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Blödsinn, das sucht man sich immernoch selbst aus. Es kann aber sein das der Traumjob 100km weiter weg ist.

Chris76, maximal flexibel aber nicht so wie du das darstellst.

Als Single kannste natürlich umziehen wie du willst. Wenn ich umziehe, sind 3 andere Personen direkt damit betroffen. D.h. nicht, dass ich nicht umziehen würde, aber dass ich es mir ganz genau überlegen müßte.

Dass die Leute vom Arbeitsamt so was erzählen hat ja nicht zu bedeuten, dass es auch sinnvoll ist. Frage dich eher mal, warum sie so was sagen.

edit:
Neben den sozialen Folgen eines Umzugs, geht es natürlich auch ums Finanzielle. Manch einer hat ein Haus/Wohnung gekauft und kann auch nicht einfach so mal wieder weg.

Mir will sich der Zusammenhang zwischen 300 Km Arbeitsweg am Tag (= 1500 Km die Woche, kosten lassen wir mal außen vor) und Lebensqualität nicht ganz erschließen.

Wer keine oder nichtarbeitende Partner und/oder keine Kinder hat und auf möglicherweise jahrzehntelang gewachsene Sozialgeflechte gut verzichten kann, der ist natürlich so flexibel wie gewünscht. Der Rest ist dann Querulant, faul, arbeitsscheu oder was weiß ich. Schon klar.

Warum außen vor? Das sind rund 6.000km im Monat. Mit dem Auto ein echter Kostenfaktor.



Da sprichst du schon den nächsten Punkt an

Weils erstmal nur um die Lebensqualität ging. Ich hätte auch im Umweltbundesamt in Dessau anfangen können. Nur: wer Dessau kennt, dem gefällts überall. Und von mir wären das jeden Tag 140 Km hin und wieder zurück. 3 Stunden jeden Tag im Auto. Wo soll da bitte Lebensqualität herkommen?



Der ist heutzutage - zumindest was die Sicht der Politik und vieler Arbeitgeber angeht - absolut hinfällig. Oberflächlichkeit regiert dieses Land - tiefergreifende Kontakte sind da nicht interessant. Außerdem sollste ja arbeiten und Dich nicht mit den Gedanken an Deine Freizeit belasten.

Die Arbeitgeber, die wirklich bewusst nach der Maxime "Zufriedene und glückliche Mitarbeiter schaffen 200%" ihr Unternehmen lenken kannste mit der Lupe suchen. Es ist ja auch um so Vieles einfacher zu jammern, wie schlecht doch die Arbeitskräfte sind, als mal aktiv zu werden.

D. - grade mit leicht anschwellendem Kamm

Dann arbeitest du halt nicht in Dessau sondern wo anders und wenn du nirgendwo arbeiten willst, dann lässt du es eben sein und hängst zuhause rum... Worüber disskutieren wir eigentlich?

Naja... es macht einen Unterschied, ob ich für bspw. 1800 €/Monat 6000 km pro Monat fahre (und die entsprechenden Kosten habe) oder nicht. Und wenn ich umziehe, muß ich z. B. plötzlich Miete zahlen, was ich vorher nicht mußte oder hab plötzlich doppelte Miete/doppelte Haushaltsführung.

Das in Kombination mit täglich 3 Stunden mehr "weg von zu Hause" würde bei mir eher zu großem Frust als großer Arbeitsfreude führen.

Anja

Ist ok. Keine weiterer Diskussionsbedarf meinerseits.

Ich denke ich weiß, was Du meinst. Aber so wie ich es geschrieben habe, wird es gern dargestellt - und alle, die das nicht akzeptieren, werden als faules arbeitsscheus Pack dargestellt.

Ich finde es gut, daß Du die Chancen deutschlandweit oder sogar europaweit nutzt und nutzen kannst. Ich könnte es nicht.

Umziehen etc. muß man sich auch erstmal leisten können. Das Arbeitsleben ist nicht alles, wenn man dafür sämtliche soziale Strukturen aufgeben muß. tbc...

Anja

bei uns wird auch von ca 150 km Arbeitsweg als akzeptabel ausgegangen. Wenn Du so einen Job ablehnst riskierst Du, dass Dein Arbeitslosengeld gestrichen wird.

ich ginge aber davon aus, dass so ein Weg mit dem Oev zurück gelegt wird. Bern-Winterthur wären dann ca 1.5 h - die könnte man prima in den Tag integrieren und würden mich persönlich auch nicht allzu sehr frusten. Endlich Zeit um zu lesen, Musik zu hören, Leute beobachten...

Damit ist auch geklärt, warum 150km als "akzeptabel" gilt.

Ein Kollege von mir macht das jeden Tag und reist aus dem Schwarzwald an. Meisens hat er eine mittelgroße Reisetasche dabei. Insgesamt ist er jeden Tag knapp 4h unterwegs. Im Schwarzwald hat er ein Häuschen stehen, deshalb macht er das halt. Seine Familie sieht er Mo - Do kaum, freitags arbeitet er mittlerweile gar nicht mehr, weil es ihm sonst zu viel wird.

also ich würde sofort zu der neuen Arbeitsstelle umziehen

statt dessen daheim hocken?? mit Harz 4? wers mag, ich jedenfalls nicht

da wäre nicht mal Training möglich, das ging vom Kopf her nicht,

dahocken und warten das mir genehme Arbeit nachhause gebracht wird? schwer vorstellbar

hab hier ein paar Bekannte, die ihrem Arbeitsplatz halt hinterher ziehen mussten, die Familie blieb hier im Haus und der Ernährer wurde eben Wochenend Heimfahrer

ich war 5 Jahre auf Montage, da war ich manchmal nur alle 14 Tage zuhause

Momentan hab ich Traumhafte Arbeitsbedingungen, aber es ginge auch völlig anders

Harz4? nieeeeemals in meinem Leben

Und das soll Lebensqualität sein?

Das frag ich mich auch gelegentlich. Kleine Anekdote: ich hab hier in der Firma einen Kollegen aus Meckpomm. Er pendelt nahezu jedes Wochenende heim nach Rügen, weil seine Familie oben geblieben ist und seine Frau halt blöderweise dort nen Job hat, den sie nicht so ohne weiteres wechseln kann, der aber nicht genug abwirft. Ob das wirklich Lebensqualität ist, weiß ich nicht. Er hat zum Glück einen AT Vertrag, der es ihm erlaubt, Freitag gegen Mittag abzuhauen und Montag gegen Mittag wiederzukommen, dafür ist er Montag bis Donnerstag bis spät Abends im Büro. Er erzählt, dass es nicht das geilste ist, aber er es gut hat, weil er gut qualifiziert ist und deswegen hier genug verdient, um sich den Heimflug leisten zu können, bekannte von ihm müssen jeden Tag 150 km Richtung Schleswig Holstein mit Auto und Bahn fahren, weil es da oben einfach keine Arbeit gibt und Wohnung vor Ort noch teurer ist.
Der Kerl ist wahnsinnig nett und jeden Tag super drauf und ICH hab einen riesigen Respekt davor.

Hintergundinfo: Ich "pendle" selbst mindestens jedes zweite Wochenende, habe aber von Tür zu Tür nur knapp drei Stunden. Allerdings bin ich erst 26 und habe keine Frau oder Kinder daheim. Ich stelle mir vor, dass sehr viel Enthusiasmus, Mut, Initiative,... zu dem oben beschriebenen gehört, daher der Respekt.

Nee, aber ich finds doof, wenn jemand seiner Freizeit nachtrauert, währen anderen täglich 4 Std pendeln, um demjenigen das ALG zu finanzieren - durfte ich auch schon über ein Jahr lang ....