Parte uno
Da ich Anfang des Jahres etwas unterbeschäftigt war und noch wenig Lust auf gemütliche Nachmittage mit
Zinn 40 und Oettinger am Bahnhofskiosk verspürte, meldete ich mich kurzerhand zum Lampertheimer Triathlon an.
Das Lauftraining reduzierte ich aus Rücksicht auf meine Hüfte auf ein absolutes Minimum; insgesamt bin ich meine 4,5 km Hausrunde in den vier Wochen vor dem WK jeweils einmal gelaufen. Mit insgesamt 18 Laufkilometern (seit Spätsommer 2008) habe ich also durchaus kekoeske Umfänge abgeleistet.
Etwas ungelegen kam dann die Einladung eines ehemals guten Kumpels aus besseren Tagen zu seiner Hochzeit, die am Tag vor dem WK und zu allem Überfluss auch noch im tiefsten Saarland stattfand. Da ich weder Hochzeit noch WK absagen wollte, packte ich also meine Ausrüstung plus Schlafsack in den Kombi. Die Hochzeit war so ziemlich der langweiligste Tag meines Lebens, und dann musste ich mich natürlich auch noch mit dem Alk zurückhalten. Hab mich dann nach ca. 15 Bierchen, die aber schön über den Tag verteilt waren und zwei, drei Schnäpschen gegen 2 Uhr auf die Ladefläche zurückgezogen. Das Handy auf 7 Uhr gestellt, da ich ca. zwei Stunden Fahrt vor mir hatte. Leider vergass ich, den Wecker so einzustellen, dass er auch Sonntags losgeht. Gegen 8 bin ich aufgewacht, die 54 Diesel PS mit teilweise bis zu 140 km/h über die Autobahn geprügelt und erwartungsgemäß einen als notorischen Späteinchecker bekannten Bekannten in der Schlange vor der WZ gefunden. Allmählich kam ich auch von meinen 200 Puls runter.
Die ich beim Schwimmstart sofort wieder draufhatte. Keine Ahnung warum, mein Ziel war doch nur ankommen. 500 Meter Überlebenskampf gingen auch vorüber, auf dem Rad lief es eher durchwachsen und leider war der Tacho durch den Aerolenker verdeckt. War dann doch etwas schneller als gedacht. Als ich die ersten Laufkilometer hinter mir habe, stelle ich fest, dass ich unter 1:30 bleiben könnte. Oha. Als Ziel hatte ich mir gesetzt, knapp unter LW (Lampertheim Worst) zu bleiben, was ca. 1:36 bedeutet hätte. Also einfach mal das Hirn abschalten. Es tut nix weh, ist nicht affig heiss und eigentlich bin ich gar nicht hier. Klappt. War emotional so ziemlich das beste Finish meiner bescheidenen Karriere. Und da es so schön war, überlege ich mir noch im Ziel, ob ich nicht noch .....
Parte due
Bad Sobernheim machen sollte. Anmelden kann man sich ja mal. Da ich Peter Hartz zwischenzeitlich gerade noch mal von der Schippe gesprungen bin, und man natürlich in der Probezeit besonders glänzen will, bestand das Training lediglich aus einigen Fahrten mit dem Rad von der Arbeit nach Hause und dem täglichen Aufstieg mit einer übergewichtigen Dreigang Bahnhofsschlampe zur 60 Meter höhergelegenen Arbeitsstelle. Für mehr fehlte einfach die Zeit. Aber das in Verbindung mit mehrmonatiger (im niedrigen einstelligen Bereich) Alkoholabstinenz sollte genug Bums in den Beinen geben, um meine Radbestzeit unterbieten zu können, so glaubte ich.
Also mein Finisher Shirt von 2003 rausgekramt und auf nach Bad Sobernheim.
Naja, hat nicht ganz geklappt. Schwimmtraining wäre schon gut gewesen, dann wäre mir nicht schon nach 150 Metern die Kraft ausgegangen. Auch war die Radstrecke nicht wirklich flach wie angekündigt. Was man in Rheinhessen halt so als flach versteht. Und Laufen war dann wirklich Aua. Als hätte es die 23 Kilometer dieses Jahr nie gegeben. Wie wenig haben dann erst die drei Gestalten gemacht, die ich insgesamt überholt habe?
Später ist mir aufgegangen, dass das T-Shirt, das ich vor dem WK trug, ja von meinem allerersten Triathlon stammte. Also habe ich eben mal die Urkunde rausgekramt. Naja. 24 Minuten mehr habe ich damals gebraucht. Da bin ich doch jetzt richtig gut in Form.
P.S.
Schön, dass in Lampertheim endich mal gegen die ewige Lutscherei vorgegangen wurde.
Sind etliche disq in der Ergebnisliste.