emu5.de

Sodele.

3 Emus, 3 Distanzen - 3 Berichte würde ich sagen.

Meiner kommt in der Mittagspause.

Mein Bericht von vor 2 Jahren gilt eigentlich noch größtenteils.

nix da - wenigstens das Datum musst Du anpassen - und den Link posten

Unter diesem Motto könnte man das diesjährige Rennen wohl verbuchen. Vorweg: Es war ein ganz merkwürdiger Wettkampf.
Alles begann wie immer, Moritzburg ist ja quasi mein "Heimrennen". Unterlagen geholt, eingecheckt, Wechselzone eingerichtet...naja, was man halt so macht. Wetter war sehr angenehm, nicht die Affenhitze der letzten Tage.
Einschwimmen fühlte sich gut an. Hatte zwar die Tage zuvor nicht so viel geschlafen, war aber fit.
Startschuss....Vorne donnerte eine kleine Gruppe weg. Der schnellste kam wohl mit 3 Min Vorsprung aus dem Wasser!!! Dann kam ich direkt mit meiner Gruppe, tja und dann....riss mir plötzlich vorne die Schwimmbrille. Grundsätzlich kein Problem, aber als Kontaktlinsenträger dann doch. Also Augen zu, immer so ein paar Züge gemacht, dann Wasserballkraul zur Orientierung, bzw. immer nur ein Auge beim Atmen aufgemacht. Wieviel Zeit ich dadurch verloren habe, weiß ich nicht, aber ich war zumindest noch 38 sek schneller als letztes Jahr. Rein in die T1, irgendwie rumgewurschtelt (durch den Brillenverlust war ich irgendwie durcheinander), Rad genommen und los - ah, die Startnummer hing noch am Rad. Wieder rumgemacht, Rad umgeschmissen, Trinkflasche lief aus... irgendwann saß ich dann am Rad. Und da merket ich dann, dass mir die rechte Linse fehlte Da ich ich recht blind bin mit -6,75 war das ein völlig neues Fahrgefühl: Links ganz normal gesehen, links alles total unscharf und schemenhaft. Das ist besonders lustig, weil man Unebenheiten eben nur sehr spät oder gar nicht sieht und die räumliche Einschätzung auch etwas leidet. Moritzburg hat ja den Charme, dass die Strecke dann doch etwas holprig ist...... Was solls: Augen zu und durch
Aufm Rad liefs aber eigentlich recht gut; zwischendrinn zwickte mal kurz der Rücken, aber nix schlimmes. Ich konnte schön mit nem 37,5er Schnitt durchfahren und bin die drei Runden auch sehr kontinuierlich gefahren. 8 Minuten schneller als letzes Jahr. Leider fuhren an mir 2 D-Züge vorbei. Da war mir klar, dass ein 13. Platz vom Vorjahr nicht mehr drinn war....Ich beharkte mich in der Zeit mit zwei weiteren, mit denen aber alles super sportlich verlief. Jeder fuhr mal vor und wenn man sich umdrehte, waren da immer deutlich mehr als 10m Abstand. Sehr, sehr fair!! Als ich mal den Trupp überholte, rief der eine: "Und ich frag mich schon, wo Du bleibst"

Wechsel T2 klappte recht gut..raus zum Laufen. Und da passierte etwas, das ich bis jetzt noch nicht richtig verstanden habe: Ich fühlte mich gut, kein bisschen platt, aber konnte kein Tempo mehr laufen. Es ging einfach nicht. Ich weiß njicht, obs vom Kopf her nicht ging oder was auch immer. Auf jeden Fall schlich ich so drei Runden lang durch die Gegend und brauchte so 10 min (in Worten zehn!!!!!!!!) länger als letztes Jahr. Keinen blassen Schimmer, was da los war. Ich weiß zwar, dass ich etwas wenig Tempoeinheiten über längere Strecken im Training gemacht habe, aber das kann es eigentlich nicht sein, oder? Vielleicht lags auch daran, dass dieses Jahr Moritzburg "nur" ein Test war und nicht wie letztes Jahr der Haupt-WK und so die Motivation fehlte, sich beim Laufen noch richtig zu knechten. Die fehlende Linse machte sich auch beim Laufen bemerkbar, da ich mir nie so sicher war, wo ich nun genau hintrat, wie gesagt, das räumliche Sehen ist da etwas beeinträchtigt.

Im Zielkanal versuchte mich noch so ein Horst zu übersprinnten, aber den Zahn hab ich im dann doch gezogen und bin 6 Hundertstel vor ihm durch, weil ich grad noch an der Zuschauerreaktion gemerkt habe, dass da einer kommt....so ein Arsch, tschuldigung, aber das kann ich nicht ab.

Ich stand im Ziel und fühlte irgendwie nix Keine Freude, keine Erschöpfung, irgendwie war ich leer im Kopf.
Ich trank zwei EAF, futterte leckere Salaimibrote (schön salzig) quatschte noch Sabines Onkel, der in der Staffel geradelt war und ging duschen und dann heim. Am Abend kloppte ich mir ein paar Pilsetten rein und gut war Irgendie war ich völlig "unbefriedigt" und bins auch immer noch, weil ich mich weder richtig freue noch ärgere - irgendwie völlig indifferent.

So und nu? Ist das jetzt gut oder schlecht? Soll ich für Roth noch mehr an der Schwelle rennen, oder einfach so weiter machen. Ich habe null Plan. Irgendwer ne Ahnung?

Drullse und den Elch habe ich leider nicht getroffen. Schade, aber Herrn Elch, kenne ich nur als Herrn Elch von dieser heiteren Seite und am So, als Drullse da war, machten meine Eltern und wir grad ne Rundfahrt durch Dresden (Oldies waren grad bei den Schwiegereltern zu Besuch).

Einäugig aufs Rad finde ich schon... mutig.
Nachdem mir in Frankfurt 2x die Brille halb heruntergerissen wurde und mir eine Linse fast weggeschwommen wäre (klebte dann aber doch noch im Augenwinkel), habe ich mir vorgenommen, bei "wichtigen" Rennen ein Ersatzpaar (habe Monatslinsen) in die Wechselzone zu legen.

Habs ja irgendwie erst auf dem Rad gemerkt, als ich losfuhr.

Ersatzlinsen hatte ich selbstverständlich auch mit.....im Kulturbeutel im Badezimmer

Perfekt! Da konntest Du die wenigstens nicht auch noch verlieren!

Gratulation übrigens allen EMU-mäßigen Finishern! Irgendwann starte ich auch mal in Moritzburg!

Eben, geht ja sonst ins Geld....

Moritzburg ist echt schön! Kein Fehler hier zu starten

Ui...auf welchem Längenkreis arbeitest Du? Hier ist es 15.40 Uhr

Also Fritz DU machst Sachen - hättest Dir ja wenigsten von den Sanis ne Augenklappe besorgen können - dann hätt es so richtig verwegen ausgesehen

Ansonst - Glückwunsch und btw: Wie um Himmelswillen kann man mit Hundepaddeln so schnell schwimmen *seufz, neid*

ach so: Fritz, herzlichen Glückwunsch und gute Moral...

Noch fünf Minuten und das Schild, das den letzten kilometer anzeigt, ist noch nicht zu sehen. Das mit den elfeinhalb Stunden, die ich zum Schluß noch angepeilt hatte, ist also auch nichts geworden. Etwas enttäuscht trabe ich über die Ziellinie.

Gute viereinhalb Stunden vorher war ich noch optimistisch. Seit vielen Monaten schwebt mir vor, die Langdistanz unter 11 Stunden zu finishen - und diesmal sieht es gut aus, verdammt gut. Als ich auf die Laufstrecke ging, hatte ich noch 4h15 Zeit, meinen Traum zu verwirklichen. Ich hatte zwar im Ironman noch nie einen so schnellen Marathon hingelegt, aber die Aufgabe erschien machbar. Zwar hatte ich Kreuzschmerzen, daß ich fast nicht mehr vom Fahrrad gekommen wäre, aber das würde sich im Laufe der nächsten Kilometer geben. Und auch ohne Koppeltraining war das Laufen nicht so eckig wie gedacht. Doch nach 3 Kilometern war auf einen Schlag Schluß, Ende, Finale. Der Kreislauf sackte weg, Gänsehaut, Schwindel, Kopfschmerzen. Zwar ist es im Wald nicht schwülwarm, aber trotzdem irgendwie dampfig feucht und ich denke, daß mir dieses Klima nicht besonders gut bekommt. Noch sind wenig Leute auf der Laufstrecke, und wenn ich jetzt auf dem dichtbewachsenen Singletrail ins Gebüsch kippe, dann wird mich wahrscheinlich bis zum nächsten Jahr keiner mehr finden. Also entschließe ich mich verantwortungsvoll für eine Gehpause. Aber im Kopf arbeitet es weiter - ich habe noch 4 Stunden Zeit, aber mir ist klar, daß es nix mehr wird mit Sub11. Damit es nicht so lange dauert, trabe ich immer wieder an, die Beine fühlen sich auch vergleichsweise gut an, aber der Kreislauf mag trotzdem nicht anspringen. Ich entsorge die Laufmütze um mehr Luft an den Kopf zu lassen - bilde mir ein, daß es etwas besser wird. Aber die Gehpausen bleiben. Erst im letzten Drittel des Marathons fängt es an zu regnen. Mir wird besser, aber der Kampfwille ist gebrochen. Eine letzte Hochrechnung läßt mir noch die 11:30 erreichbar erscheinen, aber der letzte Mut versinkt im mittlerweile knöcheltiefen Schlamm des ehemaligen Grasweges, meine Uhr zeigt trotz Laufschritt 6'20"/km an, Fußballschuhe wären jetzt an der Stelle das bessere Schuhwerk. Doch an der letzten Verpflegung war - wie oben geschrieben - die Schlacht verloren. 11:32:30 ist mit Abstand nicht die langsamste Zeit, die ich erreicht habe, aber so hart verdient wie dieses Mal gab es die Medaille schon lange nicht mehr.

Bei zwei Stückchen Kuchen - mehr will nicht hinein - lasse ich den Wettkampf nochmal Revue passieren. Vom Freitag abend, der so ungewohnt professionell organisiert war, über den Schwimmstart, bei dem ich völlig lustlos und ohne Emotionen im Wasser stand, und von den 4 Zwangspausen wegen "Froschaugen" wg. zu enger Schwimmbrille. Von der kurzen Delphin-Einlage, als ich Sabine mit dem Foto am Ufer erkenne - und die neue Schwimm-Bestzeit: 1:07. Ich denke an die 5 (!) Minuten Wechselzeit und den Radfahrer, der so ungleichmäßig gefahren ist, daß ich ständig in seine Windschattenbox gerauscht bin. Daß irgendwie viel mehr auf der Radstrecke los war als beim letzten Mal, aber auch daß doch irgendwann mal wieder keiner vor und hinter mir zu sehen war. Ich denke zurück an die dritte Runde auf dem Rad, nach der ich am liebsten geradeaus zurückgefahren wäre, weil sich gerade eine ziemliche Krise manifestierte, aber auch an das Stimmungsnest in Reinersdorf, also an all die drei Bewohnerinnen mit Hollandrad und Kittelschürze. Ich bin immer noch entsetzt über meine 20% Trefferquote beim Flaschenabwurf und immer noch begeistert über das Gefühl in Bärwalde endlich geradeaus über die Kreuzung fahren zu dürfen. Und ich höre immer noch mein lautes Ächzen beim Absteigen nach 5:26 (auch neue PB) und 90% Aeroposition, genauso wie das amüsierte Lachen der Helfer als Reaktion darauf. Aber - obwohl ich ja ziemlich in der Mitte der Ergebnisliste stehe - ist tief in mir immer noch das Gefühl des Versagens.

Was so ein Blödsinn - dann spül dieses Gefühl am besten noch viel teifer runter oder würg es raus.
Versagen ist ganz was anderes, als bei ner LD nicht das angestrebte Ziel erreicht zu haben.

irgendwann wirste wissen, wofür dieser WK wichtig war

so und nu 1x

und weiter gehts....

Das mit dem Runterspülen hat bisher nicht geklappt, weil wir ja am nächsten Tag wieder fit sein mußten für Sabines Wettkampf. Und aus diesem Grund war ich am Sonntag abend auch mit Fahren dran, während Bine neben mir Aber ich hol's nach, versprochen.

Das andere Problem ist, das wir beide momentan privat und beruflich sowas von Oberkante sind (z.B. 3 Tage vor der Langdistanz noch umgezogen...), daß wir einfach emotional leer sind. Ich hoffe so, daß wir es zum Feuerwerk in Roth schaffen, denn bis dahin sollte sich der Streß etwas gelegt haben. - aber das hier ist ja nicht der Jammer-Thread....

ja !! ich schließe mich der Kampa an!
besser hätte man es nicht sagen können....
und weider gehts...