QRoo hat geschrieben:
Was ich nicht so ganz verstehe ist warum es so schwierig ist die Athleten zu erwischen.
Erwischen = kontrollieren oder gleich positiv testen?
QRoo hat geschrieben:
Es dürfte doch nicht schwierig sein ein Art Checkheft zu pflegen. Jeder Athlet der an internationalen WK teilnehmen will muß Dopingkontrollen in einem gewissen Abstand über das Jahr verteilt nachweisen.
Siehe "ich glaub's nicht": die kontrollieren ja noch nicht mal jeden. Aber auch dann wuerde das wohl nichts nuetzen, siehe unten.
QRoo hat geschrieben:
Er ist selbst dafür verantwortlich seine Checks "anzumelden", muß bei der Kommision praktisch einen Termin vereinbaren. D.h. er gibt an das er im Monat x an Stelle y aufzufinden ist. So wie es ja jetzt schon läuft oder laufen sollte.
Richtig. Weltweit muss jeder Athlet, der dem Dopingkontrollsystem unterliegt, im Prinzip 24h (minus Schlafenszeit) am Tag erreichbar sein. Nur:
- wird das erstens nicht konsequent durchgesetzt. Kenteris hat sich schon vor Athen mehrfach Kontrollen entzogen, ist sogar vor Fahndern weggelaufen (er war ja voll und schnell
) und ist dabei von Trainern unterstuetzt worden. Lauf Reglement haette das jeweils 2 Jahre Sperre gleichkommen muessen.
- natuerlich sollten die Kontrollen unangemeldet und ueberraschend sein. Leider weiss man z. B. von Radpros, dass die Fahnder bisweilen gern mal anrufen, dass sie in 45min kommen werden.
Neulich stand irgendwo, dass die Norweger Anfang der 90er 3 super Hammerwerfer hatten, die in Kalifornien trainiert wurden, aber nie positiv getestet wurden. Dann haben die norwegischen Fahnder mal ueber Stockholm gebucht - und *tadaaa* die Jungs positiv getestet; im zentralen Reisebuero in Oslo hatte jemand immer die Ankunftszeiten der Kontrolleure weitergegeben.
Von den russischen Langlaeufern ist bekannt, dass sie in Kirgisien trainieren. Also beantragen internationale Kontrolleure z. B. vor Olympia erstmal ein Visum fuer Russland und Kirgisien, was natuerlich weitergegeben wird. Dann fliegen sie nach Moskau und von dort weiter nach Kirgisien. Die Athleten werden immer informiert, wo die wann sind usw... Lachhaft. Und hat man jemals gehoert, dass irgendwer von denen bei russischen Kontrollen erwischt wurden?
Letztlich funktioniert Dopingfahnund nur, wenn es die betreffenden Laendern wollen. Die Schweizer haben ein paar ihrer Leute gezielt rausgeholt, die allermeisten anderen Laendern tun eher das Gegenteil.
QRoo hat geschrieben:
Wenn ein Eintrag fehlt darf der Athlet nicht starten.
Ich befürchte das ein solches Verfahren Angst und Schrecken unter den Funktionären hervorrufen würde. Wer guckt schon gerne nen 100m Lauf mit 3 Teilnehmern
Klar, es ist das ganze System. Sponsoren, Funktioniaere, Trainer, Athleten und auch Fahnder, alle sind involviert. Nein, allumfassende Loesungen hab ich nicht. Interessant faend ich die langfristige Speicherung und Kontrolle von Blut- und Urinbildern, wobei Abweichung davon zur Sperre fuehren sollte. Insbesondere in der Blutdopingforschung scheint man ganz gute Fortschritte zu machen. Sich auf Dopingtests zu verlassen, ist mehr als naiv.
(Mal abgesehen von dem ganzen Zeugs, das nicht nachweisbar ist.)