Anja hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Es gibt keine Wahlmöglichkeit, ob ich mich selbst um meinen Lebensunterhalt kümmern möchte oder mich vom Staat versorgen lasse. Unser Sozialsystem ermöglicht es lediglich denjenigen, der den eigenen Lebensunterhalt nicht erwirtschaften kann, zu unterstützen. Wobei die Debatte ist, was "Lebensunterhalt erwirtschaften können" bedeutet.
Dein Statement hört sich für mich nach "Ich ziehe definitif nur um, wenn Familie, Freunde, Schule, Lehrer, Einkaufszentrum und Würstechenbude um die Ecke mitziehen" an. Das kann es natürlich nicht sein.
Ach ja, Thema Familie - zu "man braucht keine Familie, wenn man sie eh nicht sieht" kommt mir irgendwie der Verantwortungsgedanke "man braucht keine Familie, wenn man sie eh nicht ernähren kann". Und das maine ich auch langfristig, kurzfristig lässt sich schonmal improvisionieren.
Nicht jeder, der Arbeit sucht, muß eine Familie ernähren. Was ist, wenn beide Partner berufstätig sind/waren?
Und ja, bei mir müßte viel passieren, daß ich umziehe, ich würde hier nicht mein Haus aufgeben. Und beim Pendeln müßte der Gewinn durch höheres Einkommen so groß sein, daß ich es mir leisten kann.
Ich hab auch schon kurzfristig rein für die Fahrtkosten gearbeitet - aber das war ein absehbares Sprungbrett. Ich hab mich auf halbe Stellen beworben, die ich nicht bekommen habe, weil die Firma Sorge hatte, ich will sie nur als Sprungbrett nutzen und bin gleich wieder weg. Ich würde auch wieder als Arzthelferin arbeiten, wenn es die einzige Wahl wäre. Aber ich würde nicht füre eine Arzthelferinstelle 300 km täglich fahren.
Was ist daran so schwer zu verstehen?
Außerdem will ich hier gerade vor allem eines erreichen: Daß nicht jeder nur SEIN Leben sieht. Seine kleine Welt. Wenn ich hier von der Vielfalt der Möglichkeiten schreibe, dann meinen die doch nicht ausschließlich mein Leben. Ich kenne viele Beispiele, da ich nicht nur im privaten Umfeld Arbeitslose habe, sondern auch in den letzten Monaten häufig beruflich mit Arbeitslosen zu tun hatte.
Ich fand Torstens Idee, daß man Arbeitslose einfach anderweitig Erfüllung verschaffen sollte, wenn sie doch arbeiten wollen nicht gelungen. Jedoch jeden Arbeitslosen zu verteufeln halte ich nach wie vor für enttäuschend herzlos.
Anja
mensch Anja,
es verteufelt doch niemand nen Arbeitslosen
wie jeder weiss, kanns fast jeden zu fast jeder Zeit erwischen
es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich Zeit lässt mit der Suche nach ner neuen Stelle, ich würd auch nicht beim nächst besten anheuern
es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand in seinem Dorf in seinem Häusschen bleiben will, statt 300km zu pendeln
es ist erst dann eine Faule Sau, wenn er sich auf Lebenszeit so ganz locker einrichtet und es für sein gutes Recht hält, das der Rest der arbeitenden, gefälligst etwas mehr tun muss, damit er sich alle angenemlichkeiten für die man Geld braucht, erfüllen kann
es geht in keinster weise um den Arbeitslos gewordenen der nen Jahr oder sogar 2 braucht bis er was neues gefunden hat
es geht um den der mit 30 nicht vor hat jemals wieder etwas selbst für sein leben zu erwirtschaften sondern dieses von "dem Staat" erwartet.
Und nochwas, wenn einer sich irgend einen Beruf ausgesucht hat für den es schlicht KEINEN Bedarf gibt, dann hat er gefälligst irgend etwas anderes zu machen und keinerlei Recht sich hinzuhocken und darauf zu bestehen das man IHM den IHM genehmen Arbeitsplatz hinträgt
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tut mir leid das ich grad nochmal damit anfang, aber war den ganzen Tag unterwegs um mir meine ---LANGZEIT Arbeitslosen versorgen zu können und ess gleich erstmal zu mittag