18.10. Thyrower WaldlaufEs gibt ja so Tage, da will's einfach nicht...
Auch dieses Wochenende galt es wieder, einen Lauf auszuwählen. Köpenik war mir aber zu weit, aus Marienfelde bekam ich keine Antwort (wozu geben Veranstalter Mail-Adressen an, wenn sie nicht antworten?), also auf nach Thyrow, einem Mini-Dorf südlich von Berlin. Dort sollte der Thyrower Waldlauf über 13,5 Km stattfinden.
Zunächst kam ich nicht aus dem Bett, konnte die Müdigkeit allerdings nicht so ganz nachvollziehen - 14 Km am Donnerstag abend sind wohl nicht zuviel als Trainingspensum. Auf dem Weg nach Thyrow dann passe ich nicht auf und erwische beim Ausrollen in eins der Kufkäffer den stationären Blitzer. Wieviel zu schnell weiß ich nicht aber ein Foto gabs auf jeden Fall. n Thyrow angekommen dann Parkplatz direkt am Start, Nummern geholt (meine Fresse, was für eine Freundlichkeit an der Startnummerausgabe...), umgezogen und eingelaufen. Ich folge einfach mal den Pfeilen mit dem "W" drauf, erstmal die Hauptstraße runter, dann an der Bahn entlang, hinein in eine der typischen Brandenburger Fichtenmonokulturen und plötzlich ein Abzweig und Pfeile in zwei Richtungen - einmal dem Weg folgend, einmal genau entgegengesetzt.
Und nu?
Ich laufe also weiter und 500m später kommen mir drei Läufer entgegen, die die Strecke kennen. Wie ich erfahre, bin ich auf der "W"alker-Strecke gelaufen und jetzt entgegengesetzt der Laufstrecke unterwegs. Na macht nix, erster bin ich eh nicht, da geht das dann schon (Der Sieger steht schon vor dem Rennen fest, ein ehemaliger Vereinskollege, der jetzt (40jährig) nochmal richtig losgelegt hat und schneller läuft als früher, HM in 1:14, das ist meilenweit von meinen Möglichkeiten weg im Moment.). Durch meinen Umweg verpasse ich das Schmankerl der Runde - einen ordentlichen Anstieg in drei Wellen. Vor dem Start ist dann noch die Kleidungsfrage zu klären. Ich entscheide mich für Shorts, kurzes Funktionshemd und Trägerhemd drüber (5°C, leichter Wind).
Da hier alle gleichzeitig starten (also auch die Kids) und nach ca. 250m die Strecke "einspurig" wird heißt es, am Anfang etwas Tempo zu machen, um nicht eingeklemmt zu werden. Das klappt soweit auch gut, an der Engstelle bin ich Fünfter, knapp vor ein paar 8-11jährigen Jungs, die natürlich alles geben. Danach sortiert sich das Feld, vorne macht sich eine Dreier-Gruppe aus dem Staub, dahinter hänge ich mit zwei anderen Läufern. Die Beine fühlen sich aber nicht so richtig toll an.
Der erste Km soll nach 3:29 min erledigt sein, kann ich kaum glauben. Bis dahin eher Straße, geht es jetzt in den Wald, leicht wellig, die Jungs vor mir laufen ein schönes Tempo, der Dreier vorne entfernt sich zusehends - da wird kein rankommen sein. Nach 2 Km allerdings fangen die beiden neben mir schon an, etwas langsamer zu werden. Also vorbei und ab geht es das erste Mal den Berg hoch. Hat was: erstmal rund 200m mittlerer Anstieg, kurz flach, 30m steil, flach und nochmal 150m mittlerer Anstieg. Oben angekommen merkt man durchaus, dass auch 50 Hm in die Beine gehen. Dahinter geht es auf gut zu laufenden Waldwegen wieder runter. Die beiden Mitläufer sind wieder dran. Kein Wunder, ich komme einfach keinen Berg hoch im Moment. Auf den restlichen rund 1,5 Km im Flachen hänge ich sie allerdings deutlich ab, kurz vor dem Ziel kann man weit nach hinten schauen und da ist nix.
Eingangs der zweiten Runde dann ein kleines Malheur: kurz bevor ich wieder auf die Engstelle treffe stelle ich fest, dass man jetzt dort die anderen Läufer wieder von vorne hat. Das kann eigentlich nicht sein, denke ich mir und biege eine Straße vorher ab (dort auch gelbes Flatterband an der Laterne), denn wie rum man um ein Viereck läuft, sollte ja egal sein. Um die nächste Ecke und ich stehe in einer Sackgasse. So'n Mist... Also zurück, auf dem Engstück versucht, mit niemandem zu kollidieren und die Jungs von vorhin wieder vor mir, ca. 200m verloren.
Den Rückstand habe ich 1,5 Km später wieder drin und düse vorbei, den Berg mit voller Kraft hoch und schon sind sie wieder weg. Am Ende der zweiten Runde sehe ich auf einmal den Dritten vor mir, allerdings mit 45s Vorsprung. In der dritten Runde selbst schlafen mir dann die Beine etwas ein, vor allem Berg geht's nicht mehr wirklich flott voran. Der Dritte ist wieder außer Sichtweite (weil er vor sich auf einmal den Zweiten hatte und deswegen nochmal Tempo gemacht hat), von hinten kommt nix mehr, also gebe ich auch nicht mehr alles, denn die Beine sind heute einfach nicht leistungsbereit. Am Ende steht der 4te Platz in 52:32 min für die 13,7 Km (inkl. Umweg) zu Buche. Nix Dolles aber auch nicht ganz schlecht.
Vierte Etappe erledigt. Nun ja. Nun sollte ich aber auch langsam wieder anfangen zu trainieren...