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Guten Morgen!

Wir ahnten / wussten es schon immer. Jetzt werden es ein paar Mutige (Hut ab), die reinen Tisch für sich machen. Aber wie gehe ich damit um?

OK. Letztes Jahr keine Tour de France geguckt. Fiel aber gar nicht schwer, weil Ulle nicht dabei war und somit kein Idol (zumindest kein von den medien gemachtes) dabei war.

OK. Radsport sonst interessiert mich auch nicht mehr. Kein echter Verlust.

Aber sind wir mal ehrlich. Ich kenne auch andere Sportarten, bei denen durch ähnliche Vergehen wie beim Radsport die Siegchancen erhöht werden. Da gibt es außerdem Sportarten, in denen Radfahren integriert ist.

Noch fiebere ich Hawaii oder Frankfurt entgegen. Noch gucke ich mir die Übertragungen im Fernsehen an. Ich gucke mir Bildchen in Hochglanzmagazinen an. Ich schaue im Internet nach Ergebnissen von Lanzarote und anderen. Ich freue mich, wenn Bezugstriathletinnen irgendwo auf der Welt wieder mal einen IM gewinnen.

Kann ich das? Macht das Sinn? Muss ich mich nicht fragen, ob die eigene Sportart nicht möglicherweise genauso durchzogen ist, wie der Radsport? Kann ich den Biestmilch-Essern und McDonald´s Fetischisten wirklich glauben? Mache ich mich nicht selbst, durch Kaufen der Produkte zum Teil der Maschinerie (vgl. Vorwürfe der FAZ an die Medien und damit an die Zuschauer bzgl. Radsport).

Muss ich einen anderen Sport betreiben?

Haben wir genau diese Diskussion nicht schon da:
viewtopic.php?t=5480

machst du etwas für dich oder weil es trendy ist?
wenn du den sport für dich machst, dann sollte es dir relativ egal sein wie der hype gerade ist.

ansonsten, was für nen sport willst du den betreiben?
aha, eine sport in dem nicht gedopt wird
was wäre das denn?
dart? die nehmen bestimmt was gegen das zittern der hände
minigolf? etwas das die konzentrationsfähigkeit verbessert hilft bestimmt
fliegenfischen? naja, zumindest due fische sind ja auch schon gedopt durch die ganze hormonscheisse die wur das klo runterspülen

pete, ich kann dir nur eins raten
mach das was dir spass macht
schaui das was dir gefällt
und rechne immer damit dass die gewinner die geschicktesten betrüger sind

Jein. Ja, wenn Du sagst, dass Du durch Deine Teilnahme eine Versanstaltung ermöglichst, die das Profitum finanziert. Nein, wenn Du sagst, dass Du das für Dich machst und dass die Welt auch ohne Dein Zutun schlecht genug ist und dass die bösen ja schon gewonnen haben, wenn Du aufgibst.


Bzgl. der Pros: wirklich interessieren die mich auch nicht (mehr). Ok, irgendwie fiebere ich ein wenig mit, wenn sie auf Hawaii rumdüsen, aber die Kluft ist groß. Erstaunt war ich über drullses Kommentare bzgl. des Lanza-Ausgangs - EPO-Luc und "gönnen"? Sowas könnte ich nicht. Gut, ich hätte es Ulle gegönnt, wenn er Pharmstrong geschlagen hätte - im Bewusstsein, dass er etwa genauso voll gewesen ist. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich für mich die Pros in Leute einteile, die unglaubliches Talent haben und denen ich glaube, dass sie diese Scheisse einfach nur gezwungermaßen mitmachen und in die anderen, die einfach nur Lust auf den Sport hatten, die Gelegenheit gesehen haben, vielleicht ein bisschen mehr Talent als die Masse haben und ansonsten einfach dreist genug waren.

Unter der Annahme, dass der nicht weniger oder mehr voll ist als die anderen geht's doch...

Ich weiß, wie Du's meinst. Ich hab da nur einfach exakt 0 Sympathie übrig.

Ja, wir haben schon eine Diskussion, die sich vorrangig um Radsport dreht, ab und zu auf Biathleten ausdehnt.

Vielleicht habe ich es zu wachsweich formuliert:
Wir machen Triathlon. Ich glaube ahnen zu können, dass es auch in dieser Sportart nicht nur die paar schwarzen Schafe, die erwischt wurden gibt, sondern eben auch andere, die noch nicht erwischt wurden.

Macht ein Live-Ticker in diesem Forum Sinn? Ist es wichtig darüber zu philosophieren, welcher Pro in FFM das Ticket löst? Darf ich mich darüber freuen, mit Pros im Kraichgau zu starten (die Antrittsprämien kriegen, die Preisgelder kriegen)?

Sollte ich, wenn ich den SPort auf mich, meine Leistung und meinen Spaß reduziere (siehe Posting tobleroneman) nur noch bei Wald und Wiesen-Events starten?

Realistisch gesehen wohl nicht.

Tja, ich weiß nicht. Ich glaube aber nicht, dass wir damit irgendwas bewirken werden.


Ungerecht wäre es sicherlich davon auszugehen, dass die alle voll sein *müssen*. Möglicherweise sind sie das, wer weiß. Bei der TdF kommt keiner an, der nicht voll ist. Für einmal 0:45 + 4:20 + 2:50 braucht es noch nicht notwendigerweise EPO & Co. Aber die Masse der Leute, der Pros wird diese Zeiten dennoch nicht ohne Mittelchen schaffen.

Sie müssen sicher nicht. Und ich will hier auch keinem Unrecht tun. Aber wir sind uns sicher einig, dass im Triathlon genausowenig Klarheit herrscht wie im Radsport (vielleicht ist das sogar unmöglich). Und durch das Steigen der Popularität des Triathlon, durch die steigenden Preisgelder wird die Attraktivität zu gewinnen deutlich gesteigert und damit natürlich auch die Versuchung.

Rad: alle voll.
Triathlon: nicht notwendigerweise alle voll, aber sicherlich sehr viele.
IMHO.


Sicherlich stimmt das in gewisser Weise. Andererseits erscheint's mir eher so, dass es sich Anfang/Mitte der 90er viel mehr gelohnt hat, so richtig was reinzuschmeissen: erstens gab's keine Kontrollen, zweitens gab es viel weniger (einigermaßen talentierte) Konkurrenz und drittens die einmalige Chance, Helden auf Ewigkeit in einer jungen Sportart zu werden.

Naja.

Erstens: Heute ist es halt aufwändiger. Aber dann nimmt man eben nicht mehr EPO, sondern muss was anderes machen (siehe Fuentes). Nur die, die nicht mitgekriegt haben, dass jetzt auf EPO getestet wird, die haben/hatten ein Problem...

Zweitens: gerade wegen der Konkurrenz muss ich halt ein bisschen Wick Medinait schlucken.

Drittens: Der Heldenstatus der Stadlers und al Sultans wird doch toll aufgebaut.

Ich denke schon auch, dass Popularität/Medienwirksamkeit/Preisgeld einen entscheidenen Einfluss haben auf die Häufigkeit des reinschmeissens von irgendwas (ja nach Sportart...) hat.

Wenn keiner mehr an IMs geht, eine eigene non-profit Organisation LD ausrichten würde, keine Startgelder zahlen würde, es nur einen Gabentisch geben würde hätte man nebst deutlich tieferem Startgeld sicher ein recht sauberes (100% sauber gibt's sicher nie, ein paar krankhaft Ehrgeizige gibt's immer) Teilnehmerfeld. Und sicher auch eine andere Athmosphäre an den Rennen im Vergleich zu heute.

Konsequenz ? Naja, wenn 10 Jahre später mal einer fragt, was man so als Hobby hat und man antwortet Triathlon, kommt vielleicht die Bemerkung 'häh, dass sind doch die gedoppten Langläufer, die auch noch schiessen...?'. Wäre aber für mich OK, habe eh' langsam Mühe mit dem IM Kommerz...

Da gehe ich ganz simpel mit um: Leistungssport ist Show, und was derzeit zum Thema Doping abläuft erhöht den Unterhaltungswert - passt schon.

Sport mach ich aus Spaß, aber das ist ein ganz und komplett anderes Thema.

Der Platz auf der Festplatte für den IMG und den QCR ist reserviert. Da habe ich einen persönlichen Bezug zu. Das werde ich mir im Winter im Keller dann wieder zig-mal reintun und mich freuen wie Bolle, weil ich dabei war.

Die TdF ist ein anderes Thema. Bis vor 3-4 Jahren war das für mich der Höhepunkt im Sommer. Aber sind wir doch mal ehrlich, die TdF oder der Giro oder Vuelta oder wie immer diese "Klassiker" auch heißen mögen; es gewinnt ja nicht der Beste, sondern derjenige, der laut Stallregie gewinnen soll. Daher fand ich die Bergetappen oder das Einzelzeitfahren auch immer spannender als die Flachetappen. 200 km lutschen und dann ein Sprint-Finale ist nicht gerade spektakulär. Leider muss man jetzt wohl Zeit und Punkterückstand in Testosteron oder Epo-Einheiten umrechnen.

5 sec Rückstand? Dann wird die Dosis entsprechend erhöht und frischer, sauberer Urin für die Dopingkontrolle besorgt.

Ich würde mir wirklich wünschen, daß die Einschaltquote bei der TdF gegen Null tendiert. Wenn ich überlege, daß ich mit meinen GEZ-Gebühren auch so Leute wie diesen Stasi-Arsch Boßdorf finzanziere, könnte ich kotzen