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Hast Du spezielle Schuhe für Crossläufe?

Jein.

Ich habe ein paar sehr grobe Geländeschuhe mit nem regelrechten Traktorprofil, mit denen kann ich aber leider nicht besonders gut laufen und schon gar nicht richtig schnell. Ist aber gut, dass Du das sagst, muss ich mir unbedingt wieder mal zulegen.

Andererseits ist der Laufstil wesentlich wichtiger als die grobstollige Sohle - ich erinnere mich noch gut an einige Läufe, bei denen mir Leute mit "glatten" Schuhen um die Ohren gelaufen sind, obwohl ich mit Grobprofil unterwegs war. Nur mit Kraft geht halt auch nicht.

@kampa: Fotos gibts nix.

11.10.2009 - Liepnitzseelauf

Einer der wenigen Vorteile dieser Stadt ist ja die Tatsache, dass es hier praktisch IMMER genug Läufe zur Auswahl gibt. Alleine an diesem Wochenende hätte man fünfmal starten können... Doppelstart ging nicht, da ich aus Termingründen am Samstag nicht konnte und so fiel die Entscheidung auf den Liepnitzseelauf nördlich von Berlin. Obwohl ich nun seit 1986 laufe, gibt es immer noch Veranstaltungen, die ich nicht kenne - schon irre. Das Wetter sah prima aus (herbstliche 10°C, leichter Nieselregen, wenig Wind) als wir am Veranstaltungsort eintrafen, schnell gemeldet, umgezogen und noch ein paar Minuten eingetrabt (allerdings wieder mal zu wenig).

Angeboten werden zwei Strecken: 8 und 15 Km. Trainingstechnisch wäre wohl der 8 Km - Lauf besser gewesen aber bei solchen Rennen kann ich einfach nicht widerstehen und melde für den 15er, denn Belastungen bis 60min sind konditionsmäßig immer problemlos wegzustecken. Am Start treffe ich noch 2-3 bekannte Gesichter, die die Topographie kennen und mir noch den Tip geben, dass es am Ende hochgeht und man dafür vielleicht etwas Körner sparen sollte. Ich fühle mich etwas müde, nachdem die letzten beiden Nächte mit je 4 Stunden Schlaf recht kurz waren.

Nach dem Startschuß rennt die Meute wie üblich los wie die Beknackten. Der erste Kilometer geht leicht bergab, jedoch schon etwas uneben und teilweise recht schmal. Bei Km 1 zeigt die Uhr 3:36 min (was ich nicht so recht glauben mag) und ich laufe auf Position 12. Danach gibts ein paar erste Wellen, um die Beine anzuwärmen, dann einen Kilometer flach am See entlang und hinter der nächsten Kurve die erste Überraschung des Tages: ein ca. 150m langer richtig steiler Anstieg, der den vierten Kilometer gleich mal 25 Sekunden länger macht. Danach bin ich auf Platz 8 und die Truppe hat sich sortiert.

Im weiteren Verlauf geht es flach und leicht abfallend über vernünftige Waldwege. Ich arbeite mich auf Platz 6 vor und bekomme leichte Rückenschmerzen, was meinen ehemaligen Vereinskollegen Olaf dazu veranlasst, zu überholen. Weiter vorne sehe ich nach wie vor die Spitzengruppe und ärgere mich etwas, dass mit die Form fehlt, da mitzulaufen (denn die sind ja auch nicht wirklich schnell) - die taktischen Spielchen bei solchen Läufen machen einfach Spaß. Momentan habe ich aber damit zu tun, die Jungs neben mir nicht ziehen zu lassen. Die Beine wollen nicht so recht, was an den genannten Schmerzen im Lendenwirbelbereich liegt. Ich verkrampfe und dann ist der Schritt weg. Ansonsten ist alles bestens, der Motor tuckert mit 175 U/Min., die klare Luft erfreut die Lunge... Herbst ist was Feines!

Nach 8 Km geht es an zurück an den Liepnitzsee, ich liege an 7ter Position und ab jetzt ist Single-Trail am Seeufer angesagt: ein enger, sehr kurviger Weg, übersäät mit teilweise großen Wurzeln, der ein konstantes Laufen fast unmöglich macht. Der Fünfte setzt sich langsam ab und ich beschließe mitzugehen, denn hinter Olaf sehe ich die Wurzeln zu spät. Also kurzer Antritt, vorbei und ran an den nächsten. Der widerum hört mich und tritt sofort voll an. Ok, soll er. 7 Km vor dem Ziel ist auch der Punkt, wo man langsam losrennen sollte, wenn noch Körner da sind. Wenn...

Ca. 300m später bin ich wieder dran (wohlgemerkt: ich laufe vollkommen konstant). Sobald ich neben ihm auftauche, legt er den nächsten Zwischenspurt ein. "Nun gut" denke ich mir, "mach mal". Das Spielchen spielen wir 4mal, dann ist er am Ende. Ich laufe einfach weiter und er fällt ab. Schön blöd - hätte er sich die Kraft gespart, wäre er vielleicht bis ins Ziel drangeblieben. Aber solche Spielereien habe ich (vor allem in Meisterschaftsrennen) zu oft gehabt, als dass ich da noch drauf eingehe. Ca. 100m vor mir läuft der Vierte, also wird weiter richtig Gas gegeben, vielleicht bricht der ja noch etwas ein. Auf den nächsten Kilometern laufe ich bis auf ca. 50m ran. Die Rückenschmerzen sind mittlerweile wieder verschwunden.

Die Schwierigkeit auf den Kilometern 8-13 ist tatsächlich der Untergrund. Der Weg an sich ist flach aber das permanente springen über die Wurzeln kostet immens Körner. Bei Km 13 dann geht es vom See weg und hoch - wie angekündigt. Das zieht jetzt richtig in den Beinen. Bergab lasse ich es nicht voll laufen, da ich keine Lust habe, umzuknicken. Der Läufer vor mich scheint diese Angst nicht zu haben und holt sich dadurch die verlorenen Meter wieder. 1 Km vor dem Ziel ist dann klar, dass ich ihn nicht mehr bekomme, von hinten kommt auch nix mehr, also nehme ich ein wenig raus. Zum Abschluß gibt's dann noch ein echtes Schmankerl in Form eines schönen Schlußanstiegs und nach 58:48 min für die 15,2 Km (3:52 min/km) bin ich als Fünter (2. AK) im Ziel, 1:40 min hinter dem Sieger, der auf der Rodelbahn über 10 Km letzte Woche 1 Min vor mir war. Paßt.

Fazit: ein schöner Lauf, sehr anspruchsvolle Strecke, prima Wetter - so macht Crosslaufen Spaß! Durchschnittspuls 175 auf der Distanz zeugt davon, dass das Herz-Kreislauf-System schon wieder voll mitmacht. Die Bremse ist nach wie vor das Gewicht und natürlich der fehlende Speed.

Nächste Woche mehr...

Danke

na, hoffentlich.

18.10. Thyrower Waldlauf

Es gibt ja so Tage, da will's einfach nicht...

Auch dieses Wochenende galt es wieder, einen Lauf auszuwählen. Köpenik war mir aber zu weit, aus Marienfelde bekam ich keine Antwort (wozu geben Veranstalter Mail-Adressen an, wenn sie nicht antworten?), also auf nach Thyrow, einem Mini-Dorf südlich von Berlin. Dort sollte der Thyrower Waldlauf über 13,5 Km stattfinden.

Zunächst kam ich nicht aus dem Bett, konnte die Müdigkeit allerdings nicht so ganz nachvollziehen - 14 Km am Donnerstag abend sind wohl nicht zuviel als Trainingspensum. Auf dem Weg nach Thyrow dann passe ich nicht auf und erwische beim Ausrollen in eins der Kufkäffer den stationären Blitzer. Wieviel zu schnell weiß ich nicht aber ein Foto gabs auf jeden Fall. n Thyrow angekommen dann Parkplatz direkt am Start, Nummern geholt (meine Fresse, was für eine Freundlichkeit an der Startnummerausgabe...), umgezogen und eingelaufen. Ich folge einfach mal den Pfeilen mit dem "W" drauf, erstmal die Hauptstraße runter, dann an der Bahn entlang, hinein in eine der typischen Brandenburger Fichtenmonokulturen und plötzlich ein Abzweig und Pfeile in zwei Richtungen - einmal dem Weg folgend, einmal genau entgegengesetzt. Und nu?

Ich laufe also weiter und 500m später kommen mir drei Läufer entgegen, die die Strecke kennen. Wie ich erfahre, bin ich auf der "W"alker-Strecke gelaufen und jetzt entgegengesetzt der Laufstrecke unterwegs. Na macht nix, erster bin ich eh nicht, da geht das dann schon (Der Sieger steht schon vor dem Rennen fest, ein ehemaliger Vereinskollege, der jetzt (40jährig) nochmal richtig losgelegt hat und schneller läuft als früher, HM in 1:14, das ist meilenweit von meinen Möglichkeiten weg im Moment.). Durch meinen Umweg verpasse ich das Schmankerl der Runde - einen ordentlichen Anstieg in drei Wellen. Vor dem Start ist dann noch die Kleidungsfrage zu klären. Ich entscheide mich für Shorts, kurzes Funktionshemd und Trägerhemd drüber (5°C, leichter Wind).

Da hier alle gleichzeitig starten (also auch die Kids) und nach ca. 250m die Strecke "einspurig" wird heißt es, am Anfang etwas Tempo zu machen, um nicht eingeklemmt zu werden. Das klappt soweit auch gut, an der Engstelle bin ich Fünfter, knapp vor ein paar 8-11jährigen Jungs, die natürlich alles geben. Danach sortiert sich das Feld, vorne macht sich eine Dreier-Gruppe aus dem Staub, dahinter hänge ich mit zwei anderen Läufern. Die Beine fühlen sich aber nicht so richtig toll an.

Der erste Km soll nach 3:29 min erledigt sein, kann ich kaum glauben. Bis dahin eher Straße, geht es jetzt in den Wald, leicht wellig, die Jungs vor mir laufen ein schönes Tempo, der Dreier vorne entfernt sich zusehends - da wird kein rankommen sein. Nach 2 Km allerdings fangen die beiden neben mir schon an, etwas langsamer zu werden. Also vorbei und ab geht es das erste Mal den Berg hoch. Hat was: erstmal rund 200m mittlerer Anstieg, kurz flach, 30m steil, flach und nochmal 150m mittlerer Anstieg. Oben angekommen merkt man durchaus, dass auch 50 Hm in die Beine gehen. Dahinter geht es auf gut zu laufenden Waldwegen wieder runter. Die beiden Mitläufer sind wieder dran. Kein Wunder, ich komme einfach keinen Berg hoch im Moment. Auf den restlichen rund 1,5 Km im Flachen hänge ich sie allerdings deutlich ab, kurz vor dem Ziel kann man weit nach hinten schauen und da ist nix.

Eingangs der zweiten Runde dann ein kleines Malheur: kurz bevor ich wieder auf die Engstelle treffe stelle ich fest, dass man jetzt dort die anderen Läufer wieder von vorne hat. Das kann eigentlich nicht sein, denke ich mir und biege eine Straße vorher ab (dort auch gelbes Flatterband an der Laterne), denn wie rum man um ein Viereck läuft, sollte ja egal sein. Um die nächste Ecke und ich stehe in einer Sackgasse. So'n Mist... Also zurück, auf dem Engstück versucht, mit niemandem zu kollidieren und die Jungs von vorhin wieder vor mir, ca. 200m verloren.

Den Rückstand habe ich 1,5 Km später wieder drin und düse vorbei, den Berg mit voller Kraft hoch und schon sind sie wieder weg. Am Ende der zweiten Runde sehe ich auf einmal den Dritten vor mir, allerdings mit 45s Vorsprung. In der dritten Runde selbst schlafen mir dann die Beine etwas ein, vor allem Berg geht's nicht mehr wirklich flott voran. Der Dritte ist wieder außer Sichtweite (weil er vor sich auf einmal den Zweiten hatte und deswegen nochmal Tempo gemacht hat), von hinten kommt nix mehr, also gebe ich auch nicht mehr alles, denn die Beine sind heute einfach nicht leistungsbereit. Am Ende steht der 4te Platz in 52:32 min für die 13,7 Km (inkl. Umweg) zu Buche. Nix Dolles aber auch nicht ganz schlecht.

Vierte Etappe erledigt. Nun ja. Nun sollte ich aber auch langsam wieder anfangen zu trainieren...

ein schönes Ergebnis, wenn man bedenkt dass Du eigentlich gewalkt bist

...immerhin hatte er keine Stöcke dabei...

Hab ja die Laufstrecke dann noch gefunden...

Das gestern nix ging, merke ich heute: Beine vollkommen locker beim Weg mit dem Rad zur Arbeit.

Noch ein Wort zum Gewicht: 71,9 Kg zeigte die Waage gestern morgen. Positiv eingestellt könnte ich nun sagen "Supi, Gewicht bleibt konstant, ich nehme nicht trotz, obwohl ich nicht trainiere." Aber realistisch gesehen ist das immer noch mind. 7 Kg zu viel. Interessanterweise passen mir fast alle Klamotten, so dass ich mich frage, wo das Gewicht eigentlich steckt. Vermutlich in einer Ganzkörperfettschicht. Überall 4mm weniger, dann paßts wieder...

So wie's aussieht sind die nächsten Wettkämpfe eher flach, da wird die Masse nicht ganz so auffallen.

Danke, das werde ich verfolgen.

Für mich sind Läufe im Winter auch das beste Tempotraining. Die beginnen aber erst Ende November wenn ich wieder etwas im Training bin.

Felix

vor allem an den Zehnägeln

Ne, die braucht man doch statt der Spikes

Wie trainierst du eigentlich zwischen den Wettkämpfen?

Drullse-Grundlagen-Block, oder kurze harte Sachen, ....oder gar nicht?

Letzteres.

Bin jeweils einmal die Woche ne Stunde locker gelaufen und ab und an mit dem Rad zur Arbeit. Sonst nix.

Na siehste geht doch. Training ist sowieso nur was für Weicheier.

Was geht? Knapp unterhalb vom 4er-Schnitt rumrennen oder wie?