Sportfreundin hat geschrieben:
so, das war ein plädoyer und vielleicht mag der ein oder andere, der hier spitzfindigkeiten austeilt, mal darüber nachdenken.
Gerne. Vermutlich wirst DU das als Spitzfindigkeiten ansehen, während ICH es einfach als Frage ansehe, aber ich mach's trotzdem.
Zitat:
z.b. haben wir in unserem urlaub die erfahrung gemacht, dass es in ländlichen regionen überhaupt keine einkaufsmöglichkeiten gibt. das ist traurig. zumal die alten leute in den dörfern ja überhaupt keine chance haben, etwas einzukaufen. eisulles oma z.b. wohnt auf einem dorf, wo es nichts gibt. da muss die tochter kommen, mit dem auto, und die einkäufe mit ihr erledigen. früher gab es einen laden da. warum wurde der abgeschafft?
Ja warum ist das so? Eine klassische Huhn oder Ei - Frage. Was war zuerst da: mehr Individualverkehr oder ÖPNV der einfach mit den Anforderungen nicht mehr mitgehalten hat?
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dann ist es auch so, dass viele, viele leute hier in münchen mit der s-bahn zur arbeit fahren könnten, aber das auto nehmen, weil es eine viertel stunde spart. was bitte ist eine viertel stunde im gegensatz dazu, wie lange die erde existiert. abgesehen davon kann man in der s-bahn lesen und sich entspannen. das kann man im auto nicht. nein. ich habe die erfahrung gemacht, dass man sich im auto nur stresst.
In Berlin hatte ich mehrfach Arbeitswege, bei denen ich mit Auto, ÖPNV und Rad jeweils gleich schnell war. Also blieb das Auto stehen (das ich damals nur temporär besaß). Warum viele Menschen das nicht machen ist doch klar: ÖPNV zu teuer dafür, dass man Unflexibilität und andere Verminderungen der Lebensqualität in Kauf nimmt. Und Zeitung lesen kann man auch prima im Auto - hier morgens an den Ampeln immer gut zu sehen.
Wie also die Leute in den ÖPNV bringen? Preise runter - passiert nicht, die meisten sind mittlerweile in privater Hand und arbeiten renditeorientiert.
Ampelschaltungen verändern, um den Individualverkehr zu bremsen? Schlechte Idee, erhöht den Verbrauch und die Emmissionen erheblich.
Autoverbote: wäre ne Variante. Traut sich keiner (wir wollen ja realistisch bleiben).
Der Vergleich 15 min <=> Erdexistenz ist dann aber doch etwas sehr abwegig...
Zitat:
als wir das auto abgeschafft haben, haben wir auch überlegt, wie wir das machen mit den einkäufen, mit den sonntagsausflügen usw. aber wir haben für alles eine gute lösung gefunden. zunächst einmal bekommen wir die ökokiste. das heißt: hauptsächlich gemüse und obst aus der region. alle exotischen früchte sind zumindest fair trade. auch kaffee kaufe ich nur so. so habe ich wenigstens was für die armen bauern getan. den rest kaufen wir wirklich mit großen rucksäcken zu fuß ein. das kostet etwas mehr mühe, aber wozu sind wir sportlich? außerdem fällt so die parkplatzsuche weg.
OK.
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und ja: den arbeitsplatz kann man sich auch so suchen, dass man ihn ohne auto erreicht. das schaffen sogar leute aus augsburg.
Was hat das mit Augsburg zu tun?
Und sorry, aber der Spruch ist wirklich naiv. Es mag Arbeitsfelder geben, in denen man problemlos überall was findet, für die meisten Menschen ist es nicht so einfach, erst Recht nicht, wenn sie nicht in der Stadt leben.
Nun könnte man zwar sagen "Dann müssen sie halt in die Stadt ziehen", aber wie war das denn oben mit den fehlenden Geschäften und dem nichtexistenten ÖPNV...?
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und wenn man irgendwo wohnt, wo gar nichts fährt, kann man fahrgemeinschaften gründen. natürlich kostet das mühe und ein wenig zeit. aber, wenn man schon ein guter mensch sein will, kann man die mühe und die zeit auch opfern.
Sicher, in vielen Fällen mag das möglich sein aber da sollten wir dann anfangen, die Verhältnismäßigkeiten zu betrachten.
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vielleicht kann die öffentliche verwaltung da auch mithelfen und mehr öffentliche verkehrsmittel planen. und zwar solche, die auf den dörfern nicht nur einmal am tag fahren. früher ging das auch.
Ich sage nur ein Stichwort: Geld...
Und bitte eine Erläuterung dazu, wie das alles funktionieren soll.
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als ich kind war, sind wir zu meiner tante immer mit dem bus gefahren. nur heutztage mag das niemad mehr. da fühlt man sich in seiner freiheit beschränkt. nur bringt leider die freiheit einen beträchtlichen umweltschaden mit sich. abgesehen davon stören autobahnen und straßen das landschaftsbild ziemlich und es stinkt.
Bahntrassen nicht?
Und auf was fahren die von Dir gewünschten Busse, wenn nicht auf den gleichen Straßen wie die Autos auch?
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und warum muss man mal kurz nach malle fliegen? ich sag ja nichts dagegen, dass man die welt kennenlernen soll...aber doch keine drei urlaube im jahr, bitteschön. und keinen massentourismus, wie in spanien in den 80ern. da wurde doch eh alles verschandelt. man kann doch auch mal die nähere umgebung anschauen oder mit dem zug reisen. wir waren damit auch schon in rom. auch deutschland ist schön, viele kennen es nur nicht.
Auch ok. Und bitte auch gleich die wahrlich unsinnigen permanenten Businessflüge abschaffen (man denke an meggele...). Denn auch das könnte man anders lösen, wird aber immer einfach hingenommen, während die Ferienflieger die Bösen sind.
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also,lösungsvorschläge: busse auch auf den dörfern, öffentliche verkehrsmittel billiger, läden für den täglichen gebrauch auch auf dem land. nur müssen eben die leute auch umdenken. und da sehe ich den größten nachholbedarf. die westliche welt hat sich an ihren komfort so gewöhnt... wie bringt man sie da wieder weg. zwar nicht ins mittelalter, aber immerhin hin zu einem (umwelt)bewussten leben, das über mülltrennung hinaus geht. ach ja: ich habe eine ausbildung zur PR-referentin.v ielleicht setze ich da mal an und erstelle ein konzept.
Mach das. Absolut ernstgemeint.