Rhoihesse hat geschrieben:
Nachdem ich im Laufe des Abends viele in Frage kommende Räder live gesehen habe, Frage ich mich worauf es ankommt. Ich denke:
1. Preis (wenn ich es mir nicht leisten kann, kauf ich es nicht)
2. Optik (ein Rad kann noch so aerodynamisch und leicht sein wie es will, wenn es scheiße aussieht bleibt es im Laden)
3. Aerodynamik
4. Gewicht
Die Reihenfolge ist schon nicht schlecht. Ich würde ein kleines bisschen anders rangehen (aber wie Du gleich sehen wirst, an sich sehr ähnlich):
1. Wieviel kann ich ausgeben? Oder besser: wieviel WILL ich ausgeben?
2. Einsatzzweck? Sprich: was für ne Geometrie und womit komme ich gut zurecht?
3. Optik: persönlicher Geschmack ist entscheidend. Man sieht ja immer wieder wie sich Diskussionen an Rädern entzünden nur wegen deren Aussehen. Es zählt alleine DEIN Geschmack.
4. Technische Ausschlußkriterien: bestimmte Teile, die nicht in Frage kommen, weil unzuverlässig o.ä.
Das ist es für mich schon. Ich habe mittlerweile auf so vielen Rädern gesessen, dass ich für mich sagen kann, dass es eigentlich egal ist, was man kauft. Steif sind die alle genug, über die Wenigkeit entscheidet die Geometrie, aerodynamisch sind die Unterschiede marginal und im Hinblick auf flatternde Nummern, falsch sitzende Helme, falsche Sitzposition etc. vernachlässigbar.
Der einzige Unterschied, den ich wirklich mal deutlich gemerkt habe, war der zwischen meinem Rocket und dem Carbonsports Eclipse, bei dem der Tretlagerbereich signifikant steifer war. Dafür war das Rad aber auch nicht so komfortabel wie meins. Aber das sind Sonderformen, die für Dich eh nicht interessant sind.
Zitat:
Wie schlimm ist ein Gewicht von 9kg? mit Scheibe, Trispoke, Pedale, eher VIEL mehr?
Meine Meinung ist ja bekannt.
[x] Was ist Gewicht?
Meine Wettkampfräder waren nie leicht (Ausnahme mein gepimpter Trainings-Renner wenns mal um winklige Kurse geht - bevor Chick gleich "Ja aber..." ruft). Hat mich das irgendwo gestört? Nein.
Vergiss die Zahlen. Aufs Gewicht kannste gucken, wenn Du selbst gewichtsmäßig ausgereizt bist. Vorher ist das Unsinn.
Zitat:
Wie lange hat man an so einem Rad?
Wenn es ein Wettkampfrad ist: ewig. Mein erstes WK-Rad hatte ich 6 Jahre, dann kam das erste Softride, das hatte ich 10 Jahre (und das bin ich auch im Training etliche Km gefahren), das Rocket jetzt ist 4 Jahre alt und sieht aus wie aus dem Laden. Bei einer langen Saison fährt das Rad vielleicht 700 Km.
Mein Specialized hat jetzt 60.000 runter...
Da liegt IMHO auch ein großer Denkfehler bei Vielen, die meinen, ans WK-Rad müssten die Topkomponenten und beim Trainingsrenner wird dann gespart. Umgekehrt wird ein Schuh drauf: im Wettkampf reicht 105 vollkommen aus, der Verschleiß ist marginal. Im Training hingegen kanns gar nicht hochwertig genug sein, damit die Teile möglichst ewig ohne Probleme laufen.
Anders liegt die Sache natürlich, wenn man das Wettkampfrad als absoluten Motivator ansieht. Dann muss da Dura Ace oder Record ran und alles nur vom Feinsten sein. Quasi der Ausgehanzug...
Mein Fazit für Dich: ich würde mir einen Rahmen aussuchen, der mir wirklich gefällt, den ich länger fahren möchte und den dann nach Geldbeutel bestücken. Teile dann nach und nach austauschen, wenn mehr Geld da ist, Du was Neues haben willst oder irgendwas kaputt geht oder turnusmäßiger Verschleißwechsel ansteht.
Auch hier nochmal das Beispiel von meinem Trainingsrenner. Den gabs 1991 mit 105, 600 und Dura Ace. Ich wollte ums Verrecken diesen (für mich) wunderschönen Carbonrahmen haben. Dura Ace war nicht bezahlbar für mich, 105 war mir zu wenig, also wurde es die 600er Version.
Dann kamen 1 Jahr später die 600er STIs dran (damals neu auf dem Markt), 5 Jahre später Lenker, Sattelstütze, Vorbau gewechselt und von Eigenmarke auf Ritchey WCS gewechselt, dabei dann auch auf Ahead mit neuer Gabel umgestellt, als die Felgen durch waren neue und bessere eingespeicht und schließlich 2005 die 600er gegen eine Camp Record getauscht.
Der Rahmen ist immer noch der gleiche... Die Naben auch. Und so wechseln die Teile an allen meinen Rädern immer wieder mal.