Der Mensch hat sich berrauscht, seit es ihn gibt. Irgendwie sind wir also dafür empfänglich, die einen mehr, die anderen weniger.
Die Diskussionen über legale/illegal finde ich aber ziemlich scheinheilig. Ein Mensch, der in einer Abhängigkeit lebt, hat ein Problem, Punkt. Ob das nun durch eine illegale oder legale Droge passiert ist.
Und wenn man das mit dem legal/illegal mal anschaut, ist das doch in etwa so wie die menschliche Unterteilung in Nutzpflanzen/Unkraut. Das zBsp. Hanf zum illegalen Rauschmittel wurde, ist eine der frühen Erfolge von Wirtschaftslobyismus. Vordergründig ging es darum, dass man Angst hatte, dass die Sklaven nicht mehr anständig arbeiten (schätze mal, dass waren aber auch nicht die einzigen, die gekifft haben, denn bei uns haben die Bauern gerne am Sonntag so eine entspannende Pfeiffe geschmaucht, und die mussten noch anders an die Säcke als wir heutzutage...). In Tat und Wahrheit ging es darum, den aufkommenden Hanfboom zu stopen, denn dadurch waren die grossen Baumwollplantagenbesitzer gefärdet (Hanf hat gegenüber Baumwolle diverse Vorteile: Während Baumwolle gehegt und gepflegt werden will, spriesst der Hanf einfach so vor sich hin. Zudem kann ein viel grösserer Teil der Biomasse beim Hanf verarbeitet werden. Detail am Rande: Auf nur knapp 2,5 Prozent der globalen Anbaufläche wird Baumwolle produziert, aber hier werden 11 Prozent aller Pestizide und 25 Prozent der Insektizide versprüht. Die geschätzte Zahl der Vergiftungsfälle pro Jahr: mehr als 20 Millionen Menschen). Aha, und nur, weil sich damals so ein paar Wirtschaftsvertreter durchsetzen konnten, soll nun das eine das Böse sein und das andere das fast Gute ?
Die Schweiz (wer hat's erfunden ? Hofmann...
Hat einer den Bericht zu seinem hundertsten Geburtstag gesehen ? Ich fand, es täte manch einem Politiker gut, seinen Horizont zu erweitern...) und Deutschland (Heroin kommt von Bayer...) waren übrigens lange Zeit die grössten Drogenproduzenten der Welt... Auszug NZZ: "1875: In San Francisco wird die erste Strafnorm der westlichen Welt gegen Opium erlassen. Sie richtet sich gegen das Opiumrauchen der chinesischen Arbeitsimmigranten, in denen man nach Beendigung der grossen transkontinentalen Eisenbahnbauten eine unwillkommene Konkurrenz sieht. In den USA nimmt das sozialpsychologisch wirksame Feindbild einer «gelben Gefahr» Konturen an." Grosser Druck auf die Drogen kam übrigens schon immer aus den Staaten, ein Schelm, wer sich böses dabei denkt...
Persönlich wäre ich für eine legalisierung von Drogen, ich denke, die ganze Situation würde sich verbessern. Mehr Drogenkonsumenten gibt's nicht, wer will, kann ja jetzt auch. Würde aber die Lebenssituation von vielen Süchtigen verbessern, und die ökonomische Seite sollte auch happy sein, denn kommt billiger als der Sinnlose Drogenkrieg. Allerdings glaube ich persönlich nicht daran, dass es soweit kommen wird. Denn einerseits brauchen die einen Politiker (...und Bürger... Bleibt mir für immer im Gedächtniss, als in einer 'Knelle' die besoffenen vom Stammtisch über 'die jungen, die sich hasch spritzen...' hergefallen sind...
) ja Feindbilder, andererseits sind da handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter. Die UNO schätzt den Umsatz im Drogenhandel weltweit auf über 500 Milliarden Dollar pro Jahr, und davon fliesst ein grosser Teil irgendwann in die 'saubere' Wirtschaft... Wieviele Dollars aus dem afghanischen Opium landen wohl als Wahlkampfspende bei den Rep's ?
Kurz gesagt: Wer Kiffer jagt und sagt, 2 Liter Bier saufen und Autofahren ist ok, hat einen an der Waffel. Und zwar gehörig. Und sollte zum Schutze der Gesellschaft weggesperrt werden.