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 Betreff des Beitrags: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 17 Jul 2013 17:54 
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Das Rennsemmel-Emu
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Wohnort: Muria
Hallo Freunde, damit diejenigen, die in kalten Winternächten auf der Suche nach Motivation für das nächste Jahr nicht verzweifeln....:

bitte stellt doch alle Eure Berichte hier rein, dann haben wir sie gesammelt. Besten Dank! :)

_________________
Weiteratmen - DAS ist der Trick!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 17 Jul 2013 17:56 
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Sauna-Emu

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Ich war doch zuhause. :cry


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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 17 Jul 2013 18:54 
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Schmorch'l-Butt'n-Emu
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Beiträge: 6835
Auch wenn ich die Aktion am Sonntag nicht wirklich als "Heldentat" ansehe ....................hier ne Kopie vom Bericht :)


Guten Tach zusammen. Dann nutz ich mal die senile Bettflucht, die mich manchmal ereilt, für nen ausführlichen Rennbericht.

Vorneweg: Es war ein geiler Wettkampf und ich bin vollkommen zufrieden, obwohl ich schon ganz gerne die 09:50 geknackt hätte. :blue
Aber es gibt halt im Laufe so eines langen Wettkampfs doch die eine oder andere Widrigkeit, die man meistern muss und die einem so manches abverlangt. :lol: :chris76 :chris76


Die zwei Tage davor waren herrlich entspannt. Ich bin freitags extra um kurz vor 06:00 auf die Arbeit gegangen, um das Nötige noch abzuarbeiten und um kurz nach 13:00 aus dem Laden rauszukommen. Gepackt war alles vorher und um 14:00 saßen wir schon im Auto............................um dank diverser Staus für die normal anderthalb Stunden von München nach Roth knapp 3h zu benötigen. :toblerone

In Roth haben wir uns mit Volkeree getroffen und erst mal die Startunterlagen geholt und danach war noch Nudelparty. Relativ zeitig waren wir dann auch wieder daheim in Erlangen.
Samstags bin ich nochmals kurz 14km geradelt und ca. 500m im Rothsee geschwommen. Die Schwimmerei ging in letzter Zeit recht gut. Umso verwunderlicher die Zeit, die am nächsten Tag rauskam. Was evtl. ein Grund dafür gewesen sein könnte, dazu später.
In der Nacht zum Raceday gab's ne kleine Überraschung: Wir wohnen hier in Erlangen direkt an der Bahnlinie und unser Schlafzimmer ist auch direkt auf dieser Seite. Derzeit wird diese Bahnlinie mehrspurig ausgebaut und unter anderem muss hier ne Brücke abgerissen werden. Und welchen Zeitraum haben die sich dafür ausgedacht????? Genau, die Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2013. :roll: Nunja, der Lärm hielt sich zum Glück in Grenzen und war erträgllch bzw. konnte man normal schlafen. Etwas nerviger war eher das Sportfest nebenan. Da gab's ein viertelstündiges Feuerwerk, dass uns kurz vor dem Eindämmern nochmals wachgerüttelt hat......Etwas nervig, aber nicht weiter wild. Ansonsten hab ich von 22:00 bis 03:30 relativ gut schlafen können.


Wir sind am Montag eigentlich so zeitig losgefahren, um um ca. 05:00 in der Wechselzone sein zu können. Leider war etwas mehr Stau als geplant und es wurde 05:40. Gut, Zeit war theoretisch trotzdem noch genug. Theoretisch!!! :keko
Ich hab vorne das Vorderrad aufgepumpt, in dem ich einen Vittoria Latex Schlauch drin habe. Da hab ich vorher noch extra einiges ausprobiert, dass das überhaupt ging. Denn die Michelin Schläuche, die ich bei Wettkämpfen normal nehme und seit 3 Jahren problemlos im Einsatz habe, haben kein abnehmbares Ventil und somit krieg ich die nicht in das 808 Vorderrad mangels Möglichkeit, eine Ventilverlängerung draufzumachen. Im Vorfeld hab ich daher erst Vredestein Schläuche probiert. Ergebnis: Sind vollkommen luftleer nach 6h. Totalausfall also. Dann hab ich nen Vittoria gekauft und den auch im Training getestet. Funktionierte einwandfrei. Aber gestern beim Aufpumpen in der Wechselzone: Peng!!! Gerissen am Ventilansatz. Gut, es war THEORETISCH noch genug Zeit. Ersatzschlauch raus und festgestellt: Scheisse, ich Depp hab kurz vorher noch nen neuen Ersatzschlauch in die Satteltasche, weil ich dem alten, der da seit 2 Jahren rumgammelt, nicht mehr getraut habe. Und dieser Schlauch, war leider der Ersatzschlauch für das 26-Zoll Triathlonrad Rad von Wombat. :toblerone :toblerone :toblerone
DA wurde ich langsam etwas unentspannter. :chris76 :chris76
Wombat ist daraufhin zu ihrem Rennrad gelaufen (das ist 28-Zoll) und hat den Schlauch aus der Satteltasche genommen. In der Zwischenzeit hab ich mich schon mal hektisch in den Neo gezwängt und bei dem Reifenservice in der WZ noch nen Ersatzschlauch für die Satteltasche aufgetrieben.
Der Wechsel des Schlauchs ging aber flott und buchstäblich in der letzten Minute kam ich mit der zweiten Startgruppe ins Wasser. Grad nochmal gut gegangen. :chris76 :chris76

Das Schwimmen war relativ unspektakulär. Am Anfang bekam ich einmal eine auf die Fresse und musste wegen Wasserschlucken ein paar Meter brusteln, aber der Rest ging gut und fühlte sich eigentlich NICHT langsam oder schlecht an. Ich hätte normalerweise auch definitiv 01:07 oder 01:08 schwimmen sollen (laut Thorstens legendärer 01:08er Kalkulation :blue ). volkeree ist ja schwimmerisch im Moment wohl genau auf meinem Level und auch er ist nur lahme 01:11 geschwommen. Also woran lag's? Die übliche Streckenlängendiskussion sollte man ausschliessen können, da ich nicht annehme, dass die Challenge Crew im Kanal es nicht gebacken kriegt, die Streckenlänge richtig auszumessen. :blue Ausserdem war die Platzierung im Gesamtfeld ja auch mies (1140te Schwimmzeit und somit am Ende des ersten Drittels / der ersten Hälfte). Eine mögliche Ursache, ist die Tatsache dass sowohl volkeree als auch ich zumindest auf dem Rückweg relativ in der Mitte des Kanals schwammen, während das breite Feld am Rand schwamm. Ich dachte ich hätte auch irgendwo von Arne mal vernommen, dass da drin in der Mitte manchmal etwas Strömung ist......naja, ich wollte immer wieder nach aussen. Aber irgendwie bin ich meist doch wieder relativ mittig gelandet. Und ich muss sagen: Man sah auf dem Rückweg die Brücke schon recht bald, aber so richtig näherkommen wollte die irgendwie nicht. :blue
Egal, Ausreden hin oder her. Ein wenig mehr Schwimmtranining im Vorfeld als die in meinem Fall 60km seit Jahresbeginn hätten wahrscheinlich auch nicht geschadet.............. :lol:

Der erste Wechsel verlief super für meine Verhältnisse. Das Radfahren war vollkommen unspektakulär. An dieser Stelle muss ich auch gleich mit den ganzen Überzocktheorien, die hier aufgestellt wurden :lol: aufräumen. Das was ich auf dem Rad veransteltet hab, wa definitiv alles andere als Überzocken. Als Aussenstehender kriegt man halt immer nicht so mit, wie grad die Bedingungen auf der Strecke sind und die waren zu Beginn fantastisch. D.h. auf der ersten Runde war der Wind quasi nicht existent. Auf der zweiten Runde war bis Greding Rückenwind, was den Schnitt auch noch gewaltig nach oben treibt. Jemand, der die Strecke kennt, wird mir da sicher bedingungslos zustimmen. Meine Pulswerte waren auch abartig niedrig. Ich bin teils sogar unter Puls 150 unterwegs gewesen. Sprich, bis km 140 musste man auf dem Rad im Prinzip kaum arbeiten. Ich hatte in der zweiten Runde gaaaaanz oben auf dem Kalvarienberg (also schon nach den paar Hügeln, die sich danach noch recht zäh in die Länge ziehen und wo man fast 200HM über dem Radstart ist), einen Schnitt von 35,9 km/h und kaum Körner verbraucht!!! Das war der Wahnsinn. Genau ab diesem Punkt war dann aber teils guter Gegenwind und es wurde etwas anstrengender. Leider war auf dem letzten Stück in die Wechselzone, auf dem man normal nochmals 0,3km/h Schnitt geschenkt bekommt, ordentlich das Gegengebläse an und der Schnitt fiel hier sogar noch um 0,1 km/h. Zwischenzeitlich hatte ich ja schon auf ne 04:55 spekuliert. :blue Alles in allem bin ich den Radpart recht locker gefahren. Der Puls lag bei 162. Das aber auch nur, weil mein netter Garmin wieder mal gesponnen hat und in den ersten 90min immer wieder für sehr lange Zeit abartige Fehlpulsmessungen gemacht hat, wo er ständig 220 angezeigt war. :nono Diesen Spleen hat das Ding eigentlich seit einem Jahr nicht mehr gehabt. Typisch ist natürlich, dass der genau bei nem Wettkampf wieder auftritt. Wirklich äusserst zuverlässiges Gerät. :roll: Ich schätze, dass mein Durschschnittspuls ca. bei 155-158 lag.
Über die knappe Sub-5 hab ich mich seit meinem "Trauma" in 2011 bei der Staffel dann auch richtig gefreut und mir gedacht: "Yes, diesen Affen haste endlich von den Schultern geschüttelt." :lol:
Und den richtigen Wechselzoneneingang hab ich auch auf Anhieb gefunden. War ja auch easy. Ich bin einfach dahin, wo ich auch vor zwei Jahren hin bin. :applaus
Auch der zweite Wechsel lief sehr gut. Und wenn man sich die Zeiten unten ansieht, dann dürfte ich mit gesamt knapp über 4min für beide Wechsel einer der Schnellsten gewesen sein. DAS ist eine kleine Sensation, wenn ich mir im Nachhinein vor Augen führe, was ich in so mancher WZ schon verbrochen habe. :chris76 :chris76 :chris76

Tja, das Laufen. Das war wohl am anstrengendsten. Ist ja meistens so, oder? :lol:
Über einige Zeit konnte ich eine recht entspannte Pace von ca. 05:05 oder nach und nach knapp drüber laufen. Aber ziemlich zu Beginn gab's schon die erste Widrigkeit. Ich hatte zum Ende auf dem Rad recht viel KH auf recht wenig Wasser zu mir genommen, weil ich auf dem Rad dreimal pinkeln musste und dachte, es müsse weniger Flüssigkeit sein. Zu Beginn des Laufs hatte ich aber diesen typischen Glucks-/Blähmagen. Das Zeugs rutschte einfach nicht durch. Aber ich war ja vorbereitet und hatte mir im Vorfeld zum Thema Ernährung einige triathlon-szene Filme von Arne angesehen. Da hatte er mal eine Tabelle gezeigt, was man bei welchen Symptomen machen sollte und ich hab mich zum Glück erinnert, dass die Lösung für mein Problem in diesem Fall war: Keine Energie mehr rein, sondern erst mal nur Wasser. Auf den ersten 15 Laufkilometern (!!!) hab ich an jeder Verpflegungsstelle ausschließlich ein paar Schlücke Wasser getrunken und rein gar keine Energie aufgenommen. Das hat funktioniert und der Magen wurde besser. Allerdings wurde die Lauferei gleichzeitig auch etwas zäher und es war klar, dass ab sofort auch wieder Energie rein muss. Einige Zeit lang sah es für mich nach einem Marathon von ca. 03:35 aus weil ich immer knapp über 5er Pace war. Allerdings musste ich ab ca. km 30 realisieren, dass auch ich nach sehr langer Belastung das süsse Zeugs nicht mehr sehen konnte. Letztlich hab ich die letzte Sponser Tube halbvoll weggeschmissen, weil ich schlicht hätte kotzen müssen, wenn ich davon noch mehr gegessen hätte. km30 bis km39 war ein reines Auf- und Ab. Es war schlicht ein Energieaufnahmeproblem. Zudem musste ich ab da bei der Verpflegung immer wieder ein paar Meter gehen, um überhaupt was reinzubekommen. Cola fand ich auch nicht so den Hammer, weil es nen recht trockenen Mund verursachte. Letzten Endes hab ich mehr und mehr Iso getrunken. Es war auf alle Fälle krass. Sobald ich wieder ein paar Schluck drin hatte, ging es eine oder zwei Minuten später wieder deutlich besser. So hab ich mich von Verpflegung zu Verpflegung gerettet. Bei km 38 sah ich Arne an der Strecke. Da war ich schon arg am Jammern. Er meinte nur, ich solle mich doch mal etwas freuen, da vorne ginge es bergab. :blue
Diese Aussage hat mir an der Stelle echt geholfen. Kurz drauf sind Innez und Wombat ein paar Meter nebenhergeradelt und haben mich zugelabert. Auch das hat super geholfen. Danke auch an alle anderen, die an der Strecke waren. Die hab ich beim Laufen aber leider meist zu spät oder vielleicht auch gar nicht mehr richtig gegistriert. keko hab ich mal aus dem Augenwinkel gesehen. Thorsten war irgendwo bei km 14 an einem recht einsamen Punkt, an dem man zweimal vorbeikam. Das fand ich auch klasse. Vom Erlanger Triathlon Verein waren auch welche da zum Anfeuern. Echt klasse. Ich hoffe, ich hab jetzt niemanden vergessen. :blush
Ach ja, und Wombat war natürlich auch immer artig zur Stelle, um mir Verpflegung zu reichen. :kuss
Gut, dann zum Finish. Die Minuten rannen auf den letzten 10km ja doch recht übel dahin und relativ schnell hab ich mich von den 09:49 verabschiedet. Als ich 3km vor Schluss etwas genauer rumgerechnet habe, musste ich registrieren, dass, wenn ich jetzt knapp über 5er Pace weitertraben würde, eine Zeit knapp über 10h rauskommen würde. Da überkam mich dann wirklich die blanke Panik und Verzweiflung. Ich hab ja u.a. seit Ende 2011 z.B. immer noch eine 10km Zeit von 40:00 stehen. Sowas nervt einfach saumäßig und diese Blöße wollte ich mir echt nicht mehr geben. Ich hab keine Ahnung, wo die Energie dann noch herkam, aber auf den letzten 3km hab ich nen sauberen Sprint wirklich vollkommen am Anschlag hingelegt. Laut meinen Hochrechnungen müssten das ca. 13:30 für die 3km gewesen sein. Nicht wahnsinnig schnell, aber die taten verflucht weh. Im Ziel wurde ich erstmal gefragt, ob alles in Ordnung sei. D.h. offensichtlich hab ich wirklich alles gegeben. :dead :dead
Fazit: Meine Einschätzung von 09:49 war einigermassen realistisch. Ich VERMUTE, dass bei weniger Hitze vielleicht mehr Energie am Ende reingegangen wäre, dann wäre ein Marathon von 03:35 definitiv denkbar gewesen. Ich laufe auch einfach viel besser, wenn es mindestens 5 Grad weniger hat. Aber das ist halt so. Schließlich ist es eine Outdoor Sportart, es ist Sommer und da kann es einfach auch mal warm sein. :blue
Man wurde dafür auch mit wirklich wahnsinnig fantastischen Zuschauern belohnt. Allein der Solarer Berg war auf BEIDEN RUNDEN der absolute Wahnsinn. Wir sehen da seit über 10 Jahren regelmäßig zu, aber so voll wie gestern war er meiner Erinnerung nach noch nie. Es passten an keiner Stelle zwei Fahrräder nebeneinander. Und auch auf der Laufstrecke waren nur irrsinnig freundliche und gut gelaunte Zuschauer zu sehen. Die waren oft eine große Hilfe. Das Publikum ist einfach der Wahnsinn gewesen.

Edit: Worüber ich wirklich wahnsinnig froh bin, ich diese Sache mit dem glucksenden Magen zu Beginn der Laufstrecke. Wenn ich mich da im Vorfeld nicht genauer erkundigt hätte und nicht gewusst hätte, wie man richtig reagiert, dann kann ich mir vorstellen, dass ich den Marathon vollkommen verpfuscht hätte. An dieser Stelle: Danke Arne!! :daumen

Ich kann vollkommen zufrieden sein. Ich hab beinahe das Bestmögliche aus dem gestrigen Tag rausgeholt. Besser hätte ich es kaum machen können.

Nochmals Edit: Geil ist ja auch, wie sich die Stimmung in so einem Rennen ändern kann. :lol:
Oben auf dem Kalvarienberg in der zweiten Runde mit 36km/h auf dem Tacho hab ich mir euphorisch schon markige Sprüche ausgedacht, die ich hier bei einer grandiosen Endzeit hätte reinschreiben können. :applaus :laugh: :laugh:
Beim Laufen gab's dagegen wieder Sinnkrisen noch und nöcher und erneut Gedanken, nie wieder irgendeinen Scheiss Triathlon machen zu wollen, egal wie lang der ist. :lol: :lol:
Jetzt geht's mir zum Glück wieder gut und ich liebäugle mit der Challenge Barcelona Anfang Oktober 2014. :yo: :yo:
Hat sonst noch jemand Bock drauf? Keko? :lol:

EditEditEdit: :lol: Die Sehnen scheinen allesamt halbwegs gehalten zu haben und ich bin guter Dinge, dass ich bald wieder normales Lauftraining machen kann. Hoffentlich dann auch etwas mehr Umfang und auch ein paar lange Läufe mehr. 720km seit Jahresbeginn und 4 oder 5 Läufe über 20 bis maximal 26km sind halt nicht sooo die beste Voraussetzung für nen brauchbaren Marathon. :blush
Aber erst mal gönne ich mir dank leidvoller Erfahrung lieber erst mal eine 14-tägige Laufpause.



Split Zeit Platz
Swim 01:11:29 1140
Trans 1 00:02:10 170
Bike 04:59:42 210
Trans 2 00:01:52 343
Run 03:42:47 441
Gesamt
Platz (M/W) 332
Platz (AK) 94
Zielzeit (Brutto) 09:57:58

Geil ist auf jeden Fall auch, im Nachhinein so zu lesen, was im Laufe des Rennens hier so gepostet und spekuliert wird. :blue


Nachtrag:

Irgendwie konnte ich nicht widerstehen und hab mir das Bilderpaket von marathonphotos.com heruntergeladen. Es war halt einfach die erste LD und die Bilder sind einfach gut.

Hier ein paar davon.

Man sieht wohl, dass ich beim Radeln so richtig Spass hatte. Es war einfach geil. :ja :ja :yo: :yo:

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Am Ende der Laufstrecke sah ich dann nicht mehr so frisch aus. :chris76
Hier am Anschlag in Roth auf den letzten 2km, bangend um die 9 am Anfang. Weh hat's getan, aber richtig. :dead
Bild

Und hier ein paar Meter vor dem Zielbogen, den Blick furchtvoll auf die Zeitanzeige gerichtet. Kurz drauf hab ich realisiert, dass sich der Sprint am Ende gelohnt hat. :cheer
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_________________
Isarauen-Pussy


Zuletzt geändert von glaurung am 21 Jul 2013 22:08, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 18 Jul 2013 14:48 
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Eiermann U5 Emu
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Siehe im Elch'schen Nichttrainingsthread:
http://www.emu5.com/forum/viewtopic.php?p=520884#p520884

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Wennst was machst, mach's gern. Machen mußt 'es eh!
(Dem Fritz Engelhardt seine Mutter)


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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 18 Jul 2013 15:56 
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MD Emu
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Beiträge: 1152
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Hallo zusammen,

Ok auf besonderen Wunsch hier der gesamte Bericht:

Viel Spaß beim Lesen !!!


Challenge Roth 2013 – Der Wahnsinn in Roth :win

Roth 2013 – Meine erster Langdistanz-Triathlon (“Ironman”)…eigentlich nicht zu beschreiben

Hallo zusammen,

endlich ist es soweit:
nach 370 Tagen Vorbereitung auf die Challenge Roth steht das Triathlonwochenende in Roth vor der Tür.
Ich bin meganervös da ich keine Ahnung habe wie und ob ich das alles körperlich und vor allem mental durchstehen soll. :nono
Dazu ist in der Vorbereitung einfach zu viel passiert. :cry:

Raceday – 3:
Die Anreise zu unserer tollen Ferienwohnung in Allersberg verläuft ohne Probleme – da war das Auto mit 3 Rädern und Gepäck zu beladen deutlich schwerer! :chris76
Als wir alles soweit in der Wohnung verstaut haben geht es zur Stärkung in die nahegelegene Pizzeria.
Schliesslich wird das Wochenende anstrengend werden.

Raceday – 2:
Mittags treffen wir uns mit Bekannten und fahren an den Rothsee zum entspannen und den Sonntag zu besprechen.
Schliesslich sollen unsere Support-Mädels auch immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das hat übrigens dann wunderbar geklappt. :applaus
Dann schwimmen wir noch einmal quer durch den See und zurück und dabei teste ich die Variante mit dem Tuch am Hals damit der Neo den Hals nicht zu sehr aufscheuert.
Die Strecke ist hin- und zurück ca. 600m und mit 12min auch etwa in der Zeit die ich momentan auf kürzere Strecken schwimmen kann. Nachmittags geht es dann auf die Messe um die Startunterlagen zu holen und später dann die Nudelparty zu genießen. Vorher muss ich allerdings noch meine Verpflegung für die Radstrecke organisieren.
Das Anstehen zur Nudelparty wird dann allerdings zur Geduldsprobe und mir gehen nach einiger Zeit echt die Nerven durch und ich will nur noch weg! :nono
Endlich sind wir im Zelt und finden dann auch einen Platz und können uns ausgiebig mit Pasta, Getränken, Gebäck usw. stärken und alles ist bestens. :drink
Bis bei mir beim Challenge-Family-Lied plötzlich alle Dämme brechen :cry - mich reisst es voll und ich hab’ keine Ahnung wie ich das am Sonntag schaffen soll. Aber gerade für meinen Bruder will ich das Ding ja auch durchziehen.
Zum Glück geht es nach einer Weile wieder und ich kann im Zelt dann viele Bekannte und auch einige neue Foris sehen – das hat mich dann etwas aufgebaut.

Raceday – 1:
Tja, hier sollte ja eigentlich etwas über einen entspannten Bike-Check-In und ein evtl. Treffen mit anderen Foris stehen, aber dummerweise verbrachten wir große Teile des Tages mit unserer Tochter im Krankenhaus in Roth da sie große Schmerzen im lädierten
Knöchel hatte.
Also habe ich mein Rad schon früh während der Wartezeit eingecheckt und bin dann gleich wieder zur Klinik gefahren. Da wir nach der ewigen Warterei keine Lust mehr haben selber inder Wohnung zu kochen, gehen wir in Allersberg noch etwas essen und dann früh zurück in die Ferienwohnung. :gaehn

Raceday – it’s time for the Challenge Roth !
Ich weiss nicht wie oft ich diese nacht im Kopf noch einmal alles durchgegangen bin, aber trotzdem habe ich eigentlich viel zu gut geschlafen. Auch frühstücken geht ohne Probleme. Schade dass unsere Tochter jetzt doch nicht mit an die Strecke kann da der Doc im Krankenhaus gemeint hatte dass es keinen Sinn macht. :gut

Um 5.30 Uhr treffen wir uns in Eichelburg mit unseren Bekannten und fahren dann gemeinsam die paar Kilometer zum Schwimmstart.
In der Wechselzone ist schon die Hölle los und erstaunlicherweise bin ich gefühlt gar nicht so aufgeregt. :chris76
Ich mache mir mehr Sorgen darum dass mich unsere Support-Mädels nicht immer sehen :lookaroun:
Rad aufpumpen usw. wird auch noch erledigt und dann wird es Zeit Richtung Schwimmstart zu gehen und den Neo anzuziehen.
Super dass FMMT mich an meinem Wechselplatz besucht und wir kurz miteinander reden können - eigentlich verabreden wir uns ja entweder auf der Laufstrecke zusammen zu quatschen oder auf jeden Fall ein Finisherbier zusammen zu trinken.... :beer
Warum das letztendlich nicht geklappt hat wisst ihr ja...

Schwimmen:
Um 7:50 Uhr geht es für die letzte Startgruppe der Einzelstarter in der auch bin dann auch endlich los und ich will einfach mal langsam lospaddeln und schauen was passiert. Ein paar Mal verliere ich die Orientierung aber ich komme sehr gut weiter bis zur 2. Wendeboje und als ich am Schwimmausstieg auf die Uhr schaue und dort eine 1:28h steht bin ich echt happy ! :yo:
Unter 1.30h war das Ziel und damit klar geschafft da ich die Uhr ja auch 2 Minuten früher gestartet hatte !
Ich bin ganz zufrieden mit der Schwimmerei; auch weil ich doch viel mehr kraulen konnte als erwartet; aber auch glücklich diesen Part so gut bewältigt zu haben.

Radfahren:
Nach dem Wechsel für den ich mir etwas Zeit gelassen habe (und sogar ein Foto machen liess) :pfeif geht es auf die Radstrecke für die ich ca. 6:20h eingeplant habe.
Mist – der Tacho zeigt eisern die 0 an :eins – aber das soll mich für’s erste mal nicht stören da ich die erste Stunde auf jeden Fall locker fahren will. In der Kurve nach der Brücke sehe ich nochmal unsere Support-Crew und dann geht es schon die erste kurze rasante Abfahrt runter zur Schleuse Eckersmühlen.
Meine Garmin-Uhr ist auf 20min-Alarm eingestellt und so weiss ich immer wann ich essen und trinken sollte :drink und halte mich auch daran. Immer wenn ich merke es läuft gut schalte ich einen Gang zurück und nehme Tempo raus.
Trotzdem sind die ersten 20 Km in einem Schnitt von 29 km/h geschafft. :ja So nach und nach wird die Strecke etwas hügeliger und in
Greding kommt mit dem Kalvarienberg das steilste Stück der Radstrecke. Aber hier wie auch an allen markanten Punkten der Radstrecke tobt der Bär :bse :applaus - eigentlich muss man kaum noch treten da die Zuschauer einen die Hügel förmlich hinauf schreien :daumen
Die 5 Wellen nach dem Kalvarienberg sind viel zäher als das steile Stück zu fahren aber auch das ist bald geschafft.
Aber wenn ich daran denke hier später noch einmal rauf zu müssen – oh weh !? :roll:
Jetzt bin ich richtig im Wettkampf angekommen und es geht zum ersten Mal nach Hilpoltstein. Kurz nach der Ortseinfahrt stehen schon die Zuschauer Spalier :cheer :cheer und es bleiben nur wenige Meter zum Durchfahren. Aber das ist nur der Anfang – nach der nächsten Kurve steigert sich das bereits einige Minuten zu hörende Brummen in ohrenbetäubenden Larm und es geht den Solarer Berg hoch – selbst jetzt bei den späteren Startern stehen hier noch ca. 15.000 Leute und peitschen die Radfahrer den Berg hoch – das ist der blanke Wahnsinn !!! :yo: :yo:
Und spätestens ab der BR-Bühne gibt es scheinbar kein Durchkommen mehr da man die Straße vor lauter Menschen nicht mehr sieht.
Erst kurz bevor man dort ist öffnet sich das Spalier zur Weiterfahrt; einfach genial ! :win
Oben als es etwas flacher wird gibt es wieder Verpflegung aber in Solar steht wieder unsere eigene Support-Crew und ich gönne mir eine kurze Pause und mit einer leckeren Brezel als Stärkung geht es weiter. Ich schaue in der Zwischenzeit gar nicht mehr auf Garmin oder Armbanduhr und rolle gutgelaunt durch über die Radstrecke. :ja
Vor lauter Träumerei bin ich wohl schon eine ganze Zeit unbewusst etwas zu nah auf den Athleten vor mir aufgefahren und werde dafür auch gleich mal vom KaRi ermahnt :keko – also wie ihr seht haben die ihren Job auch am Ende des Feldes gemacht.
Endlich geht es auf die 2. Runde und weiterhin fühle ich mich ganz gut – die Hügel fahre ich sehr sehr vorsichtig und auf den geraden Stücken versuche ich nicht zu schnell zu fahren – ich hab’ weiterhin einen Heidenrespekt vor der ganzen Sache und will auf jeden Fall halbwegs fit ins Ziel kommen. Nach ca. 100 Km merke ich allerdings dass ich meine mitgeführten Riegel kaum mehr runterbekomme :kuebeln und ernähre mich ab jetzt nur noch von den Gels in der Radflasche und Wasser. Daher muss ich später dann doch zu einer Flasche Iso greifen, aber mein Magen macht bisher zum Glück auch solche Dinge ohne Probleme mit.
Nur jetzt wird es ungemütlich und der auffrischende Wind und vor allem die immer stärker werdenden Rückenschmerzen machen große Teile der Radstrecke zur Qual und jetzt beginnen die Zweifel ob es überhaupt Sinn macht dann noch auf die Laufstrecke zu gehen. :nono
Ich versuche das beste daraus zu machen und fahr eben leider jetzt viel mehr als geplant Oberlenker. :hammer
Schade, etwas länger hätte der Rücken schon halten können dann wäre auch beim Radfahren der Zeitplan aufgegangen.
So komme ich eben nach 6.27h vom Rad und bin zuversichtlich den Marathon unter 5h laufen zu können.

Marathon:
Auch mein zweiter Wechsel ist eher gemütlich aber als ich entscheide die Ärmlinge zum laufen anzuziehen habe ich auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen denn dadurch vermeide ich wunde Stellen unter den Achseln und kann mich an den VP herrlich abkühlen!
Als ich aus der Wechselzone laufe drückt jetzt allerdings der Magen ganz schön gewaltig und kurz überlege ich nochmal in die WZ und dort das Dixie aufzusuchen. :laugh: Aber das habe ich dann erst am ersten VP gemacht und danach lief es auch wieder besser und das Magengrummeln war weg. Nur was jetzt tun? :roll: Ich war nach 8:06h auf der Laufstrecke und ein 7er-Schnitt würde ausreichen um 1. den Marathon unter 5h zu schaffen und insgesamt sogar die 13h anvisieren zu können. So bin ich dann also gemütlich Richtung Lände und Kanal gelaufen und die ersten reinen Laufabschnitte waren sogar bei 6.35 min/km und daher habe ich mich gleich wieder eingebremst. An den VP bin ich immer ein kurzes Stück gegangen und so kam ich relativ gut voran. Irgendwie auf dem Weg Richtung Schleuse hat mich Ingo noch überholt und gefragt wie es mir geht und ich konnte relativ entspannt antworten dass ich das Ding bisher schön im 7er-Schnitt durchziehen will. :ja
An den VP habe ich eigentlich immer Wasser, Cola, Brühe und Gel genommen da ich feste Verpflegung schon auf dem Rad nicht mehr essen konnte. Mir war nicht schlecht oder so, aber es hat mich einfach nicht angemacht. Auch der Salzkeks blieb gleich quer im Hals stecken. :nono Dieses Teilstück der Strecke liegt jetzt in der prallen Sonne und der leichte Gegenwind kühlt zwar etwas aber macht es trotzdem nicht leichter.
Die Rampe an der Schleuse walken mir jetzt schon viele Läufe entgegen und ich nehme mir fest vor hier will ich laufen !!! und nicht walken.
Die Stimmung an den VP und den Stücken in den Ortschaften ist echt toll; jeder wird namentlich angefeuert und aufgemuntert weiter zu machen!
Ich genieße es und hader nur kurz mit dem ersten Wendepunkt aber noch laufe ich. :hammer
So langsam geht es zurück Richtung Schleuse und ich stärke mich noch einmal an der Verpflegungstelle bevor es die kurze Rampe hoch zum Kanal geht. Aber kaum sehe ich das Betonband ist die Blockade – mehr im Kopf als in den Beinen – da und ich geselle mich zu den Walkern dazu. :toblerone
Jetzt kommt die erste größere Krise an diesem Tag denn auch als ich die Rampe oben bin schaffe ich es nicht gleich wieder zu laufen, sondern walke weiter. :nono Die Gefahr dass der Kopf spätestens an der Lände dann sagt: “Lass den Quatsch” ist hier am grössten; Mist, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis ich wieder in einen leichten Trab wechseln kann. Körperlich geht es mir bis auf die etwas weniger gewordenen Rückenschmerzen ganz gut. Nach 2:40h also ca. 10 min später als erwartet bin ich dann endlich an der Lände. Als ich meiner Frau von den Rückenschmerzen erzähle und sie mich fragt ob ich aufhören will höre ich eine Stimme ziemlich entschlossen sagen:
“Nein, jetzt nicht mehr !”
Das scheint wohl meine Stimme gewesen zu sein !
:lachen :laugh:
An der Lände sammle ich noch einmal Kraft und als ich wieder am Kanal bin geschieht etwas seltsames. :mrgreen: Auf einmal laufen die Beine wie von alleine und so komme ich von VP zu VP und der Brücke über den Kanal immer näher. Kurz bin ich allerdings erschrocken als ich sehe, dass ich ja auch noch hier rüber muss. Aber bis auf die leichten Steigungen läuft es jetzt immer besser und irgendwo auf dem Weg weg vom Kanal durch den Wald Richtung Kanalbrücke muss ich echt kurz mit Tränen in den Augen kämpfen. :cry: Jetzt kann mich nichts mehr aufhalten diesen langen Weg auch zu Ende zu gehen!
An der Brücke selber ist nochmal richtig Stimmung angesagt und mir läuft es eiskalt den Rücken runter als ich vom Sprecher dort angefeuert wurde! :cheer
Der Weg zurück zum Kanal ist schon nochmal zäh, :P aber so nach und nach überwiegt die Gewissheit auf jeden Fall ins Ziel zu kommen.
An den VP am Kanal halte ich zwar weiterhin meine Taktik mit den kurzen Gehpausen ein und als ich merke dass das Wiederanlaufen schwer fällt suche ich mir immer einen Fixpunkt nach der Verpflegung ab dem ich auf jeden Fall wieder loslaufen werde. Mal ist es ein Kilometerstein; dann der Helfer der vorne gerade den Müll einsammelt oder einfach das Piepen meiner Uhr. :lookaroun:
Die Ernährung mit Cola, Wasser und gel halte ich weiter ein und habe zum Glück weiterhin keine Probleme damit; alles bleibt da wo es hingehört und da ich jetzt sogar immer noch relativ flott unterwegs bin scheint die Energie auch anzukommen :ja
Endlich kommt die Lände in Sicht und kurz danach vor der Abzweigung in den Wald steht meine Frau und begleitet mich ab hier bis kurz vor Roth. :kuss
Ich bin zwar erschöpft, aber nicht komplett am Ende; nur das Stück bergab tut ganz schön weh. :???:
Endlich geht es auf die Schleife durch Roth und am Marktplatz werde ich nochmal toll vom dortigen Moderator angefeuert! Auf geht’s Andreas ! Noch 200m hinauf und dann geht es ins Ziel ! :yo:
Tja, aber die 200m bergauf muss ich leider dann doch walken bevor ich dann die letzten 1,5 Km in Angriff nehme.
In dem Moment als ich in den Zielkanal einbiege höre ich noch Anfeuerungen von der Seite aber kann nicht mehr erkennen wer dort stand!? :chris76
Und dann beginnt der rote Teppich und ich muss kurz schlucken; ich hab’s tatsächlich geschafft !! Die Runde im Stadion koste ich voll aus und auch der Moderator der mich ankündigt sieht wie sehr ich diese Gefühl geniesse ! :blue

:cheer :yo: Nach 13.16:04h habe ich es tatsächlich geschafft – ich bin glücklich, stolz und viel fitter als erwartet :bse :bse

Mach es gut Thomas – du warst den ganzen Tag bei mir ! :gut

Und danke an meine Support-Mädels und alle die mich unterstützt haben! :kuss

Die Bilder zum Bericht sind hier zu sehen: :pc

Bilder Challenge Roth 2013

Im Verpflegungszelt treffe ich dann Lucy, Arne usw. und frage nach FMMT um das versprochene Finishergetränk genießen zu können, aber der steht in diesem Moment wohl mehr auf intravinöse Flüssigkeitsaufnahme :roll: - aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben !!

Viele Grüße

Andy :tomtiger

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Zuletzt geändert von ulmerandy am 18 Jul 2013 22:20, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 18 Jul 2013 16:26 
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OZU1-Emu
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ulmerandy hat geschrieben:
Hallo zusammen,

wer viel Zeit hat und Lust zum lesen:

Auf meinem Blog habe ich meinen Bericht zum Triathlon-Wochenende in Roth online gestellt:

Challenge Roth 2013 - einfach der Wahnsinn !!!

Viel Spaß beim Lesen !!!

Viele Grüße

Andy

So viel Zeit braucht man gar nicht :newwer
Ich hab ein bißchen mitgelitten ...

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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...

Pippis Pschyrembel - exklusiv nur bei den EMUs


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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 18 Jul 2013 20:36 
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Schach-Emu
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Ok, Samstag morgen sind wir locker entspannt nach Roth gefahren, hatten freie Wahl bei den Anmeldestellen und Parkplätzen, VIP-Service halt :blue , neues Oberteil geordert und weiter zur privaten Unterkunft. Super nette Familie, mit Abstand bisher beste Unterbringung :cheer . Mein Jüngster wurde von ihren noch jüngeren Kindern angehimmelt und er beschäftigte sich stundenlang mit Ihnen :daumen .
Zwischendurch nahm ich mir nach dem Rad-Checkin eine Auszeit :qroo , ansonsten sprachen wir über alles Mögliche. Echt schade, dass ich mir nächstes Jahr beim besten Willen keine Langdistanz vorstellen kann. Wir werden trotzdem weiter Kontakt halten. :hammer :hammer :hammer
Sonntag früh über die Laufstrecke nach Heuberg gefahren, Rad gerichtet, einige Emus und andere Bekannte getroffen, gewartet. Zu diesem Zeitpunkt bin ich zumindest bei so einem Wetter nicht mehr allzu nervös. Naja, mit Glaurung hätte ich nicht tauschen wollen :pfeif . Den ganzen Tag dachte ich in Teilzielen: Rad richten, Neo anziehen, usw., Schwimmen(bis zur Brücke, zurück nächste Brücke, Wendepunkt usw.), Rad und vorallem Laufen völlig ausgeklammert.
Schwimmen war äußerst locker. Ich ließ die andern vor und schwamm gemütlich hinterher. Da alle Kappen grün waren, musste man auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn später andere aufschwammen :lachen . Wie üblich, schwimme ich in Roth kreuz und guer, obwohl ich gute Sicht und Orientierung hatte :eins . Egal, später traf ich sogar auf welche, die noch mehr Treibwiderstand wie ich hatten :lol: Ich hätte immer schneller kraulen können, aber das war nicht der Plan :keko
Wechsel gemütlich mit netter Plauderei, aufs Rad und ab.
Zwischendurch überholte mich, ganz knapp :pfeif , Dirk Bockel sowie die ganzen anderen Profiherren und -Damen, spannend :daumen Noch etwas später kamen die Staffelradler, Wahnsinn wie die den Kalvarienberg runtersausten. :chris76
Sonst ging es mit Zurückhaltung ganz gut, nur meine Riegel schmolzen zunehmend dahin, das Zitronen-Iso überhaupt nicht mein Geschmack :nono In Solar freute ich mich sehr Innez, Wombat, Thorsten und meine Familie getroffen zu haben. Mit frischem Tank und Motivation gings frischer weiter. Solar war auch mal wieder der Hammer. Ich kenne mich ja schon aus, aber als ich die Wand aus Zuschauern sah: Wahnsinn :bse An den Stimmungsnestern war ich immer wieder in Gefahr sentimental zu werden. :blush
Runde 2 muckte plötzlich mein linkes Knie, ich konnte es nicht mehr richtig belasten und fuhr mit kleineren Gängen weiter, weil ich nichts riskieren wollte.Auch wenn es eigentlich sehr gute Bedingungen waren, war es für mich zu warm. leider auch so eine Nebenwirkung von MS. Ich dachte nur noch, dass Rad nach Roth zu bringen. Laufen/Walken klammerte ich vollkommen aus. Weiter zu machen wäre für mich unvorstellbar gewesen. Ok., Plan klappte, irgendwann rollte ich nach unzähligen Pinkelpausen in Roth ein :bse

Laufen, falls man mein Getrabe überhaupt so bezeichnen kann :blue , klappte :bse , naja relativ halt :blue .
Achilles merkte ich gar nicht so arg, ich hatte andere Stellen, die wesentlich mehr schmerzten :lol: .
Am linken Oberschenkel rollte sich meine Hose irgendwie hoch und schmerzte immer mehr. Später hatte ich hier geschwollene Haut und fast Brandblasen, war aber vorher zu dämlich, dagegen was zu unternehmen. :toblerone
Sonst war weiterhin der Plan, zur nächsten Verpflegungsstelle zu laufen, früher oder später war klar das Walken anstand. Ich lachte bewusst freundlich ins Publikum und bekam dies auch mit persönlichen Anfeuerungen gedankt. :daumen
Anfangs hielt ich Ausschau nach unserem Unicef-Schild:
Multiple Sklerose
Meine Sorgen
Mindert Sport
Mit Spaß
Emu FMMT
So ging es Stückchen für Stückchen weiter. Ab KM 7 bekam ich erstes Seitenstechen.Bei KM 20 dann die erste längere Gehstrecke, da ich wusste, dass meine Familie irgendwo ab KM 21 steht und ich vorher wieder laufbereit sein wollte :blue .
Plan klappte, die Schmerzen nahmen aber zu. Richtig toll, aber auch hart war der Moment, wo mir klar wurde, dass es ab jetzt auch mit Walken reichen sollte. Ich trabte trotzdem weiter, walkte mal zwischendurch, dann wieder traben, wobei sich die Geschwindigkeit nur noch unwesentlich unterschied :pfeif
In Eckersmühlen hatte unsere Gastgeberfamilie einen Schwämmestand, also nochmal aufgerichtet, geschauspielert und gelaufen. :yo:
Cool fand ich, dass an den Verpflegungsständen auch Alkoholfreies Bier ausgegeben wurde :chris76 .
Beim Laufen wurde mir klar, dass es defintiv meine (mindestens vorerst) letzte LD wird. Laufen muss ich erst wieder richtig lernen, das Seitenstechen bremst mich selbst bei lahmen Tempo aus und die Auswirkungen auf MS kann ich auch noch nicht einschätzen.
Aber ein Mal wollte ich noch finishen :keko , also vorsichtig weiter, nichts unnötig riskieren, das Ziel kam immer näher
Die Stadtrunde war der Hammer, geniale Stimmung, ebenso der Zieleinlauf :win

Im Finisherzelt dann gleich Arne und Hörnchen getroffen und Anfängerfehler oder die Strafe, weil ich zu faul war :blush . Statt wie üblich, mit ruhigem Gehen langsam runter zu kommen, ließ ich mich von Arne :kuss bedienen und ruhte zu schnell. Ich bekam das Essen nicht runter, wollte etwas gehen, aber in dem stickigen Zelt kam ich nur paar Meter weiter. Zm Glück kenne ich mich mit sowas inzwischen aus und war schon bewusst dabei mich auf den Boden zu legen, da war ich auch schon weg.
Als ich wieder aufblickte, war ein freundlicher Notarzt zur Stelle, der mich was trinken ließ. Da das Aufstehen nicht gut funktionierte, nahm ich den VIP-Service in Anspruch, den ich mir schon für die Laufstrecke gewünscht hätte :lol:
Ich wurde mit der Trage abtransportiert. :chris76 Dabei mussten sie mich ermahnen nicht so freundlich und erholt zu schauen, es würde sonst keiner verstehen :lol:
Ich bekam anschließend eine Infusion und durfte mich ausruhen. :qroo Zum Glück brachte eine Helferin mir meinen Finisherbeutel, damit ich meiner Frau Bescheid geben konnte. Mit ging es ziemlich schnell wieder gut, aber es dauerte halt. Gerade pünktlich zum Feuerwerk war ich fit. :bse Außer einer Hühnerbrühe hatte ich zwar nur einige Riegel gefuttert, aber es ging. Meine Frau :kuss hatte zwischendurch einen Parkplatz direkt im Ziel ergattert, also rein ins Auto, Rad geholt, mit Umwegen nach Eckersmühlen, geduscht und meine ersten Nutellabrote diese Jahr gefuttert. Dann zufrieden Bettruhe, trotz MS geschafft :win

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Für den Kuchen nach dem Sport :bse


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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 18 Jul 2013 21:36 
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MD Emu
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@Andy so lang ist der Bericht doch gar nicht! Sehr schön geschrieben, Herzlichen Glückwunsch nochmal. :applaus :applaus

Das Bild von Dir und dem Hörnchen ist wirklich toll! :daumen


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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 18 Jul 2013 21:45 
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S(up)portlerin
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Danke für die tollen Berichte bisher. Kann man denn die verlinkten Berichte auch reinkopieren? Wäre ganz toll!!!

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06.05.2012 Caldera Blanca
12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon *
25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth


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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 18 Jul 2013 22:21 
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MD Emu
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Anja hat geschrieben:
Danke für die tollen Berichte bisher. Kann man denn die verlinkten Berichte auch reinkopieren? Wäre ganz toll!!!


Bitteschön :tomtiger

Viele Grüße

Andy

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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 20 Jul 2013 19:44 
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Eiermann Emu
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Dann auch von mir für die kalten Winternächte ein Dublikat meines Berichts.

Ein paar Zeilen (oder auch ein paar mehr :) ) zu meiner ersten Langdistanz bei der Challenge in Roth

Nun habe ich ja schon eine ganze Reihe Triathlons gemacht. Eine Langdistanz ist da aber schon etwas anderes. Ein Jahr vorher anmelden....., ganz viel Training.....

So bin ich schon am Mittwoch angereist und gleich den unteren Teil der Strecke abgefahren. Freitag ging es dann auf den oberen Teil der Strecke. Ich wollte die Strecke vor dem Wettkampf unbedingt noch mal abfahren

Sonntag war die kurze Nacht um 3:30 Uhr zu Ende.
Die Anfahrt ging problemlos, bei den Vorbereitungen hier und da noch ein Schwätzchen mit Bekannten und dann fiel um 7:10 Uhr für mich der Startschuss.
Schwimmen
Der Start verlief recht reibungslos. So ging es erst mal 1440 m der Sonne entgeben. An der großen rote Boje war die erste Wende. Unterwegs habe ich überlegt, ob ich da mal auf die Uhr schauen soll oder nicht und habe mich dagegen entschieden. So sollte alles mehr Ruhe bekommen. Dann ging es kmapp zwei Kilometer in die andere Richtung, wieder eine Wende und nach 400 m raus aus dem Wasser. Der Blick auf die Uhr schockierte mich dann doch etwas, 1:11 h.
Bild
Das lag zwar im schlechtesten Zeitplan, ich hätte aber trotzdem gedacht, dass ich bei 1:08 aus dem Wassen kommen würde. Das Schwimmen fühlte sich eigentlich halbwegs locker an, vielleicht hätte ich doch mal auf die Uhr schauen und nach 1,5 km ein bisschen mehr Gas sollen. Aber jetzt war es so und ich habe mir für den ersten Wechsel recht viel Zeit genommen.

Nach 1:15 saß ich dann auf dem Rad.
Rad
Da es nach wenigen Metern erst mal bergab ging, war es etwas frisch, was sich nach der Abfahrt aufgrund des doch sehr schönen Wetters schnell wieder legte. Auf der Strecke war von Anfang an ganz schön was los. Die ersten beiden Startgruppen waren ja erst mal lange weg, zwischen den Startgruppen 3-8 mischte es sich aber sofort, da in Startgruppe 3 die Frauen waren und die anderen Startgruppen alle 5 min gestartet warem. Eigentlich wollte ich ungefähr Puls 135 fahren, das haben Tests beim Training so ergeben. Ich habe mich dann aber lieber auf mein Gefühl und den Druck in den Beinen verlassen. Letztlich lag der Durchschnittspuls bei 142, anfangs etwas höher, nachher ein bisschen niedriger.

So vergingen die Kilometer und keiner ohne Überholvorgänge. Einzelne Leute überholten mich, ich die anderen :).
Bild
Die, die nur wenig schneller waren als ich, motivierten mich dann auch meistens etwas schneller zu werden.

Bei KM 30, irgendwo kurz vor Greding bekam ich einen leichten Krampfansatz oben auf dem rechten Oberschenkel. Wieso, weshalb, warum…. keine Ahnung. Auf jeden Fall hat der zwar ab und an leicht gezwickt, aber während des gesamten Rennens nicht weiter gestört.

Bei Greding beginnt der Kalvarienberg, der schwerste Anstieg auf der Runde. Mit leicht erhöhtem Puls fuhr ich den aber locker hoch. Nach dem steilen Stück ließen sich auch die leichten Wellen danach aufgrund nur leichten Windes ganz locker fahren.

In der folgenden Abfahrt verlor ich natürlich wieder ein paar Plätze, was aber nicht von Dauer war.

Einige Kilometer weiter war Hilpoltstein erreicht, hier ist die bekannteste Stelle des Rother Triathlons, der Solarer Berg. Das war schon ein tolles Erlebnis, erst stehen Menschenmassen hinter Absperrgittern und danach so weit auf der Straße, dass nur ein kleiner Gang für einen einzelnen Radfahrer blieb. Deshalb konnte ich auch die drei vor mir fahrenden Frauen nicht überholen, was dann wohl ein paar Sekunden gekostet haben dürfte. Auf die kann man aber sch…. und die Atmosphäre einfach genießen.
Bild

Am Ende der ersten Runde standen 2:25 Std. auf meiner Uhr und das ganz noch mal :), durch Eckersmühlen
Bild,
den Sellingstädter Berg hoch, durch Thalmässing, den Kalvarienberg hoch und durch Weinsfeld und Eysölden Richtung Hilpoltstein.

In der zweiten Runde frischt der Wind deutlich auf und es herrscht ab KM 145 ein mäßiger Gegenwind. Irgendwann in der Mitte der zweiten Runde war meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf 36 km/h angestiegen. Zugunsten der anschließenden, kleinen Laufrunde entschied ich mich gegen zu viel Druck gegen den Wind, wodurch der Schnitt natürlich nach und nach geringer wurde.
BildBild
(Ob die Fotos etwas für eine Sitzpositionsanalyse taugen? Ich bin für Tipps dankbar)
Auf dem Stück mit dem Gegenwind hat ein Kampfrichter in meiner Umgebung innerhalb von 3 oder 5 min 4 schwarze Karten verteilt (8 min Zeitstrafe)

Da die Profis den Solarer Berg schon lange hinter sich gelassen haben, ist ein Großteil der Zuschauer nicht mehr dort. Es sind aber trotzdem noch sehr viele Leute, die den Straßenrand am Solarer Berg säumen. Schön war’s :).

Die zweite Runde dauerte etwa 5 min länger. Das abschließende Stück durch Eckersmühlen Richtung Roth war auch wieder von Gegenwind geprägt und ich erreichte nach 5:10 Std. die zweite Wechselzone am Stadtrand von Roth.

Auch in der zweiten Wechselzone beeilte ich mich nicht übermäßig, etwas Sonnencreme auf den Schultern war mich wichtiger als ein paar Sekunden und dafür einen heftigen Sonnenbrand.

Laufen
Ich lief los und war gespannt, wie meine Beine und der Rest meines Körpers auf den Lauf nach 180 km (laut Tacho 179,3) reagieren. Erst mal geht es gutes Stück leicht bergab. Ein paar erfahrenere Athleten aus dem Forum rieten mir, die ersten KM so langsam es nur geht anzugehen. Das wollte ich beherzigen und lief ganz locker los. Bei KM 1 zeigte die Uhr trotzdem 4:20 min, sche….., also noch etwas mehr auf die Bremse treten und locker weiter. Auch von den 19 min nach fünf Kilometern ließ ich mich erst mal nicht irritieren, das Gefühl in den Beinen war ok. Kurz vor KM 5 geht es von „An der Lände“ am Kanal in nördliche Richtung weiter. Die folgenden 5 km bis zur Schleuse konnte ich dann genau das angepeilte Tempo von 5 min/km laufen, an der Schleuse ging es ein Stück bergab und dann in den Ort Schwand hinein. Hier konnte ich dann zu meinem Vereinskameraden Willi auflaufen, der eigentlich ein wesentlich stärkerer Läufer ist. Deshalb überlegte ich, ob ich vielleicht doch zu schnell unterwegs bin. Arne von triathlon-szene.de meinte mal, dass viele zwischen km 5-15 zu schnell laufen und nachher gehen müssen. Nach der Runde durch Schwand ging es zurück zur Schleuse, zum Kanal hoch und am Kanal auf der gleichen Strecke zurück.

So lief ich etwa bis km 15 oder 16 mit Willi zusammen. Ich war aber ganz offensichtlich mehr zum Reden aufgelegt als er. Aufgrund seiner einsilbrigen Antworten habe ich dann auch meinen Mund gehalten :). Irgendwann musste sich Willi dann eine Auszeit nehmen und ich lief alleine weiter. Bei der Halbmarathon- Marke war „An der Lände“ wieder erreicht und ich lag voll in meinem Zeitplan, etwa 5er Schnitt. Ab jetzt hatte ich mir Gehpausen beim Trinken der Cola an den Verpflegungsstellen verordnet. Bis dahin hatte ich nur Gels geschluckt und mit Wasser nachgespült.

Kurz vor dem Abzweig in den Wald Richtung Eckersmühlen, etwa bei KM 26, merkte ich, dass nun der Marathon für mich beginnen würde und die Gedanken fixierten sich jeweils auf den nächsten Kilometer oder die nächsten grünen Schirme an den Verpflegungsstellen. In Eckersmühlen, wo zahlreiche Zuschauer für Stimmung sorgten, ging es noch einmal über den Kanal bis zum letzten Wendepunkt des Tages und wieder das gleiche Stück zurück, durch den Wald, am Kanal entlang und wieder bis „An der Lände“. Nachdem ich bei KM 26 erste Erschöpfung feststellen musste, begannen bei KM 32, etwa die gleiche Stelle, nur auf dem Rückweg, die ersten Schmerzen. Erste Krämpfe im oberen Adukktorenbereich begleiteten mich schon etwas früher beim Laufen, ab wann genau weiß ich aber nicht mehr.

Bei KM 36 traf ich Christoph, der mich ein paar Meter begleitete und etwas aufmunterte, ab da wurde es immer härter. Nach 39 Laufkilometern war Roth wieder erreicht, wo es den ersten Laufkilometer wieder bergauf ging. Mittlerweile war es nur noch die Hölle und ich konnte das Stück durch die Altstadt nicht wirklich genießen.
Bild
Ich war total im Arsch, beide Adduktoren krampften und nach der etwas längeren Gehpause an der letzten Verpflegungsstelle gestattete ich mir genau bei KM 41 noch eine außerordentliche Gehpause von 20 oder 30 Sekunden. Wenig später lief ich dann absolut fertig ins Ziel.
Bild
Gezeichnet von gut 10 Stunden Sport, bei dem die letzte Stunde weh getan hat.

Den Blick für die Gesamtzeit lange verloren, konnte ich dann doch über eine Zeit von unter 10:10 Std. freuen.

Hinter dem Ziel gab es das Finisher- Shirt und Erdinger-blau, ich hatte Durst, aber erst mal konnte ich nicht wirklich trinken.

Im Zielbereich und im Zelt war ich dann überrascht, wie viel die Sanitäter doch zu tun hatten, überall kippten Leute um. Sehr viele legten sich auf den Boden, wollten wieder aufstehen, fielen wieder hin und waren weg. Bei den meisten erledigte sich das aber nach einer Infusion, ein paar wurden aber auch mit dem Krankenwagen weggefahren.

Vielleicht war es gut, dass ich mich nur auf eine Bank gesetzt habe. Wäre da eine Wiese gewesen, hätte ich mich garantiert auch gelegt. Wer weiß wie das dann ausgegangen wäre. Während der anschließenden Massage erholte ich mich dann aber wieder und konnte wieder trinken und essen.

Es ist ein tolles Gefühl, die erste Langdistanz in einer für mich ganz brauchbaren Zeit geschafft zu haben und ich bin echt froh, es gemacht zu haben.

Geplant waren 1:15 Std. bis aufs Rad, 5:20 Std. für die Radstrecke und eine Marathonzeit von 3:45, so hätte ich noch 10 min Spiel für den 2. Wechsel und ??? gehabt, um noch unter dem Ziel von 10:30 Std. zu bleiben. Diese 10 min brauchte ich bis auf den 2. Wechsel nicht und war auf dem Rad 10 min schneller und der Marathon war auch minimal schneller.

Ich glaube für meine Langdistanzpremiere hat das ziemlich gut hingehauen, der Magen hat kaum Zicken gemacht und ich musste mich nur jeweils einmal beim Radeln und einmal beim Laufen an den Straßenrand stellen.

Glück gehabt :)

Swim: 1:11:23 / Trans 1: 3:44
Bike: 5:10:20 / Trans 2: 2:19
Run: 3:42:09 ----- 10:09:54

Ausblick
Habe ich jetzt Blut geleckt?
In der Anmeldeschlange habe ich gestanden, aber nur einen Code für Felix gekauft. Wenn ich jetzt so lese, dass der eine oder andere mitmacht, juckt es schon etwas in den Zehen, jetzt wo die Beine wieder soweit ok sind. Eine erneute Teilnahme in Roth würde mich aber etwas unter Druck setzen. Bei dieser Zeit könnte das nächste Ziel ja nur sub 10 heißen. Das würde bedeuten, wieder so viel wie in den letzten Monaten zu trainieren oder gar mehr. 10 min schneller sind eigentlich nur 1,7 %. Wenn ich in jeder Disziplin 3 min schneller wäre und noch etwas zügiger wechseln würde, wäre es das ja schon. Aber nein, nächstes Jahr gibt es keine Langdistanz, vielleicht wieder im Jahr 2015, Roth oder / und Barcelona.


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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 20 Jul 2013 20:28 
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1. Half-Eiermann Emu
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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 21 Jul 2013 17:19 
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Urmel-Emu
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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 21 Jul 2013 19:15 
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Das Jever-Emu
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crema-catalana hat geschrieben:
nur sieht es irgendwie aus, als ob du dich nicht wohl fühlst auf dem Rad... :lookaroun:

Aber farblich passt alles perfekt zusammen, er müsst eigentlich in der W45 gewertet werden :laugh:.

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 Betreff des Beitrags: Re: Challenge Roth 2013 - die Heldentaten
BeitragVerfasst: 22 Jul 2013 00:53 
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Eiermann Emu
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crema-catalana hat geschrieben:
Klasse Bericht und Super Wettkampf!!! :applaus :applaus :applaus

Vielen Dank :)
crema-catalana hat geschrieben:
nur sieht es irgendwie aus, als ob du dich nicht wohl fühlst auf dem Rad... :lookaroun:

Nö, das würde ich nicht sagen, mal davon abgesehen, dass 180 km im WK- Tempo ja keine RTF in der Gruppe mit 28 km ist :)


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