Am 11. September 2005 fand mal wieder der Münster Marathon statt. Und ich war dabei. Als Hase!

Bevor euch jetzt die Kinnladen runterfallen, muss ich natürlich dazusagen, dass ich nicht der Hase für die drei Kenianer an der Spitze war. Die sind doch ein wenig zu schnell für mich.

Ich war Zugläufer für die 3:00h-Marathonis. Auf Deutsch: Ich sollte letzten Sonntag den langsamsten Halbmarathon meines Lebens laufen.
Nach der Hälfte der Strecke war also der Ausstieg eingeplant, obwohl es mich schon gejuckt hat, als ich die frische blaue Linie sah. Aber ohne Mara-Training wäre das eine Quälerei geworden. Deshalb war ich samstags auch noch mal mittelheftig Radfahren, damit ich am Sonntag nicht spontan auf dumme Ideen kommen.
Sonntag, 9 Uhr, Startschuss. Ich habe also so ein dolles Schild in der Hand, dass ich nach ein paar hundert Metern in die Menschenmenge werfe. Den Startschuss hat übrigens Jürgen Hingsen abgegeben, der soll ja Spezialist für Starts sein.
Wir sind also drei Tempomacher oder auch Bremser für die Übermotivierten, was nicht so einfach ist. 4:15 min/km ist einfach kein vernünftiges Tempo. Die ersten Kilometer ist das Gedränge um mich herum ungewohnt groß. Als wollte das halbe Feld unter 3 h laufen. Irgendwo ist neben mir sogar ein Läufer beim Abkürzen gegen einen Poller gerannt und hat sich hingelegt.
Nach einigen Kilometern legt sich das Gedrängen, nur schaffen wir es partout nicht, dass Tempo exakt zu laufen. Die Strecke ist relativ winkelig und wellig. Tendenziell sind wir zu schnell. Aber es beschwert sich niemand. Denen fehlt wohl die Luft.
Bei Kilometer 15 beginne ich mich langsam auf den Ausstieg zu freuen. Bei 1:29:02 h überquere ich die Zeitnahme des HM. Sie steht, meine langsamste Zeit über diese Strecke.

Ich laufe noch durch bis KM 23, wo mein Verein Wasser verteilt. Dort helfe ich aus, bis auch die 5-Stunden-Läufer vorbei sind, und mache mich laufend auf den Weg in die Innenstadt, wo mein Rad steht. Lockeres Auslaufen. Kurzer Besuch in der ZIelzone und dann ein entspannter Sonntagnachmittag.
PS: Bei den Kenianern hat übrigens auch der Hase gesiegt. Wir sind halt gut drauf.
