Nach erwartungsgemäß katastrophaler Anreise am Samstag (Kumpel musste mich nach zwei Sttunden Irrfahrt in München einfangen), genauso katastrophaler Abholung der Startunterlagen (STS Konzert in Tegernsee, musste zwei KM zur Ausgabe joggen, während mein Kumpel im Stau sass), abendlichem Carboloading auf bajuwarisch (Schweinebraten mit Knödel und zwei Halbe) stand SF pünktlich um 6 vor der Türe. Rad eingeladen, war etwas schwierig, weil der Bierkasten doch einiges an Platz wegnimmt, und los gings. Herrliches Fritz Walter Wetter (15 Grad und Nieselregen) erwartete uns. Dadurch war es immerhin nicht so schlimm, dass ich meinen Profile Bracket vergessen hatte und somit nur eine Flasche zur Verfügung (hat aber locker gelangt, notfalls hätt ich einfach den Mund beim Radfahren aufmachen müssen). Wk Besprechung und Abfahrt zum Start, alles superpünklich. Einige ganz eiserne ohne Neo (Wasser 19°). Schwimmen läuft sehr ordentlich, nur die Brille beschlägt mir tüchtig und zusammen mit dem Wetter geht die Orientierung teilweise gegen null, so dass ich öfter mal Wassertreten muss, Brille hoch zur Orientierung, ausgespült und weiter. Als ich wieder festen Grund unter den Füssen spüre, kann ich PB auf 1500m verbuchen. Bin bis auf wenige Meter auch komplett gekrault. Wenn mir vor ein paar Jahren mal einer erzählt hätte, das ich mal quer durch den Tegernsee kraule, den hätt ich festnehmen lassen. So weit, so gut. T1 ist leider grottig, erstens ist der Weg zum Rad elend lang, dann komm ich nicht aus dem Neo, weil im linken Bein jedesmal ein Krampf droht und zuguterletzt muss ich ja einen Haufen Oberteile anziehen. Zuerst gehts flach von Gmund nach Tegernsee und zurück, wo ich mich gemächlich einkurbele, dann ein laaanger Anstieg nach Oistin. Hui, hab ich dicke Beine. Versteh ich nicht. So wird das nix. Nach der ersten Abfahrt legt sich das aber. Die Steigungen fahr ich zwar auch nicht viel schneller als einst im Kraichgau, dafür bin ich, erst mal oben angekommen nicht mehr total im Arsch und kann richtig Asche geben, soweit das Wetter es eben zulässt. Hat sich doch ausgezahlt, die letzten Wochen nur noch hügelig zu fahren. Sind schon ein paar Hügelchen, aber auch zwei Abschnitte, wo man versucht ist, abzusteigen und zu schauen ob die Bremsen schleifen, weil man die Steigung kaum sieht, sie aber eben doch da ist. Auf der Rückfahrt der ersten Runde abwärts auf einem eben dieser Abschnitte passiert's dann zum ersten Mal. Ich bin so mit 45 unterwegs, der Regen peitscht wie Nadelstiche im Gesicht, da muss ich plötzlich anfangen zu lachen, aber mehr so ein irres Lachen. Ich finds jedenfalls total geil. Das selbe passiert mir später noch ein paar Mal und ich muss mich echt zusammenreissen dass ich nicht anfang, nackt im Regen zu tanzen oder so was in der Art. Auf Runde zwei regnets dann in Strömen und es wird auch recht leer auf der Radstrecke. Ich überhol noch ein paar versprengte Sprinter, die eine Stunde später gestartet sind und mit genau dem Schnitt, den ich mir ertraümt, wenn auch nicht gewagt hatte zu hoffen, treff ich zu T2 ein. Beine fühlen sich überraschend gut an, also los gehts. Ui, das Hüftgelenk ist aber anderer Meinung. Egal, das läuft sich raus. Tut es nicht. Ich humpel so den ersten Kilometer runter dessen Marke ich so nach 7 Minuten erreiche, und es wurde eigentlich immer schlimmer. Und dieser erste Kilometer war noch flach. Das hat keinen Sinn. Ich flieg morgen in Urlaub und was bringts, wenn ich eine Woche nicht gescheit gehen kann? Und was bringts, wenn ich jetzt noch ne Stunde zwanzig oder so unterwegs bin, dann ist die Gesamtzeit auch wieder fürn Arsch. Ich stoppe meine Uhr und mach die Startnummer ab. Ach komm, jetzt hab ich das ganze Jahr nur für heute trainiert, bin so weit gefahren, irgendwie wirds schon gehen. Startnummer wieder an, es geht nicht. Die Schmerzen sind zu arg. Ich geh zurück zum Start. Als mir einige ODler entgegenkommen, überleg ich noch mal kurz, guck mal, die sind noch langsamer als du und beissen sich auch durch.... Ach Quatsch. Ende, aus. Nach einigen Schwierigkeiten mich ordnungsgemäß abzumelden treff ich SF, EU und meinen Kumpel im Wechselzelt, aber nach Erfahrungsaustausch ist mir gar nicht. Ich melde mich auch hier ordnungsgemäß ab, hol noch mein Rad und verschwinde. Die Heimfahrt war noch ein größerer Horror als die Hinfahrt, ich bin so um halb eins los und war um halb acht zuhause. OK, unterwegs musst ich mal ein Stündchen schlafen und eigentlich hatte ich auch nur einen Stau. Von Tegernsee bis Worms.
Tja, das wars dann wohl. Gottseidank flieg ich morgen erst mal weg und bin abgelenkt.
_________________ Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.
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