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 Betreff des Beitrags: Kontrollen
BeitragVerfasst: 15 Aug 2006 21:00 
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Sushi Emu
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Was ich nicht so ganz verstehe ist warum es so schwierig ist die Athleten zu erwischen. Wenn ich höre das eine rusische Hammerwerferin 1 Jahr nicht auffindbar für eine Kontrolle ist und dann wie aus heiterem Himmel auftaucht und die EM Goldmedallie gewinnt kommt mir das kotzen.
Es dürfte doch nicht schwierig sein ein Art Checkheft zu pflegen. Jeder Athlet der an internationalen WK teilnehmen will muß Dopingkontrollen in einem gewissen Abstand über das Jahr verteilt nachweisen. Er ist selbst dafür verantwortlich seine Checks "anzumelden", muß bei der Kommision praktisch einen Termin vereinbaren. D.h. er gibt an das er im Monat x an Stelle y aufzufinden ist. So wie es ja jetzt schon läuft oder laufen sollte.
Wenn ein Eintrag fehlt darf der Athlet nicht starten.
Ich befürchte das ein solches Verfahren Angst und Schrecken unter den Funktionären hervorrufen würde. Wer guckt schon gerne nen 100m Lauf mit 3 Teilnehmern :chris76

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 Betreff des Beitrags: Re: Kontrollen
BeitragVerfasst: 15 Aug 2006 21:06 
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100km Emu
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QRoo hat geschrieben:
Wer guckt schon gerne nen 100m Lauf mit 3 Teilnehmern :chris76

Dann kannst du Wurst vielleicht auch mitlaufen. :lachen
Ich verstehe das aber auch nicht. Wer nicht auffindbar ist oder Kontrollen verweigert, gehört gesperrt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kontrollen
BeitragVerfasst: 15 Aug 2006 21:21 
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Das Hawaii Emu
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QRoo hat geschrieben:
Was ich nicht so ganz verstehe ist warum es so schwierig ist die Athleten zu erwischen.

Erwischen = kontrollieren oder gleich positiv testen?

QRoo hat geschrieben:
Es dürfte doch nicht schwierig sein ein Art Checkheft zu pflegen. Jeder Athlet der an internationalen WK teilnehmen will muß Dopingkontrollen in einem gewissen Abstand über das Jahr verteilt nachweisen.

Siehe "ich glaub's nicht": die kontrollieren ja noch nicht mal jeden. Aber auch dann wuerde das wohl nichts nuetzen, siehe unten.

QRoo hat geschrieben:
Er ist selbst dafür verantwortlich seine Checks "anzumelden", muß bei der Kommision praktisch einen Termin vereinbaren. D.h. er gibt an das er im Monat x an Stelle y aufzufinden ist. So wie es ja jetzt schon läuft oder laufen sollte.

Richtig. Weltweit muss jeder Athlet, der dem Dopingkontrollsystem unterliegt, im Prinzip 24h (minus Schlafenszeit) am Tag erreichbar sein. Nur:
- wird das erstens nicht konsequent durchgesetzt. Kenteris hat sich schon vor Athen mehrfach Kontrollen entzogen, ist sogar vor Fahndern weggelaufen (er war ja voll und schnell :laugh:) und ist dabei von Trainern unterstuetzt worden. Lauf Reglement haette das jeweils 2 Jahre Sperre gleichkommen muessen.
- natuerlich sollten die Kontrollen unangemeldet und ueberraschend sein. Leider weiss man z. B. von Radpros, dass die Fahnder bisweilen gern mal anrufen, dass sie in 45min kommen werden.
Neulich stand irgendwo, dass die Norweger Anfang der 90er 3 super Hammerwerfer hatten, die in Kalifornien trainiert wurden, aber nie positiv getestet wurden. Dann haben die norwegischen Fahnder mal ueber Stockholm gebucht - und *tadaaa* die Jungs positiv getestet; im zentralen Reisebuero in Oslo hatte jemand immer die Ankunftszeiten der Kontrolleure weitergegeben.
Von den russischen Langlaeufern ist bekannt, dass sie in Kirgisien trainieren. Also beantragen internationale Kontrolleure z. B. vor Olympia erstmal ein Visum fuer Russland und Kirgisien, was natuerlich weitergegeben wird. Dann fliegen sie nach Moskau und von dort weiter nach Kirgisien. Die Athleten werden immer informiert, wo die wann sind usw... Lachhaft. Und hat man jemals gehoert, dass irgendwer von denen bei russischen Kontrollen erwischt wurden?

Letztlich funktioniert Dopingfahnund nur, wenn es die betreffenden Laendern wollen. Die Schweizer haben ein paar ihrer Leute gezielt rausgeholt, die allermeisten anderen Laendern tun eher das Gegenteil.

QRoo hat geschrieben:
Wenn ein Eintrag fehlt darf der Athlet nicht starten.
Ich befürchte das ein solches Verfahren Angst und Schrecken unter den Funktionären hervorrufen würde. Wer guckt schon gerne nen 100m Lauf mit 3 Teilnehmern :chris76

Klar, es ist das ganze System. Sponsoren, Funktioniaere, Trainer, Athleten und auch Fahnder, alle sind involviert. Nein, allumfassende Loesungen hab ich nicht. Interessant faend ich die langfristige Speicherung und Kontrolle von Blut- und Urinbildern, wobei Abweichung davon zur Sperre fuehren sollte. Insbesondere in der Blutdopingforschung scheint man ganz gute Fortschritte zu machen. Sich auf Dopingtests zu verlassen, ist mehr als naiv.


(Mal abgesehen von dem ganzen Zeugs, das nicht nachweisbar ist.)

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 Betreff des Beitrags: Re: Kontrollen
BeitragVerfasst: 15 Aug 2006 21:24 
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Das Hawaii Emu
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wehaka hat geschrieben:
Ich verstehe das aber auch nicht. Wer nicht auffindbar ist oder Kontrollen verweigert, gehört gesperrt.

Sagt ja auch das Reglement. Aber guck Dir die Praxis an. Bei den Leichtathleten sind jahrzelang alle Faelle ueber den Schreibtisch des Generalsekretaers, eines Ungarn gegangen. Dieser Tisch war wohl so voll, dass da gern mal was verloren gegangen ist.

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BeitragVerfasst: 15 Aug 2006 21:35 
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Sushi Emu
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Die Dopingkontrolle so wie sie jetzt statt findet ist natürlich unsinn. Letzendlich wird man ne wissen ob ein Athlet mit neuen nicht nachweisbaren Substanzen vollgepumpt istt.
Denke aber das man das bestehende System ausbauen muß. Für den Anfang würde IMHO schon reichen das ein Spitzenathlet mind. 3 Mal im JKahr kontrolliert wird. Klar wird es immer Informanten geben die die Athleten warnen. Ich denke aber das durch häufige Kontrollen viele Athleten trotz Vorwarnung erwischt werden. Warum keine DNA und Blutprofile von jedem Athlet. Das ist wenigstens ein Ansatz

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BeitragVerfasst: 15 Aug 2006 21:50 
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Das Hawaii Emu
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QRoo hat geschrieben:
Denke aber das man das bestehende System ausbauen muß.

Yo.
QRoo hat geschrieben:
Für den Anfang würde IMHO schon reichen das ein Spitzenathlet mind. 3 Mal im JKahr kontrolliert wird.

Faend ich zu wenig, aber das ist ja das Dilemma. Eigentlich muesste man rund um die Uhr testen.
Letztlich wird man auf Dopingfahnderseite IMHO nur dann Erfolg haben, wenn man einzelne Leute gezielt verfolgt. Deren Umfeld mal abzuklopfen, mag dabei hilfreich sein.

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BeitragVerfasst: 15 Aug 2006 21:58 
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Sushi Emu
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meggele hat geschrieben:
QRoo hat geschrieben:
Für den Anfang würde IMHO schon reichen das ein Spitzenathlet mind. 3 Mal im JKahr kontrolliert wird.

Faend ich zu wenig, aber das ist ja das Dilemma. Eigentlich muesste man rund um die Uhr testen.
Letztlich wird man auf Dopingfahnderseite IMHO nur dann Erfolg haben, wenn man einzelne Leute gezielt verfolgt. Deren Umfeld mal abzuklopfen, mag dabei hilfreich sein.

Denke das Problem wird u.a. das Personal sein. Denke das 3 Kontrollen pro Jahr für jeden Spitzenathlet schon ein sehr hochgestecktes Ziel ist. Klar wäre eine Rundumüberwachung was sicheres aber ich weis nicht ob ich sowas will. Hat dann irgendwie was von 1984. Und Orwell hatte doch recht ;)

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BeitragVerfasst: 15 Aug 2006 22:07 
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Das Hawaii Emu
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QRoo hat geschrieben:
Denke das Problem wird u.a. das Personal sein.

Yo, und auch das Personal in den Laboren. Aber evtl. wird sich in dieser Hinsicht in den naechsten Jahren etwas aendern, wenn mehr "Lab on a Chip"-Systeme entwickelt werden.
QRoo hat geschrieben:
Klar wäre eine Rundumüberwachung was sicheres aber ich weis nicht ob ich sowas will. Hat dann irgendwie was von 1984. Und Orwell hatte doch recht ;)

Klar. Es ist ja nur die Ueberspitzung dessen, was man braeuchte. Es gibt Zeugs, das wird man nach Kontrollschluss (24h) ein und am Morgen ist's schon nicht mehr nachweisbar - da braucht's nicht mal verschleiernde Substanzen.
Eine voellige Ueberwachung ist ja auch weder gerechtfertigt, noch bezahlbar oder irgendwie mit der Schwere der Tat begruendbar. Darum: zeitlich besser organisierte Tests, unangekuendigte Tests fuer alle, Speicherung von Blutprofilen und sonstiger Koerperparameter, Entwicklung kostenguenstiger Testverfahren, Zerschlagung der Dopinghandelsstrukturen, Berufsverbot fuer Dopingsuender (Ochsenfrosch & Co: alle frueher schon positiv getestet) usw.

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BeitragVerfasst: 16 Aug 2006 09:09 
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Rote Socken Emu

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Die totalle Kontrolle des Athleten 24/7 kann nur ein Stasi-Gemüt wirklich fordern. Unangemeldete Überraschungskontrollen im Training und Wettkampf sollten wirklich ausreichen. Wer sich der Kontrolle entzieht ist gesperrt, basta.
Wer Infos über Kontrollen weitergibt sollte hart bestraft werden.

Aber wir streiten hier um Kaisers Bart. Ihr werdet sehen, in Peking 2008 werden total saubere chinesische AthletInnen der Welt zeigen, wo der Hammer hängt.

Berlin 1936 = Peking 2008, und das meine ich so wie ich es sage.

Weiss jemand von Euch was Pervetin ist? Das ist eine synthetisches Amphetamin, von deutschen Chemikern in den 30er Jahren entwickelt, vornehmlich um Piloten wach zu halten und aggressiv zu machen. Es wurde zwar nie nachgewiesen, es ist aber nie zweifelsfrei ausgeschlossen worden, daß die deutschen Athleten 1936, zumindest teilweise, Pervetin verabreicht bekommen haben.


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BeitragVerfasst: 16 Aug 2006 09:15 
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Das Hawaii Emu
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vb_man hat geschrieben:
Die totalle Kontrolle des Athleten 24/7 kann nur ein Stasi-Gemüt wirklich fordern. Unangemeldete Überraschungskontrollen im Training und Wettkampf sollten wirklich ausreichen.

Es ging ja weniger um die Ueberwachung, als um die Moeglichkeit, ueberhaupt mal kontrolliert zu werden. Wenn man sich das so ansieht, wird im Weltmassstab fast niemand im Training kontrolliert.

Daneben braucht man in allen Sportarten, in denen Blutmanipulation etwas bringen kann, Schutzsperren bzw. bei Vorliegen eines garantiert sauberen Referenzwerts Dopingsperren.
Wie gesagt: momentan kann z. B. beim Triathlon jeder mit HC 60 durch die Lande duesen und niemand wuerde es merken geschweigedenn unterbinden koennen.

vb_man hat geschrieben:
Ihr werdet sehen, in Peking 2008 werden total saubere chinesische AthletInnen der Welt zeigen, wo der Hammer hängt.

:ja :( Die gewinnen alles. Nur das Radfahren nicht, die holt alle Voigt :censored

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BeitragVerfasst: 16 Aug 2006 09:41 
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Eiermann U3 Emu

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vb_man hat geschrieben:
Aber wir streiten hier um Kaisers Bart. Ihr werdet sehen, in Peking 2008 werden total saubere chinesische AthletInnen der Welt zeigen, wo der Hammer hängt.
Davor graust es mir jetzt schon. Alles gewinnende reisfressende Hormonmonster und ein nationalistisches Publikum. :kuebeln :kuebeln :kuebeln :kuebeln :kuebeln


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BeitragVerfasst: 16 Aug 2006 09:55 
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Das Rennsemmel-Emu
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Registriert: 17 Jan 2005 12:00
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Eisenmann hat geschrieben:
Davor graust es mir jetzt schon. Alles gewinnende reisfressende Hormonmonster und ein nationalistisches Publikum. :kuebeln :kuebeln :kuebeln :kuebeln :kuebeln


Mir nicht. Ich werde mir das schlicht nicht anschauen. Wie immer: keine Zuschauer, keine Sponsoren - keine Sponsoren, kein Geld - kein Geld, keine Funktionäre -> und was meint Ihr, wie schnell dann reagiert wird. Die Zuschauer habens in der Hand.

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