nochmal bei wikipedia nachgelesen
Wikipedia hat geschrieben:
Grammatik [Bearbeiten]Ein weiteres Phänomen ist die Verwendung englischer grammatischer Konstruktionen im Deutschen. Diese entstehen durch unprofessionelles Übersetzen englischer Texte, durch schlechte Filmsynchronisationen englischer oder US-amerikanischer Filme etc.
Gewöhnlich werden erwähnt:
this makes sense > das macht Sinn (statt: das hat Sinn, das ergibt Sinn, das ist sinnvoll)
I find you a > ich finde dich einen … (statt: ich halte dich für einen … für mich bist du ein …). Diese Form ist allerdings in der Deutschschweiz unabhängig vom Englischen Standard.
in 1968 > in 1968 (statt: im Jahr 1968 oder nur 1968)
to remember sth. > etwas erinnern, ich erinnere etwas (statt: sich an etwas erinnern, ich erinnere mich an etwas); wobei angemerkt werden sollte, dass sich diese Formulierung auch in einigen Dialekten (etwa dem Norddeutschen) wiederfindet
in English, German… > in Englisch, in Deutsch… (statt: auf Englisch, auf Deutsch oder: im Englischen, im Deutschen)
in Iraq, Iran… > in Irak, in Iran (statt: im Irak, im Iran)
not really > nicht wirklich (statt: eigentlich nicht) [2]
Während man bei den entlehnten Wörtern (Substantiven, Verben, Adjektiven), die dem Denglischen zuzuzählen sind, argumentieren kann, dass die Anpassung dieser Wörter an die Regeln der deutschen Sprache ein Zeichen von Lebenskraft und Wandlungsfähigkeit ist, gilt hier wohl das Umgekehrte: Grammatische Strukturen der deutschen Sprache gehen verloren und werden durch englische Strukturen ersetzt.
Bei den Beispielen „Sinn machen“ [3] und bei der transitiven Verwendung von „erinnern“ ist anzumerken, dass diese Wendungen in früheren Jahrhunderten im Deutschen gebraucht wurden. Die genannten Formen sind also im Literaturkanon aufzufinden. Sie als Denglisch zu kritisieren, kann als Hyperkorrektur betrachtet werden. Gegner des Denglischen werden hingegen anmerken, dass die alten Formen längst ausgestorben sind und nur der heutige Sprachgebrauch ausschlaggebend ist, ob eine Form als denglisch einzustufen ist oder nicht.
Möglich ist ein englischer Einfluss in der Orthographie bei den durch Apostroph abgetrennten Endungen mit -’s („Apostrophitis“), der vor allem bei Genitiven auftritt (Angela’s Frittenbude), aber auch bei Pluralen, etwa LKW’s. Eine ähnliche Normabweichung, nämlich die fälschliche Abtrennung des Plural-S, tritt auch im Englischen häufig auf und wird dort als greengrocers’ apostrophe bezeichnet. Ein weiteres Beispiel ist die englische Pluralform von Substantiven die auf -y enden: Da gibt es in deutschen Texten schon mal Hobbies und Babies.
Sonderfall „Handy“ [Bearbeiten]Ein bekanntes, aber eigentlich falsches Beispiel stellt das Wort Handy dar. Das Wort „Handy“ als Bezeichnung für ein Mobiltelefon ist ein Scheinanglizismus: es wird im englischsprachigen Raum zwar nicht als Bezeichnung für ein Mobiltelefon benutzt, doch die Bezeichnung handy stammt aus der Unterscheidung zweier militärisch genutzter mobiler Funkgeräte von Motorola. Das Rucksackfunkgerät wurde Walkie-Talkie genannt, das Handsprechfunkgerät Handie-Talkie. Bereits im Mobilfunklexikon von Gusbeth (Franzis 1990) war zu lesen: „Handheld-Telefone (oder Handy)“. Auch die im selben Verlag erschienene „Funkschau“ schrieb in Heft 1/1990 (S. 16): „Soll in den USA Konkurrenz durch NECP3-Mobiltelefon bekommen: Motorolas Handy ‚MicroTac‘“. Die Unternehmen Bosch und Hagenuk vertrieben ihre Mobiltelefone im Jahr 1993 ebenfalls als Handy. Es handelt sich also ursprünglich um die Kurzform einer Produktbezeichnung, die zwar aus dem englischsprachigen Raum stammt, dort aber nicht mehr gebräuchlich ist. Sie geht auf eine Umschreibung (handy = „handlich“ oder „praktisch“ oder „gelegen“) zurück.
Im britischen Englisch spricht man, wenn von Mobiltelefonen die Rede ist, von mobile phones (kurz mobiles), im amerikanischen Englisch von cellular phones (kurz cell phones oder schlicht cell).
Ein ähnlicher, über 100 Jahre alter Fall ist der in Deutschland geläufige Smoking, der im britischen Englisch dinner suit heißt und im amerikanischen Englisch tuxedo.
Weitere, scheinbar englische Begriffe, die es dort aber nicht bzw. mit anderer Bedeutung gibt, sind: Showmaster (host), Oldtimer (vintage car). Siehe auch Scheinanglizismus.