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Aha, also willst Du im Kleinen modern sein und bei Kapitalverbrechen ins Mittelalter zurück?

Soviel zur Aufklärung. (sexueller Missbrauch kommt übrigens in allen Schichten vor):

"Sexueller Missbrauch, Zusammenfassung:
Etwa ein Drittel des sexuellen Missbrauchs findet in der Familie statt, zwei Drittel im nahen Umfeld des Kindes. Die Täter sind vorwiegend Männer und Bezugspersonen der betroffenen Kinder. . . Sie leben in zwei Realitäten, sehen den Vater/ Onkel/ Stiefvater ... nicht als Missbraucher, sondern als Ungeheuer oder dergl.. Der „nette” Vater / Onkel /Stiefvater hat mit dem, was das Ungeheuer wie in einer Alptraumwelt macht und Panik verursacht, nichts zu tun. Das heißt im Fachjargon Dissoziation. Gleichzeitig drehen die Täter den Missbrauch so hin, dass es das Kind ist, was angeblich Sexualität will. Das Kind fühlt sich schuldig, für das, was der Missbraucher, „das Ungeheuer” mit ihm macht. Im Fachjargon heißt das Täterintrojektion / Täterintroversion. Das Kind lernt nicht, eigene Grenzen und Selbstwertgefühle zu entwickeln, weil seine Grenzen vom Täter ignoriert werden, weil es als Objekt und zur Bedürfnisbefriedigung des Erwachsenen benutzt wird.
Der Täter legt es gezielt auf die Realitätsverwirrung an, nutzt die Phantasiewelt des Kindes, versprachlicht den Missbrauch nicht und verurteilt das Kind zum Schweigen. Egal wie viel das Kind sonst erzählen mag. Über den Missbrauch kann und wird es nichts sagen. Auch über Todesängste, die das Kind hat, wird es nicht sprechen können. Missbrauchte Kinder können traumatisiert sein wie Überlebende der KZ’s...."

Was hat das mit modern bzw. altmodisch zu tun. Ich denke in Kategorien wie (Un-)angemessen

Dann erzähl mal.

Danke schön Laufkultur

und

hinzu kommt es , dass die Natur solche Traumata hirnintern wegpackt und man es echt "vergisst" ! Und sehr viel später dann wird manches wieder freigegeben und man braucht viel Kraft und Zeit das dann rauszukramen und zu verarbeiten. Meistens ist dann der Vorfall verjährt!

Und sollten die Opfer dann auch noch was familienintern (Mutter, Oma) sagen dann ist die Warscheinlichkeit zusammengestaucht zu werden mit "kann ja gar nicht sein" sehr groß.

da wären wir schon 2 und ich werde einen teufel tun und hier kundtun was passieren würde wenn...
hab drüben schon mal geschildert was ich ab und zu erlebe wenn ich "tür" mache...(meinen bruder mit 38 stichen nähen lassen wegen nem parkplatz) aber ich lese gerne mit.

Ist doch ganz einfach: wenn mich einer anrempelt, dann schnauze ich ihn vielleicht an, drücke ihm aber keine (es sei denn, er hat das mit voller Absicht gemacht - warum sollte ich dann nicht volle Absicht zurücklaufen lassen?). Wenn einer mein Kind vergewaltigt und damit LEBENSLANG traumatisiert, dann soll er auch wirklich LEBENSLANG was davon haben.

Ich kapier nicht, wieso das so schwer zu verstehen ist.

Aber macht mal weiter hier, ich geh erstmal meine 100er-Runde fahren. Das ist effektiver.

Warum gehen dir die Argumente aus?

Ich habe meine Ansichten schon oft genug in diesem Fred dargelegt ... du bist immer nur dagegen ohne einen besseren Vorschlag zu bringen.

Jau ich bin auch gleich weg ... komme abba heute Abend wieder.

Eben hast Du noch unterstellt, ich wollte Deine Vorschläge gar nicht hören - jetzt kommen keine. Wem gehen da was aus?

Außerdem bin ich -evtl. im Gegensatz zu Dir- nicht im Besitz des Steines der Weisen. Deshalb bin ich nicht in der Lage, ein abschleißendes Gesamtkonzept zu entwickeln. Wie wir hier eigentlich -außer denjenigen, die den Stein der Weisen im Besitz haben- immer nur über Teilaspekte diskutieren können.

Dabei nehme ich mir durchaus die Freiheit, IMHO falsche Ansätze als solche zu benennen, auch wenn ich keine abschließende Lösung habe.

Übrigens habe ich auch keinerlei missionarischen Eifer Dir gegenüber, ich will Dich gar nicht von irgendetwas überzeugen, das klappt per I-Net eh nicht.

Darüberhinaus bin ich der Meinung, daß es auch im Rechtssystem nicht ohne Prinzipien geht. Entweder man wendet das Prinzip "Auge um Auge" an oder nicht. Bei Vergehen A "Auge um Auge" anwenden, bei Vergehen B was anderes - wie soll das gehen? Mit "vom Kapitalverbrechen zum querstehenden Furz" hat das nur am Rande zu tun , ich versuche einfach nur etwas weiterzudenken.

Und dann finde ich unser Rechtssytem mit seinen Grundsätzen eigentlich ziemlich gut. Die konkrete Ausgestaltung ist sicher in manchen Punkten revisionsbedürftig - Stichwort Mehrfachtäter bei schweren Kapitaldelikten, Triebtäter etc. Aber deshalb stelle ich nicht gleich alles in Frage. Auch aus diesem Grund kann ich Dir hier nicht ständig neue Ideen präsentieren.

Ich glaube ncht, dass du diesen Gedanken zuende denken solltest. IMO ist nicht weniger, sondern mehr Freiheit der richtige Weg, nicht weniger sondern mehr Menschenwürde.

Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Wer dieses ernst meint, der schaue auch dorthin, wo diese Würde gefährdet ist - z.B. im Strafvollzug. Wer hingegen Vergewaltigungen durch den Knastgorilla als Normalität akzeptiert, gar als gerechte Strafe empfindet, braucht sich nicht zu wundern, wenn die "Strafe" mal den "falschen" trifft bzw. ausartet und tödlich verläuft.

Auch zum Thema Kindesmissbrauch kan IO nur mehr Freiheit helfen. Die anhaltende Tabuisierung von Sexualität schütz nach meiner Einschätzung die Täter, nur in einer Gesellschaft, in der es nicht möglich ist, offen und rational über Sexualität zu diskutieren, kann der Täter sicher sein, dass auch sein Opfer keine Sprache findet die Tat zu offenbaren.

Gruß Torsten

Ich verstehe das schon, das ist ja die Antreibsfeder für jeden Rachegedanken.

Nur versuche ich mal wieder weiterzudenken. Und dann kommen mir eben auch solche Dinge wie Vergebung, daß Menschen sich ändern können, aber auch Justizirrtümer in den Sinn. Und auch, welches Trauma es bei den Angehörigen eines Gewaltverbrechers hervorrufen dürfte, wenn der Sohn resp. die Tochter öffentlich gefoltert werden.

Ich hätte es nicht so präziese und fachkundig formulieren können, insgesammt jedoch sind dieses die Mechanismen, die ich erwartet hätte. Hats du Ideen, diesen Mechanismen zu begegnen?

Genau aus diesem Grund bekomme ich immer Magenschmerzen, wenn sich die Medien ausschließlich auf den Fall des bösen Unbekannten stürzen und den innerfamiliären Missbrauch nahezu vollständig ausblenden.

Gruß Torsten

Menschenwürde ernst zu nehmen halte ich nicht für diskutabel, da sind wir uns schon einig.

Das Thema Sexualität lässt sich IMHO nicht in 5 Zeilen abhandeln, das sehe ich schon vielschichtiger.

Mein Gedanke ist dabei aber ein anderer: wie kommt jemand dazu, zu vergewaltigen oder zu morden, um jemanden sterben zu sehen? Wie lässt sich das verhindern?
Und dann gehe ich mal davon aus, wer sich sein Leben hart erarbeiten muß, der hat keinen Bedarf mehr nach allzuviel ultimativem Kick. Wer sich seinen Lebenstandard hart erarbeitet, der hat etwas zu aufzugeben. Zumindest mal für Straftaten wegen des Kicks dürfte dann die Basis fehlen, und für allzu leichtfertige Straftaten ebenso.

Das meine ich mit "zuviel Freiheit", eigentlich kann -zumindest in Deutschland- jeder tun und lassen was er will. Und wer nutzt das wirklich sinnvoll um sich weiterzuentwickeln? Ich mag nicht spekulieren, aber der Prozentsatz dürfte erschreckend niedrig sein. Der Rest muß irgendwie die Langeweile rumbringen.

Na ja, und weil damit noch nicht 100% aller Straftaten verhindert würden wäre noch Raum für ein effektives Überwachungssystem.

Irgendwie scheint das einfach nicht zu funktionieren, Leben in Frieden (im Sinne von Abwesenheit traumaisierender Einwirkungen anderer) und Freiheit ...

Wenn ich fordere, daß Kinder (!) jedoch selbst einem Mißbrauch ein Ende setzen, weil sie sich äußern, sich mitteilen etc., dann heißt es doch wieder, daß das Opfer sich schützen muß - nicht daß einem (potentiellen) Täter klargemacht werden muß, daß das einfach falsch, verboten und indiskutabel ist.

Natürlich wünsche ich mir Kinder, die gelernt haben "NEIN" zu sagen, wenn jemand ihre Grenzen überschreitet. Die im Umfeld Menschen haben, denen sie sich öffnen können, die mit diesen Aussagen umgehen und entsprechend reagieren können.

Vielmehr sollte doch jedem Erwachsenen klar sein, daß manche Grenzen überhaupt nicht überschritten werden dürfen. Ich möchte nicht wissen wieviele Pädophile nicht sogar noch glauben, dem Kind macht das Spaß - (und das Kind am Ende noch so tut als ob, weil es ja nicht will, daß der Onkel böse ist oder denkt es mag ihn nicht etcetc...).

Ich hör auf, ich reg mich auf...

Anja