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Ja und Nein.

Ich hab gelernt, was Perspektivenübernahme heißt. Sonst wäre ich in meinem Job auch fehl am Platze.

"Guten Morgen liebe Arbeitslosen. Und jetzt raus an die Arbeit ihr faules Pack!"

@ Steffi: Ich arbeite - und auch das momentan mehr als genug. Ich pendel seit Jahren. Ich weiß, daß ich, wenn mein Leben so weitergeht keine staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen kann/muß.

Mich freut, daß das bei Dir wohl genauso ist.

Und ich wünsche uns, die wir in der glücklichen Situation sind, daß es so bleibt und daß alle anderen, die sich das wünschen, das auch erreichen können.

Ohne daß sie sich verkaufen müssen.
Anja

Das Thema heißt aber auch: im Falle des Falles lieber Ruhe bewahren. Lieber eher nicht übermorgen den mies bezahlten Job mit der unpassenden Quali annehmen, sondern nach vier Wochen den passenderen. Da geht dann nämlich auch die ALG-Kasse mit nem Plus aus der Geschichte

Einige Leute definieren dein "Ruhe bewahren" aber ganz klar als Faulheit.

Willst Du Dich mal so richtig frustrieren?
Dann nimm mal Deinen letzen Rentenbescheid von der BFA, den bekommt man ja jährlich und da steht die Prognose drin, was Du mit 65 erhalten wirst.

Dann schaust Du mal auf Deinen Gehaltszettel und rechnest mal aus, was Du mit Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteil in die Rentenversicherung einzahlst.

Jetzt rechnest Du aus, wenn Du diesen Betrag nimmst und bis zum 65. Lebensjahr auf ein Sparbuch mit 3.5% Zinsen einzahlst.

Jetzt rechnest Du aus, welchen Betrag Du monatlich entnehmen kannst um diese Summe bis zum 95. Lebensjahr auf Null zu fahren.

Diesen Betrag vergleichst Du mit dem Betrag auf Deinem BFA-Bescheid.

Viel Vergnügen

Es nicht herzlos, wenn ich 95 als Ende betrachte, das ist nur ein Rechenbeispiel

Es ist übrigens eine Lebenslüge, zu glauben, der Arbeitgeber zahlt die Hälfte Deiner Sozialabgaben. Dieser sog. Arbeitgeberanteil ist Bestandteil der Lohnkosten. Eigentlich könnte dieser Betrag direkt an den Arbeitnehmer ausbezahlt werden und dann eigenverantworlich eiggesetzt werden.

Rentenversicherung ist auch irreführend, denn es ist eigentlich eine Steuer, also Rentensteuer: Geht hier rein und gleich dort wieder raus

Ich weiß, aber da kann ich auch nichts für.

Ich habe mit diesem System, eben nicht alle 5 Minuten hektisch ein Ergebnis rausposaunen zu müssen, bis auf meinen Prof, der genauso gearbeitet hat, alle meine ehemaligen Betreuer in den Wahnsinn getrieben. Und was kam raus? - Die Sachen, über die man mal ein paar Wochen oder Monate lang gründlich nachgedacht hat, waren letztlich unendlich viel früher fertig als die der anderen, haben funktioniert und waren wart- und erweiterbar. Das gilt sowohl für die physikalischen als für die softwaremäßigen Dinge.

Man muss sich nicht unbedingt von der Hektik der Leute mit ihren Oberflächlichkeiten und ihrer Political Correctness anstecken lassen, nur weil sie ihren aufgeblasenen Chefs gefallen wollen oder eh lieber keine eigene Meinung haben.

Hi

damit ich hier nicht missverstanden werde.
Arbeitslosigkeit bedeutet für mich keine Schande und es heißt auch nicht auf biegen und brechen sofort und hier jeden Imbissbudenjob zu nehmen - das wäre absolut überzogen.
Und ich möchte auch nicht herzlos wirken, denn ich glaub das bin ich nicht. Im Gegenteil ich würde mir endlich mal wieder ne vernünftige Politik wünschen die sich darauf besinnt, dass sich dieses Land nach dem Krieg für eine soziale Marktwirtschaft entschieden hat.

Ich möchte eben, dass die Gelder, die wir einzahlen in dieses Sozialsystem so weit wie möglich den Menschen in Deutschland als auch in anderen Ländern zur Verfügung gestellt werden die es wirklich brauchen.
Ich möchte, dass genau dieses Bewußtsein in den Köpfen derjenigen vorhanden ist, die die Entscheidungen treffen müssen, vll. noch einige Zeit weiter soziale Unterstützung in Anspruch zu nehmen oder im privaten Bereich Einschränkungen zu akzeptieren.

und

ich möchte, dass das Denken, der Staat gibt mir einen Grundlohn und den Rest arbeite ich (schwarz oder legal) dazu, wieder etwas eingedämmt wird.

nicht mehr - aber eben auch nicht weniger.

daher gehen unsere Meinungen wohl gar nicht so weit auseinander.

Grüßlis
Steffi

Vergiss die 65.

67.

Ach nee, vergiss die auch, denn in der Gesetzesvorlage steht in Wirklichkeit noch eine Mindestarbeitszeit von 45 Jahren drin. Ach, aber Maximalarbeitsalter ist 67. Mhmmm, wollen wir mal überlegen, wie viele Akademiker überhaupt theoretisch die volle Rente - die sie ja einzahlen - bekommen? Ja, *so* funktioniert diese Reform.

Für Geschäftsprozesse im industriellen Umfeld ist das auch gültig.

Das Problem hierbei ist, dass wir 40 Jahre lang über unsere Verhältnisse gelebt haben.

Sicher, aber mit denen hatte ich damals noch nicht zu tun

naja, 40 Jahre würde ich jetzt nicht sagen, ich hab eher das Gefühl die fetten 80er haben uns irgendwann das Genick gebrochen...

So ihr lieben, ich muß mich mal ausklinken, und zu sehen, dass noch ein bisschen Geld in die Kasse kommt, damit wir alle beruhigt in den Weihnachtsurlaub gehen können.

Bis später
Steffi

Klar: man hätte noch dagegen ansteuern können. Aber das Grundsystem, viel Wachstum in Bevölkerung und Wirtschaft, war schon vorher zu Ende. Allein die Tatsache, dass die "Gastarbeiter" nicht nur zum frickeln hierhergekommen sind und sich im Alter nicht hübsch wieder nach Ostanatolien verzogen haben, war nicht so vorgesehen.

Nee, es waren die Ossis

2 Punkte Abzug wegen "neues Fass" aufmachen

3 Punkte Abzug wegen Verstoß gegen die political correctness