Nochmal mein langes Wochenende im Schnelldurchlauf:
Am Donnerstag hab ich keinen Bock auf gar nix, mein Hals kratzt und ich glaube krank zu werden. Zweifle schon gewaltig an mir und meinem Unternehmen "Roth 2006". Deswegen essen, schlafen, nix tun.
Freitag sieht anfangs nicht besser aus, draußen schüttet es was runter geht und ich habe das Gefühl meine eigentlich geplante lange Radtour muss ersatzlos gestrichen werden. Gut, dass man beim Triathlon drei Sportarten trainieren kann und so beschließe ich erstmal zum Schwimmen zu gehen und danach einzukaufen. Leider ist das Wetter nachmittags noch immer besch... Deshalb Laufschuhe an und auf eine lange Schleife. Geplant sind 2:30, es werden 2:42, allerdings recht langsam, weil mein Puls ziemlich hoch ist. Ich nehme mich ein bisschen zurück, weil ich ja Sa und So noch Einiges vorhabe.
Samstag erstmal ausschlafen, gemütlich frühstücken. Danach raus in den Regen, heute kann er mir nichts anhaben. Zur Motivationsstärkung eine flache Rundstrecke rausgesucht, die ich so noch nicht gefahren bin. Sollen so 90 KM sein, genau das Richtige. Am Ende sinds über 90, gefahren in gut 3 Std. mit einem Schnitt von 29,8! Und das trotz üblem Wetter. Na also denke ich gar nich so schlecht...
Sonntag: Ich will um 8 aufstehen, 5 Std. auf dem Bock sitzen und danach noch flott 50 Min. lauen. Ich bin nervös, schlafe schlecht und hör es nur dauernd draußen stürmen. Meine Laune ist irgendwo ganz unten im negativen Bereich. Nur unter äußersten Willensanstrengungen schaffe ich es gegen 8:30 mein kuschliges Bett zu verlassen. Ich bin mir nicht sicher, ob man bei solchen Orkanböhen und strömendem Regen überhaupt richtig fahren kann. Ich versuche es trotzdem und bin bereits nach einer Std. wirklich triefend nass, habe keine trockene Faser mehr am Körper. Es hagelt, ich halte in einer Unterführung an und weiß nicht recht ob und wie ich weiter machen soll. Mein Handy ist griffbereit, meine Freundin in einer Viertelstunde da um mich abzuholen. Verführerisch sowas... Aber ich fahr weiter, egal, durch den Hagel, durch den Regen, mit Sturmböhen, neben Autos, die durch sämtliche optische und akustische Signale versuchen mir klarzumachen, dass ich doch "ihre" geliebte Landstraße freimachen soll. Egal, ich mach weiter, fahre eine neue Strecke, bin tatsächlich die geplanten 5 Std. unterwegs, erreiche sogar noch einen untern diesen Umständen ordentlichen Schnitt von 25 KM/h bei ca. 900 HM mit einigen richtig kurzen giften Anstiegen von über 10%. So und jetzt noch laufen? Da kommt mir meine Freundin wieder zur Hilfe, die mich schon im Radkeller freudestrahlend mit ihrer neuesten Laufkollektion in Empfang nimmt. OK, also keine Ausreden, kurz umziehen und raus zum Laufen. Meine Beine sind gut, ich bin durch, erzähle ihr freudestrahlend, dass das mit Roth was wird. Leider kommt dann die Sonne raus und mir wirds warm, mein Kreislauf beschwert sich. Egal, kurze Gehpause, Jacke aus, was getrunken und die restlichen 2 KM schön noch angezogen und durchgezogen. Daheim nach 5 Std. Rad und 42 Min. Lauf richtig stolz auf mich und meine Leistung!
Nach knapp 15 Std. Training letzte Woche bin ich mir nun sicher, dass ich das Unternehmen Roth 2006 in Angriff nehmen werde und auch, dass ich wieder aufrecht das Ziel erreiche. Ein wirklich schönes Gefühl, auch wenn ich heute kaum irgendeine Treppe hochkomme.
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