Am Sonntag war es dann also so weit. Die Wettkampfsaison 2011 wurde eingeläutet. Bisschen früh, aber ich werde ja diese Saison eh nicht gefragt, wo ich starten will...
Ein Freund vom Maultäschle hat uns also für die Marathon-Staffel in Mörfelden angemeldet. Bis zum Abend zuvor wusste ich nicht mal genau, wo wir starten, nur, dass ich so ca 10km laufen muß. Gut, dass ich in der Vorbereitung nach 4 wöchiger Trainingspause über die Feiertage immerhin noch 2x ca 6,5km laufen gewesen bin. Und zwar in der Woche davor.

Blöderweise war ich am Tag dazwischen auch noch im Schwimmtraining wo wir 1500m Beine geschwommen sind.

Ergebnis: Nach dem 2. Lauf zwickte die Wade am unteren Muskelansatz. Das war jedoch bis zum Sonntag wieder weg.
Sonntag Morgen um 6:30 Uhr klingelte der Wecker. Da wir am Abend zuvor noch auf einem Geburtstag eingeladen waren, viel zumindest mir das Aufstehen
etwas schwerer. Aber mit sanfter Gewalt

war ich dann um 7:00Uhr auch schon aus dem Bett. Reicht doch, wenn man um 7:15Uhr los will...
Den Franzosen eingesammelt, über leere Strassen fix hingebrettert und die Startunterlagen abgeholt. Ich habe es mir noch ein wenig bequem gemacht

während die Mitstreiter schon ganz aufgereget warmgelaufen sind oder so.
Start pünktlich um 9:00Uhr. Unser Startläufer war nach 46:31min schon wieder da

. Dann ging das Maultäschle auf die Strecke. Dass Gejammer, dass sie froh wäre unter 1h zu laufen entpuppte sich wie erwartet als massive Tiefstapelei.

Nach 56:13min war sie schon wieder zurück.

Unsere 3. Läuferin wurde von unserem Startläufer begleitet und schaffte so eine Zeit von 54:57min. Also blieb mir nix anderes übrig, mich auch auf die 10,55km zu machen. Nach intensiver Findungsphase

bin ich tatsächlich mit kurzer Hose aber Unterhemd und langem Shirt gestartet. Die ersten 2km habe ich zum Warmlaufen genutzt. Nur nicht unnötig Körner verbrauchen.

Dann lief es gut. Ziemlich genau bis km 3. Da meldete sich dann die linke Wade wieder. Anja meinte letzte Woche, es könnte evtl. was mit der Achillessehne sein. Und da ich mir nicht schon im Januar alles kaputt machen wollte war ich nun echt am ringen mit mir: Weitermachen und ignorieren, aufgeben (3km zurück oder 2,5km bis zum Wendepunkt?) oder was ?

Ich habe mich nach einer kurzen Gehpause für vorsichtiges weiterlaufen mit kurzen Humpeleinlagen und lautem Fluchen entschieden. Bis zum Wendepunkt bei km 5,5 habe ich immer wieder überlegt, was ich machen soll. Auf der einen Seite wollte ich meine Staffel nicht im Stich lassen, auf der anderen Seite wollte ich mir aber auch wegen so einem Blödsinn nicht die Saison ruinieren. Kurz nach dem Wendepunkt überholte mich dann der Schlußläufer einer "befreundeten" Staffel, die wir auf keinen Fall vor uns ins Ziel kommen lassen wollten. Da packte mich dann der Ehrgeiz und ich bin dem Läufer gefolgt. Der "Schmerz" in der Wade war stellenweise leider so fies, dass ich immer wieder abreißen lassen musste. Bis zum Einlaufen ins Stadio hat er mir aber nie mehr als ca 100m abgenommen. Dann kam von hinten ein sehr schneller Läufer einer anderen Staffel und die beiden haben sich ein packenden Schlußspurt geliefert. Da konnte ich nicht mehr mithalten...
Letzten Endes bin ich weder unter 1h geblieben (60:44min) noch habe ich es geschafft vor der anderen Staffel ins Ziel zu kommen. Und als Bonus tut meine Wade immer noch weh.
Positiv stimmt mich jedoch, dass ich streckenweise deutlich unter einem 6er Schnitt gelaufen sein muss, sonst wäre die Zeit nicht möglich gewesen. Des weiteren hätte ich (wäre ich mein Tempo gelaufen und hätte gleichmäßig laufen können) locker auch 15km laufen können. Das ist doch schon mal eine Basis auf der sich bis Roth aufbauen lässt !
