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Wir sind früher immer zur Schule gelaufen, das waren 2km einfach. Machst du das heute, ruft wahrscheinlich jemand das Jugendamt an.

Der Vorteil von diesem Spaziergang war, dass wir auf dem Weg unsere angestauten Aggressionen rauslassen konnten und entladen daheim ankamen.

bei uns hat noch niemand das Jugendamt gerufen und meine Jungs gehen morgens auch mind. 2km zur Schule.
Angestaute Aggressionen werden da aber nicht abgelassen. Mittags guckt sich der kleine jedes Gänseblümchen genau an und braucht so mal locker eine Stunde für den Weg

Wie süß! War bei uns aber auch nicht anders. Hatten auch 2km zu Fuß. Dabei gab es am Weg einen Fluss, in den man hätte fallen können, eine dicke Straße über die man musste, und, nicht zu vergessen, die bösen Viertklässler, die den Kleinen immer auflauerten.

Oje, schon mal einen Psychologen gefragt?

Ich hab immer gesagt "wenn ihr mich nicht in Ruhe lasst, dann hol ich meine große Schwester". Irgendwann hab ich sie dann auch mal geholt und dann liessen sie mich tatsächlich in Ruhe.

Besser nicht. Der interpretiert gleich daraus, dass der kleine auf der Suche nach seiner Unschuld ist.

Wenn Kinder trödeln ist das normal. Finde ich. Wenn sie es schon pünktlich in die Schule schaffen, ist das bereits eine Leistung. Warum also auch noch den Rückweg zielgerichtet angehen?

Mein Chef sagt auch immer, dass ich rumtrödel

Genau und was genau so wichtig ist der sozial Kontakt mit gleich Altriegen.

ich muss bei meiner Tochter auch manchmal feststellen, das sie zu Hause abhängt und wenn man denn fragt, hat überall schon telefoniert keiner da.
Wenn ich ihr dann erzähle das es zu meiner Zeit kein Telefon gab und ich einfach zu den Kumpels gegangen bin oder ich dann auf der Straße vielleicht jemanden getroffen habe, kann sie das nicht nachvollziehen.

Zum Thema Montagsdemo fällt mir noch ein, das bei uns in der Zeitung so eine vollgefressene Mutti abgebildet war und ich die kenne, vier Kinder, Haus voll auf Fördermittel gebaut, den Rest bekommt sie vom Jugend und Sozialamt.
Da kann ein doch der Hut hoch gehen, hat Ihr Leben noch nicht gearbeitet sonnt sich auf Ihrer vom Staat finanzierte Terrasse und hat jetzt ne große Schnauze bei der Demo weilse jetzt mal Arbeit muss für 1€.

Stimmt! Ich bin auch noch ein echtes Strassenkind.

Im Sommer Fussball, im Winter Schlitten fahren, alles auf der Strasse. Es gab auch viele Banden, die sich ständig draussen rumtrieben.

Von der Schule daheim, dann schnell Hausaufgaben gemacht und dann bis es dunkel wird auf der Strasse.

Wir waren auch den ganzen Tag draußen. Und ich glaube, wenn wir nicht gewollt hätten, unsere Mutter hätte uns rausgeschmissen.

Haus- oder Stubenarrest gab es jedenfalls nicht als erzieherische Begleimaßnahme.

Oh, habe ich mir als Kind auch immer gewünscht, habe aber nur 30m von der Schule weg gewohnt.

Die am nächsten dran wohnen, waren auch die in der Regel zu spät kamen. War das bei dir auch so?

warum ergibt sich hier eigentlich ein so negatives Gesamtbild?
Sind wir nicht genau dort, wo wir vor Jahren auch unsere Großeltern gesehen haben "..früher war alles besser"

Und die Schuld für persönliches Elend wird nur anderen in die Schuhe geschoben. Wenn ich mir mein Konto ansehe und darüber grübel, warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, dann weiß ich aber auch andererseits, dass da noch durchaus Einsparpotenziale gegeben sind, ohne dass ich Hunger leiden müsste oder die Kinder nackt zur Schule gehen müssen.

Ich persönlich bin zufrieden und sehe auch nicht schwarz für die/meine Zukunft. Die Welt ist groß und ich bin jung. Die 80er Jahre wünsche ich mir jedenfalls nicht zurück.

Jo, bin immer auf den letzten Drücker los, geht mir seit dem ich meine Arbeit nur 50m von zu Hause weg habe heute wieder so.

Und das mit dem auf der Straße spielen war bei uns auch so, ich bin am Hafen groß geworden da war immer was los.