thilo: Erlebnis statt Ergebnis !!!

Heftig.

Wow
30 Leute disqualifiziert darunter auch Top Pros

Aber es war lang und breit angekündigt und es waren extrem viele Polizisten (!!) auf der Strecke, die das rechtsfahrgebot überwacht haben - wid im letzten Jahr !

da war ja ganz schön was los und ?
Wenn Du nun zurück guckst?
hat siech diese körperliche Investition gelohnt für das Weinerzbierglas?

Wow.






So was (vor allem die Schwimmzeit ) würde ich auch gerne mal "untrainiert" raushauen...

Respekt, Peter!!!

..und danke für diesen unterhaltsamen und spannenden Bericht! Das ist wie Frühstücksfernsehen....NEIN....VIEL BESSER!!!

Puh, spätestens nach dem Ausritt ins Feld wäre die Sache für mich erledigt gewesen

Glückwunsch zum Finish unter den Bedingungen

Glückwunsch!!!

Im Nachhinein erinnert man sich an solche Rennen am längsten...

Respekt Peter ! Tapfer durchgehalten und eine sehr gute Laufzeit hingelegt.

Meine Erfahrungen vom letzten WE mit den Hochprofilfelgen sagen mir, dass ich in Roth keinesfalls mit einem solchen Vorderrad starten werde, wenn mehr als 3 Windstärken zu erwarten sind. Das ist glatter Selbstmord! Keine Ahnung wie die Leute mit sowas noch fahren können oder ob die einfach nur gestört sind (sorry...). Mir hat es bei einer Abfahrt auf der IM Frankfurt-Runde im Auflieger bei einer Böe das Vorderrad verrissen. Bei Tempo >60km/h kein Spaß mehr. Glücklicherweise bin ich ziemlich Straßenmitte gefahren, weil ich sowas schon geahnt hatte. Jetzt könnte man sagen, selber Schuld, wenn man bei den Bedingungen noch im Auflieger fahren muß. Ja, stimmt. Aber ich wollte die Limits ausloten und das nicht erst im WK...

Du hast doch nur 40mm

Das ist eine Übungsfrage und ich kann nur raten: bei Wind aufs Rad und mit dem Material fahren! Wäre absolut unsinnig, in Roth mit was Anderem zu starten. Auf den Aufsatz und FESTHALTEN. Geschwindigkeit bringt Sicherheit in dem Fall.

Bin jetzt knapp 1000km mit der Kiste gefahren, aber wir hatten selten bösen Wind. Ja, es sind nur 40mm und ich war echt erschrocken, wie es mir den Lenker verrissen hat. Das ging fast 3m zur Seite! Hab danach noch fester gehalten und dann ging es einigermaßen.
Das Hinterrad würde ich für Roth auch drinnen lassen, aber das Vorderrad würde ich halt tauschen, wenn starker Wind angesagt wäre. Na ja, mal schauen... Freitag teste ich erst mal, ob ich bei 11-25 bleibe oder doch auf 12-27 umbaue. Ich will mich schließlich nicht überanstrengen. Soll doch ein Wellness-Wettkampf werden !