drullse hat geschrieben:
Bigfoot hat geschrieben:
geiles Video zu dem Song:
Type o Negative -- my girlfriends girlfriend
Jau, die "October Rust" fliegt hier auch auf dem Tisch rum... Gleich mal das Review suchen.
Ich war noch einen schuldig:
"TYPE 0 NEGATIVE October Rust
Label: Roadrunner, Vertrieb: Intercord
10xDynamite-Review aus Rock Hard Ausgabe 112
Lange mußte die riesige Fangemeinde warten, doch jetzt geben Peter Steele und seine Kumpanen endlich die Antwort auf die bohrende Frage, ob sie ihren Meilenstein "Bloody Kisses" noch mal toppen können - sie können nicht. Allerdings hat das wohl kaum jemand erwartet, und enttäuschend ist "October Rust" ganz bestimmt nicht. Nur anders. Sicher, die Grundzutaten wie Steeles Monster-Baß, Joshs originelle Keyboard-Arrangements und die Zähigkeit des Tempos, in dem sich die Songs fortbewegen, sind immer noch da. Neu hingegen ist, daß Meister Steele mehr und mehr melodisch singt, die tiefen Vocals dagegen im Hintergrund stehen. Des weiteren fällt auf, daß man an allen Ecken und Enden Einflüsse aus den später Sechzigern heraushören kann, was bedeutet, daß "October Rust" erheblich ruhiger und relaxter ausgefallen ist als sein Vorgänger. So verträumt wie etwa 'Red Water' klang nicht mal 'Summer Breeze'! Doch TYPE 0 NEGATIVE sind natürlich weit davon entfernt, ein langweiliges Album abgeliefert zu haben. Dafür sorgen alleine schon mit grandiosen Melodien gespickte Highlights wie 'Druidess', 'Wolf Moon', das überlange 'Haunted' oder das tolle Neil Young-Cover 'Cinnamon Girl'. TYPE 0 setzen anno '96 auf eingängiges, clever durchgestyltes Material und lassen die ungehobelten, bösartigen Wutattacken aus der "Slow, Deep And Hard"-Phase außen vor. Wem welcher Stil besser gefällt, ist schlußendlich reine Geschmacksfrage. Daß "October Rust" hingegen eine geile Scheibe ist, steht nicht zur Debatte, denn das ist ein Faktum.
FRANK ALBRECHT
Note 9"
Kennt Ihr eigentlich den Vorgänger von Typ 0 Negative? Carnivore? An denen haben sich die Geister ja noch mehr geschieden:
"CARNIVORE Carnivore
Label/Vertrieb: Roadrunner
Review aus Rock Hard Ausgabe 16
Die drei Fleischfresser aus New York legen mit dieser Scheibe ein in mehrerer Hinsicht außergewöhnliches Debüt vor. Wer das Interview in diesem Heft gelesen hat, kann sich denken, daß die Texte ein bißchen anders als normal ausfallen. Oder um es ein wenig deutlicher zu sagen: Wie die Jungs ihre apokalyptischen Fantasien an den Mann bringen, überschreitet teilweise deutlich die Grenze zum Brechreiz. Besonders extrem sind die ersten beiden Songs 'Predator' und 'Carnivore' (Beispiel: "Eyes plucked from sockets, gaping holes through witch picking brains, phiebophilia love of blood..."), die vor Menschenverachtung allgemein und Frauenfeindlichkeit speziell nur so strotzen. Man muß doch manchmal echt am Verstand von Leuten zweifeln, die solche Perversionen verbreiten! Wen allerdings solche Lyrics nicht weiter stören (weil man sie vielleicht gar nicht versteht), erlebt die zweite große Überraschung, denn auch musikalisch passen CARNIVORE ausgezeichnet zu ihrem "Fressen oder gefressen werden"-Image, denn die Songs sind zwar nicht unbedingt rasend schnell, aber dafür um so brutaler, und Sänger Lord Petrus Steele klingt so, als wäre sein Gesangspart im New Yorker Kanalisationssystem aufgenommen worden: eine Stimme, für die ich keinen Vergleich anführen kann. Und was mich um so mehr überrascht, diese Mischung gefällt mir irgendwo so gut, daß ich es mir nicht verkneifen kann, dieser Platte für den musikalischen Teil eine 8,5 zu geben. Die Texte bleiben natürlich indiskutabel...
JOACHIM PREIN
Note 8,5"
und
"CARNIVORE Retalliation
Label: Roadrunner, Label/Vertrieb: SPV
Review aus Rock Hard Ausgabe 22
Wohl nicht zu Unrecht sind CARNIVORE eine der umstrittensten Bands der Szene. Seit der ersten LP hat es einige Veränderungen, was Line-up und Musik betrifft, gegeben. Die Frage war nur, inwiefern sich das schlechte Image von CARNIVORE ändern würde. Die Antwort darauf gibt "Retalliation". Obwohl mir leider Texte und LP-Cover nicht vorliegen, scheint es doch so, als daß die Band ihren textlich eingeschlagenen Weg weiter verfolgt. Es wird mit "starken" Sprüchen, menschenverachtenden Formeln und möglichst perversen, brutalen und provozierenden Ausdrücken nur so um sich geworfen. Als Beispiele seien hier nur mal Titel wie 'Jesus Hitler' und 'Sex And Violence' genannt. Derartiges Vokabular zieht sich wie ein roter Faden durch die LP, und auch das Intro (jemand kotzt auf dem Klo) zeigt, daß die Band sich so widerlich wie möglich geben will. Ganz gleich, wie das im Falle CARNIVORE gemeint ist (die Band wird schon eine entsprechende Ausrede parat haben), die Grenze des Zumutbaren ist meines Erachtens erreicht! Ach ja, Musik befindet sich auch noch auf dieser Scheibe, und zwar guter, energievoller Hardcore. Mein Tip: Vergewissert euch vor dem Kauf der Platte (wenn sie dann mal auf dem Markt ist), ob ihr Bands wie CARNIVORE wirklich unterstützen wollt oder ob es (gerade im Hardcore/Crossover-Bereich) nicht Bands gibt, die gleichwertige Musik mit etwas mehr Intelligenz verbinden.
HOLGER STRATMANN
Note Keine Bewertung"